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Die HPV-Impfung schützt sehr wirksam vor Infektionen mit HPV, wenn noch kein Kontakt mit HPV stattgefunden hat. HPV sind sehr weit verbreitet: Es wird davon ausgegangen, dass sich 4 von 5 Menschen im Laufe ihres Lebens mehrfach mit HPV infizieren. Daher nimmt mit steigendem Lebensalter die Anzahl der Menschen in der Bevölkerung zu, die bereits (meist ohne dies zu bemerken) mit HPV in Kontakt gekommen sind (siehe auch Wie wird HPV übertragen? und Welche Symptome treten bei einer HPV-Infektion auf?). Folglich sinkt generell die Wirksamkeit der HPV-Impfung mit zunehmendem Alter bei Erstimpfung.
In einer Studie aus England wurde gezeigt, dass im Alter von 12-13 Jahren die Wirksamkeit der Impfung (Impfeffektivität) gegen Gebärmutterhalskrebs 87% betrug. Für die fortgeschrittene Krebsvorstufe CIN3 am Gebärmutterhals betrug die Wirksamkeit sogar 97%. Erfolgte die Impfung (erst) im Alter von 16 bis 18 Jahren, fiel die Wirksamkeit der Impfung deutlich geringer aus: Die Impfeffektivität lag gegen Gebärmutterhalskrebs bei 34% und gegen die Bildung einer fortgeschrittenen Krebsvorstufe bei 39%.
Daher gilt für die HPV-Impfung: Frühe Impfung = rechtzeitige Impfung = bester Schutz vor Krebs! (siehe auch Gibt es Studien, die belegen, dass mit der HPV-Impfung tatsächlich Krebs verhindert werden kann?)
Da nach aktuellem Kenntnisstand davon auszugehen ist, dass die Impfung einen jahrzehntelangen Schutz bietet (siehe auch Was ist über die Schutzdauer der HPV-Impfung bekannt?), muss und sollte die HPV-Impfung nicht bis zum Auftreten von ersten Pubertätszeichen herausgezögert werden.
Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass Mädchen im Alter von 15 Jahren und jünger nach der HPV-Impfung höhere Antikörperspiegel hatten als Mädchen ab 16 Jahren.
Auch wenn der Schutz der HPV-Impfung bei älteren Jugendlichen, die bereits sexuell aktiv sind, geringer ausfallen kann als bei frühzeitiger Impfung, sollten ungeimpfte Jugendliche die Impfung bis zu ihrem 18. Geburtstag zeitnah nachholen.
Zur HPV-Impfung von älteren Altersgruppen siehe auch Können auch Personen ab 18 Jahren von einer Impfung gegen HPV profitieren?
Stand: 28.04.2025
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Mittlerweile gibt es eine Reihe von großen Studien aus verschiedenen Ländern, die einen sehr deutlichen Rückgang von HPV-bedingtem Gebärmutterhalskrebs belegen, so z. B. aus Schweden, Dänemark, Schottland und England – die Stärke des Rückgangs hängt aber vom Impfalter ab:
In Dänemark wurde in einer großen Studie unter allen teilnehmenden Mädchen und Frauen das Auftreten von Krebsvorstufen im Analbereich (hochgradige Plattenepithelläsionen, HSIL) zwischen Geimpften und Ungeimpften verglichen: Frauen, die im Alter von unter 17 Jahren geimpft wurden, hatten ein 70% geringeres Risiko, eine Analkrebsvorstufe zu entwickeln als ungeimpfte Frauen. Bei Frauen, die im Alter von 17 bis 32 Jahren gegen HPV geimpft wurden, war dieser Effekt nicht nachweisbar (siehe auch Warum sollte frühzeitig gegen HPV geimpft werden?).
Dass es nach der Zulassung des HPV-Impfstoffes etwa 15 Jahre gedauert hat, bis Studien dazu publiziert werden konnten, hat mit der Dauer zwischen HPV-Infektion und Krebsentwicklung zu tun: Zwischen einer HPV-Infektion und dem Auftreten von Krebsvorstufen am Gebärmutterhals liegen etwa 3 bis 6 Jahre bzw. 10 bis 30 Jahre bis zum Auftreten von Gebärmutterhalskrebs. Für die anderen HPV-bedingten Tumoren an Vagina, Vulva, Penis, Anus und im Mund-Rachen-Raum bestehen ebenfalls vergleichbare oder sogar noch längere Zeiträume bis zur Krebsentwicklung.
Stand: 28.04.2025
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Impfpräventable Erreger können in der Natur in mehreren Subtypen vorkommen, sog. Geno- bzw. Serotypen. Bei einigen Erregern richten sich die verfügbaren Impfstoffe nicht gegen alle Typen des Erregers, sondern oft nur gegen diejenigen unter ihnen, die am häufigsten beim Menschen vorkommen bzw. Krankheiten verursachen (siehe auch Wenn die Impfung vor maximal 9 HPV-Typen schützt – was ist mit den übrigen mehr als 220 Typen?).
Der Einsatz eines solchen Impfstoffs kann in einer Bevölkerung zu einem starken Rückgang der im Impfstoff enthaltenen Typen führen. Dann können andere, bisher seltene Geno- oder Serotypen die entstehende Lücke füllen und häufiger auftreten als vor der Einführung des Impfstoffs. Dieses Phänomen bezeichnet man als Genotypen-Replacement (dt. Ersatz). Es wird z. B. bei Pneumokokken beobachtet.
Seit Einführung der HPV-Impfung sind weltweit zahlreiche Studien durchgeführt worden, die ein mögliches Genotypen-Replacement im Hinblick auf die in den Impfstoffen enthaltenen Hochrisiko-Typen untersuchen. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass durch die HPV-Impfung ein HPV-Genotypen-Replacement stattfindet.
Stand: 28.04.2025
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Von den insgesamt über 230 HPV-Typen verursachen wenige HPV-Typen fast alle HPV-bedingten Krebserkrankungen. HPV-Impfstoffe konzentrieren sich genau auf diese HPV-Typen.
Generell unterscheidet man in Hochrisiko- und Niedrigrisiko-Typen (siehe auch Was ist HPV?). Mittels Studien wurde untersucht, welche der Hochrisiko-Typen mit Krebs an den verschiedenen Lokalisationen in Zusammenhang stehen. Eine absolut zentrale Rolle kommt dabei dem HPV-Typ 16 zu, gefolgt vom Typ 18 und den Typen 31, 33, 45, 52 und 58. Die restlichen der Hochrisiko-Typen sind nach jetzigem Kenntnisstand für etwa 5% oder weniger der durch HPV verursachten Krebserkrankungen verantwortlich:
HPV-Typen, die nicht zu den Hochrisiko- oder Niedrigrisiko-Typen gehören, finden sich auf gesunder Haut oder können gutartige oder leichte, sich selbst zurückbildende Zellveränderungen oder Warzen im Anogenitalbereich, auf der Haut und im Mund-Rachen-Raum verursachen.
Die beiden in Deutschland erhältlichen Impfstoffe schützen vor den HPV-Typen 16 und 18 (Cervarix), der Impfstoff Gardasil 9 darüber hinaus auch vor den HPV-Typen 31, 33, 45, 52 und 58 sowie vor den Niedrigrisiko-Typen 6 und 11, die für etwa 90% der Genitalwarzen verantwortlich sind. Die erhältlichen HPV-Impfstoffe konzentrieren sich also auf den Schutz vor den relevantesten HPV-Typen für den Menschen.
Zu dem möglichen Phänomen des Replacements siehe Führt die HPV-Impfung zu einem HPV-Genotypen-Replacement?
Stand: 28.04.2025
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Langanhaltende HPV-Infektionen können bei Frauen Zellveränderungen (Dysplasien) bzw. Krebsvorstufen am Gebärmutterhals hervorrufen. Diese werden in drei Stufen (zervikale, intraepitheliale Neoplasie, kurz CIN) eingeteilt: leicht (CIN1), mittel- (CIN2) und hochgradig (CIN3). Um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern, erhalten Frauen mit einer diagnostizierten CIN3 immer und mit einer CIN2 ggf. eine Konisation (operative Entfernung eines Gewebekegels aus dem Gebärmutterhals).
Ob eine HPV-Impfung nach einer Konisation vor dem erneuten Auftreten von solchen Zellveränderungen schützen kann, wurde in den letzten Jahren durch mehrere systematische Reviews bzw. Metaanalysen untersucht (Jentschke 2020, Di Donato 2021, Eriksen 2022, ECDC 2024). Die Ergebnisse der verschiedenen Analysen waren uneinheitlich bzgl. der Senkung des Risikos für das Wiederauftreten von CIN2 oder CIN3 nach HPV-Impfung bei oder nach Konisation. Zudem sind die Ergebnisse der Reviews bzw. Metaanalysen aufgrund der niedrigen Qualität der eingeschlossenen Studien bislang noch als unsicher einzustufen. Aktuell kann daher diese Frage mit der vorhandenen Evidenz nicht sicher beantwortet werden.
Stand: 28.04.2025
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Es gibt verschiedene Faktoren wie Rauchen und eine behandlungsbedürftige Immunschwäche, die das Risiko erhöhen, dass eine HPV-Infektion nicht abheilt, sondern über Jahre fortdauert und zu Krebsvorstufen führen kann. Um das Abheilen einer HPV-Infektion zu unterstützen, sollten Raucher:innen möglichst das Rauchen aufgeben. Personen mit einer behandlungsbedürftigen Immunschwäche (z. B. HIV) sollten entsprechend therapiert werden.
Stand: 28.04.2025
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Ein gesunder Lebensstil, z. B. im Sinne einer gesunden Ernährung und Sport, ist immer wünschens- und erstrebenswert und kann vor einer Reihe von meist chronischen Erkrankungen schützen. Ein gesunder Lebensstil schützt jedoch nicht vor einer Infektion mit HPV. Er kann jedoch das Abheilen einer bestehenden HPV-Infektion unterstützen (siehe auch Kann man das Abheilen einer langanhaltenden HPV-Infektion unterstützen?)
Auch Hygienemaßnahmen bieten keinen ausreichenden Schutz vor einer HPV-Infektion. Da man eine HPV-Infektion nicht sehen kann, ist es nicht möglich, sich „in Acht zu nehmen“. Auch lassen sich die Viren bei einer Infektion nicht wegwaschen, da sie über Mikroverletzungen direkt in die unteren Zellschichten der Haut oder Schleimhaut eindringen (siehe auch Wie wird HPV übertragen?). Die Nutzung von Kondomen (siehe auch Ist die Nutzung von Kondomen eine Alternative zur HPV-Impfung?) bietet – anders als bei einigen anderen sexuell übertragbaren Erregern – keinen ausreichenden Schutz vor einer HPV-Infektion. Auch „beschnitten sein“ schützt nicht vor einer HPV-Infektion, kann aber das Risiko für eine nachweisbare HPV-Infektion am Penis etwas verringern.
Stand: 28.04.2025
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Humane Papillomviren (HPV) treten weltweit sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf. Es wird davon ausgegangen, dass HPV-Infektionen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen gehören.
Bisher konnten über 230 verschiedene HPV-Genotypen identifiziert werden, davon finden sich etwas mehr als 40 im Anogenitalbereich. HPV werden in Bezug auf ihre krebsauslösenden Fähigkeiten in sogenannte Hochrisiko- und Niedrigrisiko-Typen unterteilt. Hochrisiko-Typen können an verschiedenen Lokalisationen Krebsvorstufen und Krebs verursachen. Es gibt 12 Hochrisiko-Typen, die sicher mit Krebsentstehung im Anogenitalbereich oder Mund-Rachen-Raum (Oropharynx) in Verbindung gebracht werden können. Bei 13 weiteren wird angenommen, dass sie ebenfalls zu Krebserkrankungen führen können.
Mehrheitlich lässt sich in den Tumoren an diesen verschiedenen Lokalisationen DNA des Hochrisiko-Typs 16 nachweisen. Am Gebärmutterhals werden in Europa etwa 80% der Karzinome durch die beiden HPV-Typen 16 und 18 und etwa 95% durch die Typen 16, 18, 33, 45, 31, 58 und 52 verursacht (Wei et al.). Im Analbereich entfallen etwa 88% auf die Typen 16 und 18 und etwa 98% auf die Typen 16, 18, 33, 45, 31, 58 und 52; im Mund-Rachen-Raum sind dies etwa 89% bzw. 96% (globale Daten, Guo et al und Lin et al.).
Niedrigrisiko-Typen können zu Genitalwarzen führen. Unter den Niedrigrisiko-Typen spielen die Typen 6 und 11 die mit Abstand wichtigste Rolle: Sie sind für ca. 90% aller Genitalwarzen verantwortlich.
Der HPV-Impfstoff Cervarix schützt vor den HPV-Typen 16 und 18, der HPV-Impfstoff Gardasil 9 zusätzlich vor den HPV-Typen 31, 33, 45, 52 und 58 sowie 6 und 11.
Stand: 28.04.2025
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Da es sich bei HPV-Infektionen um innerzelluläre Infektionen ohne Virämie (Auftreten von Viren im Blut) handelt, bilden nur etwa 20-30% der Männer und 70-80% der Frauen HPV-Antikörper im Blut. Das bedeutet, dass eine durchgemachte HPV-Infektion in vielen Fällen keinen zuverlässigen Immunschutz durch Antikörper hinterlässt und eine erneute Infektion möglich ist.
Im Gegensatz dazu lassen sich nach der HPV-Impfung bei nahezu 100% der geimpften Personen Antikörper im Blut gegen die im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen nachweisen. Die Antikörper liegen dabei z.B. für den HPV-Typen 16 bereits nach einer Impfdosis um ein zehnfaches höher im Vergleich zum Antikörperspiegel nach einer natürlich durchgemachten HPV16-Infektion.
Stand: 28.04.2025
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Genitalwarzen, auch Kondylome oder Feigwarzen genannt, können durch Infektionen mit HPV verursacht werden. In etwa 90% der Fälle entstehen sie durch HPV-Infektionen mit den Typen 6 und 11. Da Warzen zu den gutartigen Tumoren gehören, werden diese HPV-Typen zu den Niedrigrisiko-Typen gezählt - im Gegensatz zu den Hochrisiko-Typen, die Krebs verursachen können (siehe auch Was ist HPV?).
HPV kann beim intimen Haut-/ Schleimhautkontakt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Warzen bilden sich üblicherweise 1 bis 6 Monate nach der HPV-Infektion im Genital- und/oder Analbereich aus. Diese gutartigen, aber von den Betroffenen oft als sehr störend empfundenen Wucherungen treten bei etwa 1-2% der sexuell aktiven Personen zwischen dem 15. und 49. Lebensjahr auf und betrifft alle Geschlechter.
Da der HPV-Impfstoff Gardasil 9 neben den wichtigsten Hochrisikotypen auch vor Infektionen mit den Typen 6 und 11 schützt, kann der allergrößte Teil der Genitalwarzen bei frühzeitiger Impfung im Kindes- und Jugendalter verhindert werden.
Selten kann es während der Geburt zu einer HPV-Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene kommen. Dies kann beim Kind - meist zwischen dem 2. und 4. Lebensjahr - zu warzenartigen Veränderungen in den oberen oder seltener auch in den unteren Atemwegen führen (rezidivierende respiratorische Papillomatose (RRP)) sowie selten auch zu Anogenitalwarzen. Beschrieben ist die RRP auch bei Erwachsenen mit einer Erstmanifestation zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr, wobei hier oraler Sex als Risikofaktor gilt.
Stand: 28.04.2025
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