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  • Es gibt keine Hinweise darauf, dass die HPV-Impfung zu Unfruchtbarkeit führt.

    Im Internet wurde verschiedentlich behauptet, dass die HPV-Impfung bei Mädchen zu frühzeitiger Eierstockinsuffizienz (Ovarialinsuffizienz) führen kann. Ursächlich hierfür ist ein Fallbericht aus Australien aus dem Jahr 2014, der über eine Ovarialinsuffizienz bei drei Mädchen in zeitlichem Zusammenhang mit einer HPV-Impfung berichtete.

    In einer im Jahr 2021 durchgeführten großen nationalen Kohortenstudie aus Dänemark, die 996.300 Mädchen und Frauen im Alter von 11 bis 34 Jahren umfasste, konnte kein Zusammenhang zwischen HPV-Impfung und primärer Ovarialinsuffizienz nachgewiesen werden.

    Im Gegensatz dazu können jedoch HPV-Infektionen bei Frauen zu Krebs am Gebärmutterhals führen, dessen Therapie zu Unfruchtbarkeit führen kann. Die wirksamste Maßnahme, eine HPV-Infektion zu vermeiden, ist die frühzeitige HPV-Impfung. Auch geben verschiedene Studien aus den letzten Jahren Hinweise darauf, dass ein möglicher Zusammenhang zwischen HPV-Infektion und männlicher Unfruchtbarkeit bestehen könnte.

    Stand:  28.04.2025

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  • Die HPV-Impfung ist eine sehr sichere Impfung. Weltweit wurden bis 2022 mehr als 500 Mio. HPV-Impfdosen verabreicht. In Deutschland waren es im Zeitraum von 2014 bis 2024 mehr als 10 Mio. HPV-Impfdosen. Bis auf Einzelfälle sind keine anhaltenden oder die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigenden Nebenwirkungen gemeldet worden.

    In Deutschland sammelt und bewertet das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das für die Sicherheit der Impfstoffe zuständig ist, seit 2007 systematisch Daten zu unerwünschten Wirkungen nach HPV-Impfung. Basierend auf diesen Daten wurden seit Empfehlung der Impfung im Jahr 2007 keine schweren unerwünschten Nebenwirkungen gemeldet, die ursächlich in Zusammenhang mit der HPV-Impfung standen (siehe: Bulletin zur Arzneimittelsicherheit, Ausgabe 3/2018). Zum gleichen Schluss kommt auch die WHO, deren Global Advisory Committee on Vaccine Safety (GACVS) seit 2007 regelmäßig eine Bewertung von Sicherheitsdaten zur HPV-Impfung durchgeführt hat. Der letzten Bewertung aus dem Jahr 2017, der mittlerweile insgesamt mehr als 270 Mio. verimpfte Dosen zugrunde liegen, waren Bewertungen in den Jahren 2007, 2008, 2009, 2013, 2014 und 2015 vorausgegangen.

    Sehr häufig berichtet wird bei der HPV-Impfung von lokalen Reaktionen an der Einstich­stelle, wie Schwellung, Rötung und Schmerzen. Vermehrt wurden Kreis­lauf­reaktionen wie Schwindel oder „Schwarz-Werden-Vor-Den-Augen“ beschrieben. Diese kurzfristigen Kreis­lauf­reaktionen – wie auch die lokalen Reaktionen an der Einstichstelle – lassen sich bei Jugendlichen in vergleichbarem Maße auch bei anderen Impfungen beobachten (z. B. Auffrischimpfung für Tetanus-Diphtherie-Pertussis-Polio), daher sollte die Impfung nicht im Stehen durchgeführt werden. Die Kreislaufreaktion ist meist Ausdruck von Angst bzw. Stress im Zusammenhang mit der Impfung.

    Hinweis:

    Zwischen 2013 und 2017 wurde vermehrt über das Auftreten des „komplexen regionalen Schmerzsyndroms“ (CRPS, complex regional pain syndrome) und des „posturalen orthostatischen Tachykardiesyndroms“ (POTS, postural orthostatic tachycardia syndrome) bei Mädchen und jungen Frauen in Dänemark und auch Japan nach einer HPV-Impfung berichtet. Vor allem in Internetforen wurde immer wieder ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der HPV-Impfung und CRPS/POTS hergestellt. Dem folgte eine Überprüfung durch das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA im Jahr 2015. Die Untersuchung ergab keinen Hinweis darauf, dass die beiden Syndrome bei geimpften Mädchen und jungen Frauen häufiger auftraten als in dieser Altersgruppe (unabhängig vom Impfstatus) zu erwarten gewesen wäre. Auch eine Reihe von weiteren Studien (Hviid et al.,Feiring et al., Ward et al.) gaben keinen Hinweis auf einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der HPV-Impfung und dem Auftreten von CRPS, POTS oder Myalgischer Enzephalo­myelitis/Chronischem Fatigue Syndrom (ME/CFS).

    Zu der im Internet kursierenden falschen Behauptung, dass die HPV-Impfung zu Unfruchtbarkeit führt, siehe Was ist bekannt zum Zusammenhang von HPV-Impfung und Unfrucht­bar­keit?

    Stand:  28.04.2025

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  • Genitalwarzen, auch Kondylome oder Feigwarzen genannt, können durch Infektionen mit HPV verursacht werden. In etwa 90% der Fälle entstehen sie durch HPV-Infektionen mit den Typen 6 und 11. Da Warzen zu den gutartigen Tumoren gehören, werden diese HPV-Typen zu den Niedrigrisiko-Typen gezählt – im Gegensatz zu den Hochrisiko-Typen, die Krebs verursachen können (siehe auch Was ist HPV?).

    HPV kann beim intimen Haut-/Schleim­haut­kontakt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Warzen bilden sich üblicherweise 1 bis 6 Monate nach der HPV-Infektion im Genital- und/oder Analbereich aus. Diese gutartigen, aber von den Betroffenen oft als sehr störend empfundenen Wucherungen treten bei etwa 1-2% der sexuell aktiven Erwachsenen zwischen dem 15. und 49. Lebensjahr auf und betreffen sowohl Männer als auch Frauen.

    Da der HPV-Impfstoff Gardasil 9 neben den wichtigsten Hochrisikotypen auch vor Infektionen mit den Typen 6 und 11 schützt, kann der allergrößte Teil der Genitalwarzen bei frühzeitiger Impfung im Kindes- und Jugendalter verhindert werden

    Selten kann es während der Geburt zu einer HPV-Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene kommen. Dies kann beim Kind – meist zwischen dem 2. und 4. Lebensjahr – zu warzenartigen Veränderungen in den oberen oder seltener auch in den unteren Atemwegen führen (rezidivierende respiratorische Papillomatose (RRP)) sowie selten auch zu Anogenitalwarzen. Beschrieben ist die RRP auch bei Erwachsenen mit einer Erstmanifestation zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr, wobei hier oraler Sex als Risikofaktor gilt.

    Stand:  28.04.2025

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  • HPV werden über direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Die Viren dringen über Mikroverletzungen der Haut bzw. Schleimhaut ein und infizieren Zellen in der untersten Schicht der Haut/Schleimhaut (siehe auch Wie wird HPV übertragen?). Zumeist handelt es sich dabei um vorübergehend nachweisbare Infektionen, die symptomlos und nach 1 bis 2 Jahren nicht mehr nachweisbar sind.

    Diese symptomlosen HPV-Infektionen durch Hochrisiko-Typen (siehe auch Was ist HPV?) können jedoch auch fortdauern und ggf. über Zellveränderungen (Dysplasien) und Krebsvorstufen schließlich zu Krebs im Anogenitalbereich oder im Mund-Rachen-Raum (Oropharynx) führen.

    Am häufigsten unter diesen Tumorlokalisationen ist der Krebs am Gebärmutterhals. Dieser wird zu nahezu 100% durch HPV-Infektionen verursacht. Etwa 10% der HPV-Infektionen am Gebärmutterhals sind über Jahre nachweisbar und führen nach etwa 3-6 Jahren zu zunehmend starken Zellveränderungen (höhergradige Dysplasien). Werden diese höhergradigen Dysplasien nicht behandelt, kann sich daraus in etwa 30-50% der Fälle innerhalb von 10 bis 30 Jahren Gebärmutterhalskrebs entwickeln.

    Die HPV-Infektionen mit Niedrigrisiko-Typen können üblicherweise zu sichtbaren Warzen im Genital- und/oder Analbereich führen (siehe Was haben Genitalwarzen mit HPV zu tun?).

    Stand:  28.04.2025

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  • HPV-Infektionen können Krebs verursachen. Die HPV-Impfung verhindert diejenigen Infektionen mit HPV, die für den weitaus größten Teil der Krebserkrankungen verantwortlich sind (siehe auch Was ist HPV?). Die HPV-Impfung schützt also vor Krebs.

    HPV sind weit verbreitet, die meisten sexuell aktiven Menschen infizieren sich mehrfach in ihrem Leben mit HPV. In den meisten Fällen ist die Infektion nur kurzzeitig nachweisbar. Bleibt die Infektion jedoch längerfristig nachweisbar, kann dies zu Zellveränderungen, Krebsvorstufen und schließlich Krebs führen (siehe auch Was passiert bei einer HPV-Infektion?). Typische Lokalisationen für durch HPV-Infektionen verursachten Krebs sind die Genitalregion (Gebärmutterhals, Vagina, Vulva, Penis) sowie der Analbereich und der Mund-Rachen-Raum (Oropharynx). In Deutschland erkranken aktuell pro Jahr etwa 10.000 Personen an HPV-bedingtem Krebs, davon etwa 7.000 Frauen und knapp 3.000 Männer. Die meisten dieser Erkrankungen wären durch eine frühzeitige Impfung im Kindes- und Jugendalter vermeidbar.

    Zusätzlich können bestimmte HPV-Infektionen Genital- oder Feigwarzen verursachen, die vergleichsweise häufig vorkommen (siehe auch Was haben Genitalwarzen mit HPV zu tun?). Einer der beiden in Deutschland verfügbaren Impfstoffe (Gardasil9) schützt vor dem Entstehen von Genitalwarzen.

    Generell gilt: Durch die HPV-Impfung wird nicht nur die geimpfte Person selbst geschützt, sondern auch die späteren jeweiligen Partner:innen, falls sie keine Impfung im Kindes- und Jugendalter erhalten hatten. Je mehr Kinder also gegen HPV geimpft sind, desto weniger HPV-bedingten Krebs wird es in Zukunft in Deutschland geben – bei den geimpften Jugendlichen und Erwachsenen selbst, im Freundeskreis, in der eigenen (späteren) Familie und in unserer gesamten Gesellschaft.

    Stand:  28.04.2025

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  • Die STIKO empfiehlt die HPV-Impfung für alle Kinder ab dem Alter von 9 Jahren bis zum Alter von 14 Jahren. Für ungeimpfte Jugendliche ab dem Alter von 15 Jahren empfiehlt die STIKO das Nachholen der Impfung bis zu ihrem 18. Geburtstag.

    Ziel der Impfempfehlung ist die Verringerung der Krankheitslast von Tumoren, die durch HPV-Infektionen verursacht werden (siehe auch Warum sollte gegen HPV geimpft werden? und Was haben Genitalwarzen mit HPV zu tun?).

    Stand:  28.04.2025

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  • Auch Jungen und Männer können sich genauso wie Mädchen und Frauen mit HPV infizieren. Studien zeigen, dass in Europa etwa 1 von 5 männlichen Jugendlichen bzw. Männern ab 15 Jahren mit mindestens einem HPV-Hochrisiko-Typen infiziert ist, der Krebs verursachen kann. Dieser Anteil bleibt auch mit zunehmendem Lebensalter in etwa unverändert, sodass diese ungeimpften Jungen und Männer neben dem bestehenden eigenen Risiko für eine Krebserkrankung HPV über einen langen Zeitraum weitergeben können. Krebserkrankungen durch HPV-Infektionen bei Männern entstehen v.a. im Mund- und Rachenraum (Oropharynx), im Analbereich und am Penis. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 2.900 Männer an diesen Krebsarten, die zum allergrößten Teil durch eine HPV-Impfung im Kindes- bzw. frühen Jugendalter verhindert werden könnten. HPV-bedingter – und damit impfpräventabler – Krebs im Mund-Rachen-Raum nimmt in den letzten Jahrzehnten weltweit zu, insbesondere bei Männern. In den USA und in Großbritannien wird Krebs im Mund-Rachen-Raum bei Männern seit einigen Jahren bereits häufiger als Gebärmutterhalskrebs bei Frauen diagnostiziert.

    Die HPV-Impfung ermöglicht Jungen den Aufbau eines eigenen Schutzes vor Krebs. Sie sind damit unabhängig von einem möglichen Gemeinschaftsschutz, von dem sie durch eine ausreichend hohe Impfquote unter Mädchen profitieren könnten.

    Stand:  28.04.2025

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  • Empfohlen wird die Impfung von der STIKO für alle Kinder ab dem Alter von 9 Jahren.

    Bis zum Alter von 14 Jahren sind für einen vollständigen Impfschutz 2 Impfdosen notwendig. Die zweite Impfdosis soll im Abstand von 5 bis 13 Monaten nach der ersten Impfdosis verabreicht werden (Gardasil 9 und Cervarix).

    Für die HPV-Impfung gilt generell: Frühe Impfung = rechtzeitige Impfung = bester Schutz vor Krebs! (siehe auch Warum sollte frühzeitig gegen HPV geimpft werden?)

    Da nach aktuellem Kenntnisstand davon auszugehen ist, dass die Impfung einen jahrzehntelangen Schutz bietet, muss und sollte die HPV-Impfung nicht bis zum Auftreten von ersten Pubertätszeichen herausgezögert werden.

    In Deutschland stehen zwei HPV-Impfstoffe zur Verfügung, die intramuskulär verabreicht werden. Der HPV-Impfstoff Cervarix schützt gegen die HPV-Typen 16 und 18, der HPV-Impfstoff Gardasil 9 zusätzlich gegen die HPV-Typen 31, 33, 45, 52 und 58 sowie 6 und 11.

    Eine Nachholimpfung ist für das Alter von 15 bis 17 Jahren empfohlen. Ab dem Alter von 15 Jahren sind 3 Impfdosen für einen vollständigen Impfschutz notwendig (maßgeblich sind die Informationen in der jeweiligen Fachinformation):

    Bei Gardasil 9 wird die 2. Impfstoffdosis 2 Monate nach der 1. Gabe und die 3. Impfstoffdosis 6 Monate nach der 1. Gabe verabreicht (Impfschema 0, 2, 6 Monate). Die 2. Dosis sollte frühestens 1 Monat nach der 1. und die 3. frühestens 3 Monate nach der 2. Dosis verabreicht werden.

    Bei Cervarix wird die 2. Impfstoffdosis 1 Monat nach der 1. Gabe und die 3. Impfstoffdosis 6 Monate nach der 1. Gabe gegeben (Impfschema 0, 1, 6 Monate). Ggf. kann die 2. Dosis im Abstand von 1 bis 2,5 Monaten nach der 1. Dosis und die 3. Dosis im Abstand von 5 bis 12 Monaten nach der 1. Dosis verabreicht werden.

    Stand:  28.04.2025

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  • Generell gilt: Jede Impfung zählt!

    Ausschlaggebend für die Vervollständigung der HPV-Impfserie und damit die Anzahl der noch benötigten Impfdosen ist das Alter bei Beginn der Impfserie: Wurde die Erstdosis im Alter von 14 Jahren oder jünger gegeben, sind insgesamt 2 Impfdosen für einen vollständigen Schutz notwendig. Wurde die erste Impfdosis im Alter von 15 Jahren oder älter gegeben, sind insgesamt 3 Impfdosen nötig. Wird die Impfserie nach der 1. von 3 notwendigen Dosen fortgesetzt, sollten die Abstände zwischen der 2. und 3. Dosis gemäß der jeweiligen Fachinformation eingehalten werden.

    Eine begonnene Impfserie sollte möglichst mit dem gleichen HPV-Impfstoff vervollständigt werden.

    Stand:  28.04.2025

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  • HPV-Impfstoffe können zeitgleich mit anderen Impfstoffen wie z. B. Tdap (gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis) oder Tdap-IPV (gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Polio) gegeben werden. Maßgeblich ist die jeweilige Fachinformation.

    Die Impfungen sollten dabei in unterschiedliche Extremitäten verabreicht werden.

    Stand:  28.04.2025

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