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  • Von den insgesamt über 230 HPV-Typen verursachen wenige HPV-Typen fast alle HPV-bedingten Krebserkrankungen. HPV-Impfstoffe konzentrieren sich genau auf diese HPV-Typen.

    Generell unterscheidet man in Hochrisiko- und Niedrigrisiko-Typen (siehe auch Was ist HPV?). Mittels Studien wurde untersucht, welche der Hochrisiko-Typen mit Krebs an den verschiedenen Lokalisationen in Zusammenhang stehen. Eine absolut zentrale Rolle kommt dabei dem HPV-Typ 16 zu, gefolgt vom Typ 18 und den Typen 31, 33, 45, 52 und 58. Die restlichen der Hochrisiko-Typen sind nach jetzigem Kenntnisstand für etwa 5% oder weniger der durch HPV verursachten Krebserkrankungen verantwortlich:

    Welchen Anteil der HPV-bedingten Krebserkrankungen kann die Impfung verhindern? Datenstand April 2025

    © RKI

    HPV-Typen, die nicht zu den Hochrisiko- oder Niedrigrisiko-Typen gehören, finden sich auf gesunder Haut oder können gutartige oder leichte, sich selbst zurückbildende Zellveränderungen oder Warzen im Anogenitalbereich, auf der Haut und im Mund-Rachen-Raum verursachen.

    Die beiden in Deutschland erhältlichen Impfstoffe schützen vor den HPV-Typen 16 und 18 (Cervarix), der Impfstoff Gardasil 9 darüber hinaus auch vor den HPV-Typen 31, 33, 45, 52 und 58 sowie vor den Niedrigrisiko-Typen 6 und 11, die für etwa 90% der Genitalwarzen verantwortlich sind. Die erhältlichen HPV-Impfstoffe konzentrieren sich also auf den Schutz vor den relevantesten HPV-Typen für den Menschen.

    Zu dem möglichen Phänomen des Replacements siehe Führt die HPV-Impfung zu einem HPV-Genotypen-Replacement?

    Stand:  28.04.2025

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  • Langanhaltende HPV-Infektionen können bei Frauen Zellveränderungen (Dysplasien) bzw. Krebsvorstufen am Gebärmutterhals hervorrufen. Diese werden in drei Stufen (zervikale, intraepitheliale Neoplasie, kurz CIN) eingeteilt: leicht (CIN1), mittel- (CIN2) und hochgradig (CIN3). Um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern, erhalten Frauen mit einer diagnostizierten CIN3 immer und mit einer CIN2 ggf. eine Konisation (operative Entfernung eines Gewebekegels aus dem Gebärmutterhals).

    Ob eine HPV-Impfung nach einer Konisation vor dem erneuten Auftreten von solchen Zellveränderungen schützen kann, wurde in den letzten Jahren durch mehrere systematische Reviews bzw. Metaanalysen untersucht (Jentschke 2020, Di Donato 2021, Eriksen 2022, ECDC 2024).  Die Ergebnisse der verschiedenen Analysen waren uneinheitlich bzgl. der Senkung des Risikos für das Wiederauftreten von CIN2 oder CIN3 nach HPV-Impfung bei oder nach Konisation. Zudem sind die Ergebnisse der Reviews bzw. Metaanalysen aufgrund der niedrigen Qualität der eingeschlossenen Studien bislang noch als unsicher einzustufen. Aktuell kann daher diese Frage mit der vorhandenen Evidenz nicht sicher beantwortet werden.

    Stand:  28.04.2025

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  • Es gibt Studien, die zeigen, dass die konsequente Nutzung von Kondomen einen gewissen Schutz vor HPV-Infektionen bietet. Krebserzeugende HPV-Typen kommen jedoch außer auf den (inneren) Schleimhäuten des Genitaltraktes auch auf der (äußeren) Haut bzw. Schleimhaut im Genital- und Analbereich vor. Daher kann es – trotz Kondom­nutzung beim Geschlechts­verkehr – auch durch sehr engen Körperkontakt und verschiedene Sexualpraktiken (z. B. Oralverkehr) zu einer HPV-Übertragung kommen.

    Bisher existieren keine Studien, die belegen, dass die konsequente Kondom­nutzung jegliche HPV-Übertragung verhindert. Aber auch wenn eine konsequente Kondom­nutzung vor einer HPV-Infektion sicher schützen würde, müssten Kondome wirklich ohne Ausnahme über die gesamte Lebensspanne genutzt werden – ein Szenario, das sehr wahrscheinlich an der Lebens­realität der meisten Menschen vorbeigeht.

    Stand:  28.04.2025

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  • Humane Papillomviren (HPV) werden über direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Die Viren dringen über winzige Haut- oder Schleimhaut­risse ein und infizieren die Zellen, die in der untersten Schicht der Haut oder Schleimhaut liegen (Epithelzellen der Basalzell­schicht). Da die Viren sich dann in der (Schleim-)Haut befinden, kann man sie nicht sehen und sie können daher z. B. auch nicht „weggewaschen“ werden.

    Hauptübertragungs­wege bei Infektionen im Anogenital­bereich sind Vaginal- und Analverkehr. Über orogenitale Sexualpraktiken ist eine Transmission in die Mundhöhle oder den Mund-Rachen-Raum (Oropharynx) möglich. Die Nutzung von Kondomen kann das Risiko einer HPV-Infektion reduzieren, aber nicht sicher verhindern (siehe auch Ist die Nutzung von Kondomen eine Alternative zur HPV-Impfung?).

    In seltenen Fällen können HPV auch durch eine Schmierinfektion übertragen werden.

    Ebenfalls selten kann es während der Geburt zu einer HPV-Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene kommen. Dies kann beim Kind im weiteren Verlauf zu warzenartigen Veränderungen in den oberen oder seltener auch den unteren Atemwegen führen (sogenannt rezidivierende respiratorische Papillomatose (RRP)) (siehe auch Was haben Genitalwarzen mit HPV zu tun? und RKI-Ratgeber – Humane Papillomviren).

    Zum Risiko einer Übertragung im beruflichen Kontext siehe RKI-Ratgeber – Humane Papillomviren

    Stand:  28.04.2025

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  • Da es sich bei HPV-Infektionen um innerzelluläre Infektionen ohne Virämie (Auftreten von Viren im Blut) handelt, bilden etwa 70-80% der Männer und 20-30% der Frauen keine HPV-Antikörper im Blut. Das bedeutet, dass eine durchgemachte HPV-Infektion in vielen Fällen keinen zuverlässigen Immunschutz durch Antikörper hinterlässt und eine erneute Infektion möglich ist.

    Im Gegensatz dazu lassen sich nach der HPV-Impfung bei nahezu 100% der geimpften Personen Antikörper im Blut gegen die im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen nachweisen. Die Antikörper liegen dabei z. B. für den HPV-Typen 16 bereits nach einer Impfdosis um ein zehnfaches höher im Vergleich zum Antikörperspiegel nach einer natürlich durchgemachten HPV16-Infektion.

    Stand:  28.04.2025

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  • Es gibt verschiedene Faktoren wie Rauchen und eine behandlungsbedürftige Immunschwäche, die das Risiko erhöhen, dass eine HPV-Infektion nicht abheilt, sondern über Jahre fortdauert und zu Krebsvorstufen führen kann. Um das Abheilen einer HPV-Infektion zu unterstützen, sollten Raucher:innen möglichst das Rauchen aufgeben. Personen mit einer behandlungsbedürftigen Immunschwäche (z. B. HIV) sollten entsprechend therapiert werden.

    Stand:  28.04.2025

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  • Ein gesunder Lebensstil, z. B. im Sinne einer gesunden Ernährung und Sport, ist immer wünschens- und erstrebenswert und kann vor einer Reihe von meist chronischen Erkrankungen schützen. Ein gesunder Lebensstil schützt jedoch nicht vor einer Infektion mit HPV. Er kann jedoch das Abheilen einer bestehenden HPV-Infektion unterstützen (siehe auch Kann man das Abheilen einer lang­anhaltenden HPV-Infektion unterstützen?)

    Auch Hygienemaßnahmen bieten keinen ausreichenden Schutz vor einer HPV-Infektion. Da man eine HPV-Infektion nicht sehen kann, ist es nicht möglich, sich „in Acht zu nehmen“. Auch lassen sich die Viren bei einer Infektion nicht wegwaschen, da sie über Mikroverletzungen direkt in die unteren Zellschichten der Haut oder Schleimhaut eindringen (siehe auch Wie wird HPV übertragen?). Die Nutzung von Kondomen (siehe auch Ist die Nutzung von Kondomen eine Alternative zur HPV-Impfung?) bietet – anders als bei einigen anderen sexuell übertragbaren Erregern – keinen ausreichenden Schutz vor einer HPV-Infektion. Auch „beschnitten sein“ schützt nicht vor einer HPV-Infektion, kann aber das Risiko für eine nachweisbare HPV-Infektion am Penis etwas verringern.

    Stand:  28.04.2025

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  • Humane Papillomviren (HPV) treten weltweit sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf. Es wird davon ausgegangen, dass HPV-Infektionen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen gehören.

    Bisher konnten über 230 verschiedene HPV-Genotypen identifiziert werden, davon finden sich etwas mehr als 40 im Anogenitalbereich. HPV werden in Bezug auf ihre krebsauslösenden Fähigkeiten in sogenannte Hochrisiko- und Niedrigrisiko-Typen unterteilt. Hochrisiko-Typen können an verschiedenen Lokalisationen Krebsvorstufen und Krebs verursachen. Es gibt 12 Hochrisiko-Typen, die sicher mit Krebsentstehung im Anogenitalbereich oder Mund-Rachen-Raum (Oropharynx) in Verbindung gebracht werden können. Bei 13 weiteren wird angenommen, dass sie ebenfalls zu Krebs­erkrankungen führen können.

    Wichtige HPV-Typen (Hochrisiko-, Niedrigrisiko- und restliche HPV-Typen)

    © RKI

    Mehrheitlich lässt sich in den Tumoren an diesen verschiedenen Lokalisationen DNA des Hochrisiko-Typs 16 nachweisen. Am Gebärmutterhals werden in Europa etwa 80% der Karzinome durch die beiden HPV-Typen 16 und 18 und etwa 95% durch die Typen 16, 18, 33, 45, 31, 58 und 52 verursacht (Wei et al.). Im Analbereich entfallen etwa 88% auf die Typen 16 und 18 und etwa 98% auf die Typen 16, 18, 33, 45, 31, 58 und 52; im Mund-Rachen-Raum sind dies etwa 89% bzw. 96% (globale Daten, Guo et al und Lin et al.).

    Niedrigrisiko-Typen können zu Genitalwarzen führen. Unter den Niedrigrisiko-Typen spielen die Typen 6 und 11 die mit Abstand wichtigste Rolle: Sie sind für ca. 90% aller Genitalwarzen verantwortlich.

    Der HPV-Impfstoff Cervarix schützt vor den HPV-Typen 16 und 18, der HPV-Impfstoff Gardasil 9 zusätzlich vor den HPV-Typen 31, 33, 45, 52 und 58 sowie 6 und 11.

    Stand:  28.04.2025

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  • Nein, Früherkennungsprogramme zielen darauf ab, bereits bestehende Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, um eine medizinische Behandlung und Heilung zu ermöglichen. Im Gegensatz dazu wirken Impfungen vorbeugend, indem sie Infektionen verhindern, aus denen Erkrankungen entstehen (können).

    Die HPV-Impfung schützt vor fast 95% derjenigen HPV-Infektionen, die im Verlauf Gebärmutterhalskrebs verursachen können. Studien belegen mittlerweile, dass die frühzeitige HPV-Impfung sehr wirksam Gebärmutterhalskrebs verhindert (siehe auch Gibt es Studien, die belegen, dass mit der HPV-Impfung tatsächlich Krebs verhindert werden kann?).

    Das Programm zur Früherkennung von Gebärmutter­hals­krebs hat das Ziel, die durch HPV-Infektionen verursachten Krebsvorstufen oder Krebserkrankungen am Gebärmutter­hals bei regelmäßiger Teilnahme möglichst frühzeitig zu erkennen. Die HPV-Infektion, die jeweils zu dieser Zellveränderung oder Krebsvorstufe geführt hat, besteht da bereits seit mehreren Jahren oder Jahrzehnten. Infektionen mit HPV können bisher nicht therapiert werden. Empfohlen ist, nach Diagnose diese Zellveränderungen oder Krebsvorstufen engmaschig zu kontrollieren und ggf. betroffenes Gewebe durch eine Konisation (operative Entfernung eines Gewebekegels aus dem Gebärmutter­hals) zu entfernen oder den Krebs therapeutisch zu behandeln.

    Laut Daten des Zentrums für Krebsregisterdaten erkranken mehr als 4.600 Frauen in Deutschland jährlich an Gebärmutter­hals­krebs. Das höchste Erkrankungs­risiko haben Frauen im Alter von 35 bis 44 Jahren. Trotz Früh­erkennung und Therapie überleben 16 von 100 der in diesem Alter an Gebärmutter­hals erkrankten Frauen die ersten fünf Jahre nach ihrer Diagnose nicht.

    Stand:  28.04.2025

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  • Das Gebärmutterhalskrebs-Screening ist neben der Brustkrebsvorsorge Teil der generellen Krebs­vorsorge­unter­suchungen in der gynäkologischen Praxis. Durch das Gebärmutter­halskrebs-Screening können Zell­veränderungen (Dysplasien) frühzeitig erkannt und je nach Befund engmaschig kontrolliert oder wenn nötig therapiert werden. 

    Die zur Zeit erhältlichen HPV-Impfstoffe decken mit den jeweils enthaltenen HPV-Typen etwa 80% (Cervarix) bzw. etwa 95% (Gardasil 9) aller HPV-Infektionen in Europa ab, die für die Entstehung von Gebärmutter­hals­krebs verantwortlich sind (siehe auch Warum sollte gegen HPV geimpft werden? und Wenn die Impfung vor maximal 9 HPV-Typen schützt – was ist mit den übrigen mehr als 220 Typen?).

    Da jedoch auch Dysplasien durch die wenigen verbleibenden, bisher nicht durch Impfstoffe abgedeckten HPV-Typen verursacht werden können, sollten selbst­verständlich auch geimpfte Mädchen bzw. Frauen regelmäßig am empfohlenen Gebärmutter­halskrebs-Screening ab dem Alter von 20 Jahren teilnehmen.

    Stand:  28.04.2025

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