Beste Vortragspräsentation beim „Foodborne Bacterial Toxins International Symposium“ für Paulin Dettmann

Stand:  25.04.2025

Im Rahmen des ersten „Foodborne Bacterial Toxins International Symposium (FBTIS)“, welches vom 2.-4. April 2025 in Paris stattfand und sich dem aktuellen Stand und den zukünftigen Perspektiven zu lebensmittelassoziierten bakteriellen Toxinen von Staphylococcus, Bacillus und Clostridium widmete, wurden zentrale Themen zu Lebensmittel-bedingten Ausbrüchen beleuchtet: Epidemiologie und Ausbruchsaufklärung, gesetzliche Neuerungen und mikrobiologische Kriterien, moderne Methodiken einschließlich KI-gestützter Tools sowie Strategien des Risikomanagements und der Lebensmittelsicherheit.

Im Rahmen dieser Veranstaltung gewann Paulin Dettmann den ersten Preis der „FBTIS 2025 Awards“ für die beste Vortragspräsentation. Die Preise wurden von der Französischen Gesellschaft für Mikrobiologie gestiftet und zeichnen junge Wissenschaftler*innen sowie Promovierende unter 35 Jahren für ihre exzellenten Forschungsleistungen aus.

Paulin Dettmann ist Doktorand*in im Fachgebiet Biologische Toxine (ZBS3) und forscht an der Entwicklung eines Multiplex Suspensionsimmunoassays zum gleichzeitigen Nachweis, zur Quantifizierung und Differenzierung von Staphylokokken Enterotoxinen. Diese Toxine sind Virulenzfaktoren von Staphylococcus aureus und verursachten allein im Jahr 2023 über 200 lebensmittelassoziierte Ausbrüche in Europa. Da bereits eine geringe Menge von circa 6 ng pro Person die typischen Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, und Durchfall auslösen kann, ist eine schnelle und sichere Ausbruchsdiagnostik erforderlich. In erhitzten Lebensmitteln können die Erreger häufig nicht mehr nachgewiesen werden, daher ist hier der Toxin-Nachweis entscheidend. Kommerzielle Kits erfassen lediglich fünf Enterotoxine. Ausbruchsuntersuchungen deuten auf eine mögliche Beteiligung weiterer, bislang unzureichend detektierbarer Staphylokokken-Enterotoxine hin.

Die in ZBS3 entwickelte Methode soll diese diagnostische Lücke schließen. Paulin Dettmann erstellt in der Doktorarbeit mit Hilfe eines Panels von selbst hergestellten monoklonalen Antikörpern den ersten Multiplex Suspensionsassay, der aus kleinsten Probenvolumina acht verschiedene Staphylokokken-Enterotoxine (SEA bis SEI) simultan detektieren, differenzieren und quantifizieren kann. Hierbei ist insbesondere die Spezifitätsprüfung der Reagenzien und des finalen Multiplex Suspensionsassays für die Gruppe der nah verwandten Enterotoxine eine Herausforderung. Im Rahmen einer umfassenden Validierung unter Berücksichtigung von 145 genomsequenzierten Stämmen aus dem RKI und dem Bundesinstitut für Risikobewertung konnte die sehr gute Performanz des neuen Suspensionsassays, z.B. hinsichtlich Sensitivität und Spezifität, demonstriert werden. Die Ergebnisse der Arbeit wurden als Manuskript in der Fachzeitschrift Toxins eingereicht.