HPV-Impfung und Krebs­früh­erkennungs­programme

Stand:  28.04.2025

  • Das Gebärmutterhalskrebs-Screening ist neben der Brustkrebsvorsorge Teil der generellen Krebs­vorsorge­unter­suchungen in der gynäkologischen Praxis. Durch das Gebärmutter­halskrebs-Screening können Zell­veränderungen (Dysplasien) frühzeitig erkannt und je nach Befund engmaschig kontrolliert oder wenn nötig therapiert werden. 

    Die zur Zeit erhältlichen HPV-Impfstoffe decken mit den jeweils enthaltenen HPV-Typen etwa 80% (Cervarix) bzw. etwa 95% (Gardasil 9) aller HPV-Infektionen in Europa ab, die für die Entstehung von Gebärmutter­hals­krebs verantwortlich sind (siehe auch Warum sollte gegen HPV geimpft werden? und Wenn die Impfung vor maximal 9 HPV-Typen schützt – was ist mit den übrigen mehr als 220 Typen?).

    Da jedoch auch Dysplasien durch die wenigen verbleibenden, bisher nicht durch Impfstoffe abgedeckten HPV-Typen verursacht werden können, sollten selbst­verständlich auch geimpfte Mädchen bzw. Frauen regelmäßig am empfohlenen Gebärmutter­halskrebs-Screening ab dem Alter von 20 Jahren teilnehmen.

    Stand:  28.04.2025

  • Nein, Früherkennungsprogramme zielen darauf ab, bereits bestehende Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, um eine medizinische Behandlung und Heilung zu ermöglichen. Im Gegensatz dazu wirken Impfungen vorbeugend, indem sie Infektionen verhindern, aus denen Erkrankungen entstehen (können).

    Die HPV-Impfung schützt vor fast 95% derjenigen HPV-Infektionen, die im Verlauf Gebärmutterhalskrebs verursachen können. Studien belegen mittlerweile, dass die frühzeitige HPV-Impfung sehr wirksam Gebärmutterhalskrebs verhindert (siehe auch Gibt es Studien, die belegen, dass mit der HPV-Impfung tatsächlich Krebs verhindert werden kann?).

    Das Programm zur Früherkennung von Gebärmutter­hals­krebs hat das Ziel, die durch HPV-Infektionen verursachten Krebsvorstufen oder Krebserkrankungen am Gebärmutter­hals bei regelmäßiger Teilnahme möglichst frühzeitig zu erkennen. Die HPV-Infektion, die jeweils zu dieser Zellveränderung oder Krebsvorstufe geführt hat, besteht da bereits seit mehreren Jahren oder Jahrzehnten. Infektionen mit HPV können bisher nicht therapiert werden. Empfohlen ist, nach Diagnose diese Zellveränderungen oder Krebsvorstufen engmaschig zu kontrollieren und ggf. betroffenes Gewebe durch eine Konisation (operative Entfernung eines Gewebekegels aus dem Gebärmutter­hals) zu entfernen oder den Krebs therapeutisch zu behandeln.

    Laut Daten des Zentrums für Krebsregisterdaten erkranken mehr als 4.600 Frauen in Deutschland jährlich an Gebärmutter­hals­krebs. Das höchste Erkrankungs­risiko haben Frauen im Alter von 35 bis 44 Jahren. Trotz Früh­erkennung und Therapie überleben 16 von 100 der in diesem Alter an Gebärmutter­hals erkrankten Frauen die ersten fünf Jahre nach ihrer Diagnose nicht.

    Stand:  28.04.2025