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Jede Impfung zählt! Eine einmal erfolgte Grundimmunisierung gegen Diphtherie muss daher auch bei einem Abstand von mehr als 10 Jahren nicht wiederholt werden, sondern es reicht eine Auffrischimpfung. Auffrischimpfungen sollten aufgrund eines über die Zeit nachlassenden Schutzes alle 5-10 Jahre durchgeführt werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt "Empfehlungen zu Nachholimpfungen" in den aktuellen Empfehlungen der STIKO.
Stand: 20.11.2019
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Diphtherie ist eine bakterielle Infektion, die bei Befall der Rachenschleimhäute die charakteristischen klinischen Symptome Halsschmerzen und festanhaftende Belege im Rachen hervorruft (sog.Rachendiphtherie). Bei Befall der Haut kann die Infektion mit schmierig belegten Hautstellen/Wunden einhergehen (sog. Hautdiphtherie). Diese klinischen Symptome werden durch das Diphtherie-Toxin (DT) von DT-produzierenden Stämmen der drei Bakterien-Spezies Corynebacterium (C.) diphtheriae, C. ulcerans, und C. pseudotuberculosis (sog. toxigene Corynebakterien) hervorgerufen.
Das DT führt zum Absterben der infizierten Zellen. Bei der klassischen Rachendiphtherie führt dieser Zelltod zur Bildung von Belägen (sog. Pseudomembranen) im Rachenbereich. Diese können bei Verlegung der Luftwege zum Erstickungstod führen. Andere typische Verlaufsformen der Diphtherie sind die Haut- bzw. Wunddiphtherie oder die Nasendiphtherie, die blutigen Nasenausfluss hervorruft. Selten können auch Schleimhäute im Genitalbereich oder der Konjunktiven betroffen sein. Neben der lokalen Toxinwirkung können auch systemische Symptome (Herzmuskel- oder Nervenentzündung) auftreten.
Corynebakterien, die kein DT produzieren, können keine Diphtherie hervorrufen. Diese nicht-toxigenen Corynebakterien können aber zu anderen Erkrankungen führen, wobei das klinische Bild von Halsschmerzen bis hin zu Fällen schwerer Herzklappenentzündung reichen kann.
Stand: 20.11.2019
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Die Diphtherie-Impfung richtet sich gegen das Diphtherie-Toxin (DT), das von DT-produzierenden Stämmen der drei Spezies Corynebacterium (C.) diphtheriae, C. ulcerans und C. pseudotuberculosis produziert werden kann. Der Impfstoff enthält durch Formalin inaktiviertes DT des C. diphtheriae, ein sogenanntes Toxoid, welches eine immunogene, aber keine toxigene Wirkung mehr hat. Die durch die Impfung oder durch eine Infektion hervorgerufenen Antikörper werden als Antitoxin bezeichnet.
Die Impfung bietet einen zuverlässigen Schutz gegen die Symptome der Diphtherie, nicht aber vor der Infektion bzw. Kolonisation mit dem Erreger. Somit können Personen trotz Impfung und bestehender Immunität Träger und Überträger DT-produzierender sog. toxigener Corynebakterien sein oder auch an Infektionen erkranken, die durch nicht-toxigene Corynebakterien hervorgerufen werden. Bei letzteren Infektionen handelt es sich dann aber nicht um die DT-vermittelte Diphtherie.
Stand: 20.11.2019
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Mit der Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) hat das RKI die Infrastruktur für eine flächendeckende Überwachung antibiotikaresistenter Erreger implementiert. Das Ziel von ARS ist es, Daten zu Vorkommen und Verbreitung der Antibiotika-Resistenz in Deutschland für den ambulanten und den stationären Bereich zu erheben. ARS ist konzipiert als laborgestütztes Surveillance-System zur kontinuierlichen Erhebung von Resistenzdaten für das gesamte Spektrum klinisch relevanter bakterieller Erreger. Da Wissenschaftler davon ausgehen, dass die Resistenzlage wesentlich vom Einsatz der Antibiotika abhängt, beobachtet das RKI auch den Verbrauch von Antibiotika (AVS) in Kliniken. Die Daten von Antibiotikaverbrauch und aufgetretenen Resistenzen in Krankenhäusern werden in einem RKI-Projekt (ARVIA) in Bezug zueinander ausgewertet.
Die Nationalen Referenzzentren (NRZ), die vom RKI in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) berufen und finanziell gefördert werden, berichten regelmäßig zur Epidemiologie von resistenten Erregern und nosokomialen Infektionen. Hier sind insbesondere das NRZ für die Surveillance nosokomialer Infektionen, das NRZ für Staphylokokken und Enterokokken und das NRZ für gramnegative Krankenhauserreger zu nennen.
Zur Überwachung von MRSA-Infektionen besteht seit 2009 eine Meldepflicht im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes für Labornachweise aus Blut und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor). Zudem besteht eine Melde- und Übermittlungspflicht für nosokomiale Ausbrüche. Die Meldedaten zu MRSA-Fällen können in einer interaktiven Datenbank, SurvStat@RKI 2.0, öffentlich zugänglich abgerufen werden.
Auch zur Überwachung der carbapenem-nicht-empfindlichen Enterobacterales und Acinetobacter spp. existiert seit Mai 2016 eine Meldepflicht von Infektionen und Kolonisationen. Diese Daten können ebenfalls über SurvStat@RKI 2.0 abgerufen werden.
Stand: 15.11.2019
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Nach Daten der 2016 durchgeführten Prävalenzstudie sind die häufigsten Erreger von Krankenhausinfektionen Escherichia coli, Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium, Clostridioides difficile und Staphylococcus aureus.
Literatur:
Stand: 15.11.2019
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Als nosokomiale oder Krankenhausinfektion bezeichnet man Infektionen, die sich Patienten während ihres Aufenthalts in einem Krankenhaus oder bei einer ambulant durchgeführten medizinischen Behandlung zuziehen. Die Gründe für solche Infektionen sind vielfältig. Manche Patienten benötigen invasive Untersuchungen oder Therapien, zum Beispiel mittels Gefäßkatheter, Harnwegskatheter, Ernährungssonden oder künstliche Beatmung, das sind Eintrittswege für Erreger in den Körper. Häufig besiedeln die Erreger zunächst den Patienten auf der Haut oder im Darm, bevor sie eine Infektion verursachen. Hygienemängel, insbesondere die Händehygiene, spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Erreger. Zu den häufigsten Krankenhausinfektionen gehören Lungenentzündungen, Wund- und Harnwegsinfektionen, Durchfallerkrankungen durch Clostridioides difficile und Sepsis (Blutvergiftung). Ein Teil dieser Infektionen wird durch Erreger verursacht, die gegen Antibiotika resistent sind (siehe Frage " Wie viele Krankenhausinfektionen werden durch multiresistente Erreger verursacht?").
Stand: 15.11.2019
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Im Rahmen einer vom Nationalen Referenzzentrum für Surveillance nosokomialer Infektionen durchgeführten Studie (Prävalenzstudie) in Krankenhäusern wurde im Frühjahr 2016 unter anderem die Zahl der nosokomialen Infektionen in Deutschland erhoben. Die Daten zeigen, dass bei rund 2,5% der Patienten eine während des aktuellen Krankenhausaufenthaltes erworbene nosokomiale Infektion vorlag. Dieser Wert ist verglichen mit früheren Erhebungen zurückgegangen, allerdings konnte kein Rückgang der Anzahl der nosokomialen Infektionen bezogen auf die Bevölkerung beobachtet werden. Die Krankheitslast in Deutschland liegt sogar etwas über dem europäischen Durchschnitt.
In einer neuen Berechnung, die das Robert Koch-Institut gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und der Berliner Charité (NRZ für Surveillance von nosokomialen Infektionen) im Jahr 2019 veröffentlicht hat, wurde postuliert, dass die tatsächliche Anzahl der nosokomialen Infektionen in der Bevölkerung von der Anzahl der im Krankenhaus behandelten Patientinnen und Patienten abhängig ist.
Literatur:
- Abschlussbericht der Punkt-Prävalenzerhebung 2016 zum Vorkommen von nosokomialen Infektionen und zur Anwendung von Antibiotika an Akutkrankenhäusern in Deutschland, Nationales Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen
- Bericht des ECDC "Point prevalence survey of healthcare-associated infections and antimicrobial use in European acute care hospitals 2011–2012"
- Zacher B et al.: Application of a new methodology and R package reveals a high burden of healthcare-associated infections (HAI) in Germany compared to the average in the European Union/European Economic Area, 2011 to 2012 (Eurosurveillance, November 2019)
- Rüden, Daschner, Schumacher: Nosokomiale Infektionen in Deutschland - Erfassung und Prävention (NIDEP-Studie), Teil 1: Prävalenz nosokomialer Infektionen, Qualitätssicherung in der Krankenhaushygiene; 1995
Stand: 15.11.2019
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Jedes Jahr kommt es in Deutschland zu geschätzten 400.000 bis 600.000 nosokomialen Infektionen und etwa 10.000 bis 20.000 Todesfällen dadurch. Die Zahlen beruhen auf einer Berechnung, die das Robert Koch-Institut gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und der Berliner Charité (NRZ für Surveillance von nosokomialen Infektionen) im Jahr 2019 veröffentlicht hat.
Die Zahl der Todesfälle in Europa, die auf nosokomiale Infektionen zurückzuführen sind, wird in einer 2016 veröffentlichten Studie des ECDC, an der das Robert Koch-Institut beteiligt war, auf rund 91.000 Fälle pro Jahr geschätzt. Diese Zahl zu berechnen ist eine Herausforderung. Ein wesentlicher Grund liegt darin, dass viele der Betroffenen an schweren Grundkrankheiten leiden, die bereits ohne Krankenhausinfektion häufig zum Tod führen.
Literatur:
- Zacher B et al.: Application of a new methodology and R package reveals a high burden of healthcare-associated infections (HAI) in Germany compared to the average in the European Union/European Economic Area, 2011 to 2012 (Eurosurveillance, November 2019)
- Bericht des ECDC: Point prevalence survey of healthcare-associated infections and antimicrobial use in European acute care hospitals 2011–2012
- Cassini et al.: Burden of Six Healthcare-Associated Infections on European Population Health: Estimating Incidence-Based Disability-Adjusted Life Years through a Population Prevalence-Based Modelling Study. PLOS Medicine, DOI: 10.1371/journal.pmed.1002150, October 1, 2016
- Gastmeier et al.: Wie viele nosokomiale Infektionen sind vermeidbar? Dtsch Med Wochenschr 2010; 135:91-93
Stand: 15.11.2019
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Zikaviren zirkulieren in den tropischen und tropennahen subtropischen Regionen aller Kontinente. Die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren ist für Reisende vor allem dort hoch, wo größere Zikavirus-Ausbrüche bekannt sind.
Größere Ausbrüche beim Menschen wurden 2007 in Mikronesien, 2013 in anderen Inselstaaten im pazifischen Raum und von 2015 bis 2017 in Mittel- und Südamerika registriert (siehe auch Zeitleiste der WHO). In den Ländern mit großen Ausbrüchen 2015-2017 sind die Erkrankungszahlen stark zurückgegangen. Im Oktober 2019 wurden vereinzelte offenbar autochthon durch Mücken übertragene Zikavirus-Infektionen in Südfrankreich bekannt. Die Betroffenen waren im August 2019 erkrankt (siehe hierzu auch eine Risikobewertung des ECDC vom 16.10.2019).
Für Reisende hängt das Risiko einer Infektion von dem aktuell bestehenden Risiko einer Übertragung durch Mücken im Reiseland ab. In einer Risikobewertung (Rapid Risk Assessment vom April 2019) des ECDC wird das Risiko, eine Infektion zu erwerben, während eines Ausbruchs als hoch bezeichnet; in anderen Zika-Gebieten als mittel bis niedrig.
Weitere Informationen über den aktuellen Kenntnisstand zur regionalen Zikavirus-Zirkulation sind auf den Webseiten der WHO und des CDC abrufbar.
Stand: 24.10.2019
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Seit 2016 gibt es in Deutschland eine gesetzliche Meldepflicht für Zikavirus-Infektionen. 2016 wurden 222 Zikavirus-Infektionen übermittelt, 2017 gingen die Zahlen deutlich zurück (68 Fälle). 2018 wurden 18 Fälle gemeldet, 2019 bislang 10 Fälle (Stand Oktober 2019). Da Zikavirus-Infektionen häufig symptomlos bleiben oder nur mit milden Symptomen einhergehen, ist jedoch auch nach Einführung der Meldepflicht von einer starken Untererfassung aller Zikavirus-Infektionen unter Reiserückkehrern auszugehen. Reiserückkehrer aus Gebieten mit nur geringer endemischer Übertragung werden auch bei Symptomen vermutlich meistens nicht auf Zikavirus-Infektion untersucht.
Stand: 23.10.2019
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