Alle Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) durchsuchen
1.183 Suchergebnisse
Ergebnis 1.061-1.070 von 1.183
-
Damit besondere Erreger im S4-Labor erforscht und Diagnostikproben untersucht werden können, ist es notwendig, Proben ins Labor zu transportieren. Weltweit sind keine Fälle bekannt, in denen solche Viren auf dem Transportweg entwichen sind.
Es gibt internationale Vorschriften über die Anforderungen an Sicherheits-verpackungen, die durch praktische Versuche überprüft wurden. Die Anforderungen bei einem solchen Transport sind sehr streng und der Weg solcher Sendungen wird detailliert überwacht. Sollte trotzdem ein Paket zerstört werden, wäre für die Bevölkerung keine Gefahr zu befürchten, weil Erreger in einer Blut- oder Gewebeprobe eines Patienten nicht flüchtig sind, sich also nicht über die Luft ausbreiten würden. Es wäre nur eine relativ kleine Menge, die durch entsprechende Desinfektionsmaßnahmen inaktiviert werden könnte.
Es gibt nur sehr wenige spezialisierte Kuriere, die die Erlaubnis zum Transport solcher Proben haben und die dabei strengen Kontrollen unterliegen.
Stand: 15.08.2017
Weitere FAQs zum Thema -
Die Erreger, mit denen in einem S4-Labor geforscht wird, kommen alle in bestimmten Regionen der Welt in der Natur vor und könnten leichter auf anderen Wegen beschafft werden. Zudem ist der Zugang zum S4-Labor nur wenigen qualifizierten Mitarbeitern gestattet. Das Labor ist mehrfach gesichert und wird rund um die Uhr überwacht.
Stand: 15.08.2017
Weitere FAQs zum Thema -
Infektionserreger, insbesondere die in die höchste Schutzstufe eingruppierten Viren, sind sehr hitzeempfindlich. Sie würden bei einem solchen Ereignis durch die entstehende Hitze vollständig inaktiviert. Der S4-Bereich ist innerhalb des Laborgebäudes so platziert, dass Unbefugte nicht in seine Nähe gelangen können. Hinzu kommen aufwändige Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und andere Sicherheitsmaßnahmen, die einen Zugang Unbefugter verhindern.
Stand: 15.08.2017
Weitere FAQs zum Thema -
Krankheitserreger sind in vier Risikogruppen eingeteilt. Jeder Risikogruppe ist eine biologische Schutzstufe (auch: Sicherheitsstufe) zugeordnet. Die Schutzstufe bestimmt die Anforderungen an Räumlichkeiten, Ausrüstung und Arbeitsabläufe, die es beim Umgang mit diesen Erregern zu befolgen gilt. Mit Erregern der höchsten Risikogruppe 4 (zum Beispiel Krim-Kongo-Hämorrhagisches-Fieber-Viren, Lassa- oder Ebolaviren) darf nur in einem Labor der Schutzstufe 4 umgegangen werden. Ein S4-Labor wird häufig auch als Hochsicherheitslabor bezeichnet (in Fachkreisen gelten auch Labore der zweithöchsten Sicherheitsstufe S3 als Hochsicherheitslabor, da diese bereits hohen Sicherheitsanforderungen genügen müssen).
Ein S4-Labor ermöglicht den sicheren Umgang, die Erforschung und Diagnostik von lebensgefährlichen Krankheitserregern, ohne die Bevölkerung und das Laborpersonal zu gefährden. Dazu ist es notwendig, das Hochsicherheitslabor räumlich und organisatorisch von umgebenden Gebäuden zu trennen. Das Labor ist unabhängig hinsichtlich seiner Stromversorgung und der Lüftungsanlagen und ist besonders gesichert gegen technische Ausfälle. Das Betreten und Verlassen des Hochsicherheitslabors erfolgt über mehrere Schleusen. Alle verwendeten Materialien, insbesondere Abwässer und Laborabfälle, werden inaktiviert, das bedeutet, dass möglicherweise anhaftende oder enthaltene Viren abgetötet werden. Zu- und Abluft des Sicherheitslabors werden über ein mehrstufiges Filtersystem keimfrei gemacht (HEPA-Filter). Der Zugang zum Labor ist nur ausgewählten, besonders qualifizierten Mitarbeitern in Vollschutzanzügen mit externer Luftversorgung möglich und wird ständig überwacht. Vor dem Verlassen des Labors werden die Anzüge in einer speziellen Dusche desinfiziert. Diese Maßnahmen haben sich in vergleichbaren Hochsicherheitslaboren über Jahrzehnte als wirksam bewährt.
Stand: 15.08.2017
Weitere FAQs zum Thema -
Man nimmt an, dass Flughunde oder Fledermäuse das Reservoir für das Ebolavirus bilden. Allerdings ist diese Frage noch nicht abschließend geklärt.
Für den Ausbruch 2014/2015 in Westafrika gibt es Hinweise, dass die Fledermaus-Art Mops condylurus eine mögliche Wildtier-Quelle für das Ebolavirus ist. Ein Wissenschaftlerteam unter Federführung des Robert Koch-Instituts konnte die Erbsubstanz der Mops condylurus im Umfeld des Indexfalls, also des wahrscheinlich ersten dort an Ebolafieber Erkrankten, nachweisen (Investigating the zoonotic origin of the West African Ebola epidemic, EMBO Molecular Medicine, Januar 2015).Stand: 17.05.2017
Weitere FAQs zum Thema -
Wenn bei einem Flugreisenden während des Fluges Ebolafieber-typische Symptome auftreten, muss der Pilot dies gemäß dem Gesetz zur Durchführung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV-DG) der Flugverkehrskontrollstelle melden; diese informiert den Zielflughafen und das Gesundheitsamt. Das zuständige Gesundheitsamt kann anordnen, dass das Flugzeug einen gemäß IGV-DG benannten Flughafen ansteuern muss, der für infektiologische Gefahrenlagen besonders vorbereitet ist (ehem. "Sanitätsflughafen"). Dort würde der Patient isoliert und von einem Arzt des zuständigen Gesundheitsamts befragt werden. Bei Erhärtung des Verdachts auf Ebolafieber würde der Reisende zur Diagnostik und Behandlung in eine Sonderisolierstation gebracht. Gleichzeitig würden Personen, die in engem Kontakt mit solchen Patienten waren (Sitznachbarn und Personen, die den Patienten direkt betreut haben), vom Gesundheitsamt registriert und über das weitere Vorgehen aufgeklärt werden (insbesondere Selbstbeobachtung auf Krankheitssymptome innerhalb der nächsten 21 Tage).
Stand: 17.05.2017
Weitere FAQs zum Thema -
Ein Patient mit begründetem Ebolafieber-Verdacht wird auf eine Sonderisolierstation verlegt. Dort werden alle anfallenden Abfälle und das Abwasser vor der Entsorgung sicher inaktiviert. Bei der ersten Versorgung eines Ebolafieber-Verdachtsfalls außerhalb von Sonderisolierstationen – beispielsweise weil er noch nicht auf eine Sonderisolierstation verlegt wurde – können Urin und Stuhl über eine separat genutzte Toilette in das normale Abwassersystem entsorgt werden. Es ist von einem starken Verdünnungseffekt auszugehen, wenn die Exkrete in die Kanalisation eingeleitet werden. Zudem können Ebolaviren in der Kanalisation nicht lange überdauern. Andere anfallende Abfälle werden gesammelt, sicher verpackt und vor Ort oder in Sonderabfallverbrennungsanlagen thermisch inaktiviert (siehe auch Maßnahmen zur Desinfektion und Abfall-/Abwasserentsorgung im Zusammenhang mit einem begründeten Ebolafieber-Verdachtsfall in Deutschland).
Stand: 17.05.2017
Weitere FAQs zum Thema -
Der Anteil des Einsatzes von Antibiotika bei landwirtschaftlichen Nutztieren am Resistenzproblem beim Menschen lässt sich gegenwärtig noch nicht genau beziffern und kann auch bei den einzelnen für den Menschen bedeutsamen Erregern, Resistenz(gen)en und Tierarten unterschiedlich sein.
Es ist unstrittig, dass bestimmte resistente Bakterien oder ihre Resistenzgene aus dem Bereich der Landwirtschaft (wie etwa der Tiermast) auf den Menschen übertragen werden können. Genauere Daten gibt es für den Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus, MRSA. Der bei konventionell gehaltenen Masttieren (Schweine, Rinder, Geflügel) vorwiegend als Besiedler weit verbreitete Livestock-assoziierte MRSA CC398 (LA-MRSA CC398) besiedelt vor allem Menschen mit beruflichen Kontakten zu diesen Tieren und tritt auch als Infektionserreger bei Menschen auf. Dementsprechend gibt es in Deutschland regionale Unterschiede. In Regionen mit einer hohen Dichte an Mastanlagen stieg der Anteil von LA-MRSA CC398 unter allen MRSA aus Infektionen beim Menschen auf rund 10% an.
Bei mehrfachresistenten Darmbakterien ist die Situation weniger klar. Diese Bakterien bilden Enzyme, die sogenannten Extended Spectrum Beta-Lactamasen (ESBL), die eine wichtige Gruppe von Antibiotika unwirksam machen können. Studien zeigten eine Verbreitung über alle Altersgruppen von 4-8% ESBL-bildenden Escherichia (E.) coli im Darm der Allgemeinbevölkerung in Deutschland. Die molekulare Typisierung der Resistenzgene zeigte, dass die Hälfte dieser resistenten E. coli eine ESBL-Variante bilden, die fast ausschließlich beim Menschen vorkommt und durch den Antibiotikaeinsatz im ambulanten Bereich und im Krankenhaus selektiert werden kann. Circa 5% der humanen ESBL-E.-coli stammen vom Tier, wie vegleichende Erbgutanalysen zeigen. Der Anteil der E. coli mit ESBL-Varianten, die sowohl beim Menschen als auch beim Tier bzw. Tierprodukt vorkommen, liegt bei 25-30%. Eine Aufnahme über (ungekochte) Lebensmittel wäre somit möglich, weshalb der Küchenhygiene besondere Bedeutung zukommt. Ausführliche Informationen zum Thema Lebensmittelsicherheit und Antibiotikaresistenzen sind beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) abrufbar (www.bfr.bund.de > A-Z Index > Antibiotikaresistenz). Beim BfR ist auch ein Verbrauchermerkblatt zum Thema Schutz vor Lebensmittelinfektionen zu finden.
Für den Erwerb ESBL-bildender Bakterien spielen auch Auslandsreisen eine Rolle. Mehrere Studien zeigten, dass bis zu 30% der Reiserückkehrer aus Regionen mit hoher ESBL-Prävalenz (z.B. Asien und indischer Subkontinent) mit ESBL-bildenden E. coli kolonisiert sind. In einer Untersuchung schieden mehr als die Hälfte von Asien-Reiserückkehrern nach Deutschland, die an Durchfall litten, ESBL-E.-coli mit dem Stuhl aus.
Problematisch ist, dass nicht nur resistente Stämme weitergegeben werden, sondern auch die Resistenzgene zwischen verschiedenen bakteriellen Spezies ausgetauscht werden können. Welche Rolle der Austrag resistenter Bakterien und ihrer Resistenzgene aus Mastanlagen (z.B. Gülle, Immission von Staub) als Reservoir von Antibiotikaresistenzen hat, ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Es ist sicher, dass die Humanmedizin durch breite Anwendung von Antibiotika eigene Resistenzprobleme schafft. In der Deutschen Antibiotikaresistenzstrategie (DART) stehen daher sowohl die Landwirtschaft als auch die Humanmedizin im Mittelpunkt.
Stand: 15.05.2017
Weitere FAQs zum Thema -
Zahlreiche wissenschaftliche Studien konnten belegen, dass es keinen Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und autistischen Störungen gibt. Impfkritiker argumentieren jedoch beständig, dass es einen solchen Zusammenhang gäbe. Sie stützen diese These mit einem Artikel von Andrew Wakefield, der 1998 erschien und in dem ein möglicher Zusammenhang postuliert wird. In der Untersuchung, die diesem Artikel zugrunde liegt, wurden jedoch mehrere methodische Fehler und sogar Manipulationen aufgedeckt: So wurden insgesamt nur 12 Kinder untersucht, deren Auswahl nicht zufällig erfolgte. Des Weiteren wurden Daten über den zeitlichen Abstand zwischen der Impfung und dem Auftreten von Anzeichen von Autismus gefälscht. Es bestand ein Interessenkonflikt Wakefields, da er von einem Anwalt, der Eltern von Kindern mit Autismus vertrat, zur Durchführung der Untersuchung beauftragt und bezahlt wurde. Daraufhin wurde der Artikel 2010 vollständig widerrufen, und Andrew Wakefield wurde seine ärztliche Zulassung in Großbritannien aberkannt.
Im Nachgang zu diesem Skandal konnten diverse, qualitativ hochwertige Studien belegen, dass es keinen Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und autistischen Störungen gibt [1-5]. Dazu gehört z.B. eine Studie aus Dänemark, in der mehr als 530.000 Kinder über einen längeren Zeitraum beobachtet wurden. Von diesen hatten 82% einen MMR-Impfstoff erhalten. Insgesamt wurden 316 Autismus-Fälle diagnostiziert [4]. Es bestand kein signifikanter Unterschied in der Häufigkeit des Auftretens von Autismus zwischen den geimpften und den ungeimpften Kindern. In einer weiteren kontrollierten Studie in England wurden 1.294 Personen mit einer Diagnose aus dem Spektrum autistischer Störungen eingeschlossen und mit 4.469 zufällig ausgewählten Personen verglichen, die keine autistische Störung aufwiesen [5]. Auch hier konnte statistisch kein Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und der Diagnose aus dem Spektrum autistischer Störungen oder der Diagnose eines Autismus nachgewiesen werden.
Für den in der Vergangenheit wahrgenommenen Anstieg von Autismusfällen gibt es eine gute wissenschaftliche Erklärung: Er ist vor allem durch neuere, sensiblere Diagnosekriterien, eine verbesserte diagnostische Praxis und durch ein gesteigertes öffentliches Bewusstsein für die Erkrankung zu begründen [6-8]. Auch die amerikanische Autismus-Wissenschaftsstiftung (Autism Science Foundation) weist ausdrücklich darauf hin, dass es keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und Autismus gibt [9].
Literatur:
- Demicheli V, et al.: Vaccines for measles, mumps and rubella in children. Cochrane Database Syst Rev, 2012(2): p. CD004407
- Uchiyama T, Kurosawa M, Inaba Y: MMR-vaccine and regression in autism spectrum disorders: negative results presented from Japan. J Autism Dev Disord, 2007. 37(2): p. 210-7
- Honda H, Shimizu Y, Rutter M: No effect of MMR withdrawal on the incidence of autism: a total population study. J Child Psychol Psychiatry, 2005. 46(6): p. 572-9
- Madsen KM, Hviid A, Vestergaard M, Schendel D, Wohlfahrt J, Thorsen P, Olsen J, Melbye M: A population-based study of measles, mumps, and rubella vaccination and autism. N Engl J Med 2002; 347: 1477-82.
- Smeeth L, Cook C, Fombonne E, Heavey L, Rodrigues LC, Smith PG, Hall AJ: MMR vaccination and pervasive developmental disorders: a case-control study. Lancet 2004; 364: 963-9.
- Lyall K, Croen L, Daniels J, Fallin MD, Ladd-Acosta C, Lee BK, Park BY, Snyder NW, Schendel D, Volk H, Windham GC, Newschaffer C: The Changing Epidemiology of Autism Spectrum Disorders. Annu Rev Public Health 2017; 38: 9.1-9.22
- Leonard H, Dixon G, Whitehouse A, Bourke J, Aiberti K, Nassar N, Bower C, Glasson E: Unpacking the complex nature of the autism epidemic. Res Autism Spectr Disord. 2010; 4(4): 548-54
- Matson JL, Kozlowski AM: The increasing prevalence of autism spectrum disorders. Res Autism Spectr Disord. 2011; 5(1): 418-25
- Halladay A: Let’s focus on the real environmental factors linked to autism. 2017, 15 March
Stand: 20.04.2017
Weitere FAQs zum Thema -
Nach sorgfältiger Durchsicht der relevanten publizierten Untersuchungen nimmt das Robert Koch-Institut folgendermaßen Stellung zu der Frage, unter welchen Bedingungen Kondome weggelassen werden können:
Zur Übertragbarkeit von HIV bei stabiler Absenkung der Viruslast unter 50 Kopien/ml liegen abgeschlossene Studien für hetero- und homosexuelle Partnerschaften vor. Alle vorliegenden Studien zeigen, dass die Infektiosität unter wirksamer antiretroviraler Behandlung (Viruslast im Plasma niedriger als 50 Viruskopien/ml) drastisch reduziert wird. Sobald eine stabile Absenkung der Viruslast erfolgt war, wurden keine Übertragungen mehr beobachtet. Auch gleichzeitig vorliegende Infektionen mit anderen sexuell übertragbaren Erregern wie Chlamydien, Gonokokken, Humanen Papillomviren (HPV) und genito-anale Herpesvirusinfektionen haben nach den vorliegenden Beobachtungen bei abgesenkter Viruslast nicht zu einem höheren HIV-Übertragungsrisiko geführt.
Um zu entscheiden, ob gefahrlos auf Kondome verzichtet werden kann, sollte der Kontext der sexuellen Kontakte berücksichtigt werden. Der größte Unsicherheitsfaktor bezüglich der Wirksamkeit einer Therapie zur Verhinderung einer HIV-Übertragung ist die "Therapietreue" der behandelten Person, d.h. ob diese die Medikamente tatsächlich regelmäßig einnimmt und der Therapieerfolg kontrolliert wird. Wenn über mehrere Tage keine Medikamenteneinnahme erfolgt, muss mit einer rasch wieder ansteigenden Infektiosität gerechnet werden.
Darüber hinaus wird nicht-monogam lebenden Personen unabhängig vom Vorliegen einer HIV-Diagnose oder der Höhe der Viruslast die Benutzung von Kondomen empfohlen, um das Risiko einer Übertragung weiterer sexuell übertragbarer Infektionen soweit wie möglich zu reduzieren.
Stand: 26.02.2017
Weitere FAQs zum Thema