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Eine durchgemachte Herpes-Zoster-Erkrankung schützt nicht davor, wiederholt an einem Herpes Zoster zu erkranken. Die Herpes-Zoster-Impfung mit dem Totimpfstoff können auch Personen bekommen, die bereits in der Vergangenheit an Herpes Zoster erkrankt waren. Der Totimpfstoff ist jedoch nicht zur Behandlung einer Herpes-zoster-Erkrankung oder ihrer Spätfolgen vorgesehen. Die Impfung sollte daher frühestens zu einem Zeitpunkt erfolgen, wenn die akute Erkrankung vorüber ist und die Symptome abgeklungen sind. Nach Impfungen von vorher an Herpes-Zoster Erkrankten treten nicht mehr Nebenwirkungen auf, als bei Geimpften ohne Zoster-Vorerkrankung. Die Wirksamkeit der Impfung nach Erkrankung ist bisher jedoch noch nicht gut belegt. Dazu werden zurzeit weitere Studien durchgeführt.
Stand: 22.12.2023
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Prinzipiell kann jeder, der einmal an Varizellen (Windpocken) erkrankt war, an Herpes zoster (Gürtelrose) erkranken (siehe auch FAQ " Was ist Herpes zoster?"). Die Krankheit tritt in allen Altersgruppen auf, am häufigsten sind über 50-Jährige betroffen. PatientInnen mit einem geschwächten Immunsystem haben ein erhöhtes Risiko, an Herpes zoster zu erkranken. Es wird geschätzt, dass jeder Vierte im Laufe seines Lebens mindestens einmal an einem Herpes zoster erkrankt. In Deutschland erkranken nach Untersuchungen des RKI auf der Basis von Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen aus der ambulanten Versorgung jährlich mehr als 300.000 Personen an Herpes zoster.
Ein Herpes zoster tritt meist nur einmal im Leben auf, wiederkehrende Erkrankungen sind jedoch möglich, insbesondere bei immungeschwächten Personen. Die Wahrscheinlichkeit, ein Herpes-zoster-Rezidiv zu erleiden, steigt mit der Zeit nach der ersten Erkrankung an.
Die auftretenden Hautbläschen bei einer Herpes-zoster-Erkrankung enthalten das Varicella-Zoster-Virus und sind damit infektiös. Die Viren werden als Schmierinfektion durch Kontakt mit der Flüssigkeit aus den Hautbläschen übertragen. Personen, die noch keine Varizellen durchgemacht haben und nicht gegen Varizellen geimpft sind, können durch Kontakt mit der Flüssigkeit an Windpocken erkranken.
Um die Übertragung auf nicht-immune Personen zu verhindern, sollten die Zoster-Bläschen bis zum Verkrusten sorgfältig abgedeckt werden und auf engen Körperkontakt verzichtet werden. An Herpes zoster erkrankte Personen sollten zudem eine strikte Händehygiene einhalten. Durch die strenge Einhaltung dieser Basishygiene kann das Übertragungsrisiko minimiert werden.
Ob eine an Herpes zoster erkrankte Person arbeiten kann, muss unter Berücksichtigung der Ansteckungsfähigkeit, des Gesundheitszustandes und dem Kontakt zu vulnerablen Personen von den zuständigen Behörden (z.B. Hygienebeauftragte, Gesundheitsamt) oder dem/der behandelnden Arzt/ Ärztin entschieden werden.
Stand: 22.12.2023
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In mehreren Studien wurde eine gute Wirksamkeit der postexpositionellen Varizellenimpfung bei vorher Ungeimpften nachgewiesen, wenn die Impfung innerhalb von 3-5 Tagen nach Kontakt mit einem Erkrankten erfolgte (gerechnet ab Beginn der Hauterscheinungen). Die mit einer Impfstoffdosis postexpositionell Geimpften zeigten entweder gar keine (70-90%) oder nur sehr abgeschwächte Symptome (wenige Hautläsionen). Bei nur sehr wenigen Hautläsionen ist auch die Ansteckungsfähigkeit und damit das Risiko der Weiterverbreitung sehr gering.
Stand: 05.12.2023
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Eine postexpositionelle Impfung ist möglich und in Abhängigkeit vom zeitlichen Abstand zur Exposition (maximal 5 Tage) auch wirksam. Die STIKO empfiehlt die postexpositionelle Impfung für ungeimpfte Personen jeden Alters mit negativer Varizellen-Anamnese und Kontakt zu Risikopersonen.
Das zuständige Gesundheitsamt kann, je nach der Einschätzung der Gesamtsituation (z.B. Immunitätslage in einer Schule/ Kita), ein Betretungsverbot für ungeimpfte Kontaktpersonen zu einem an Varizellen Erkrankten aussprechen bzw. wieder aufheben. Das RKI empfiehlt, alle ungeimpften, nach 2004 geborenen, potenziellen Kontaktpersonen ohne sichere Varizellen-Anamnese für 16 Tage nicht zur Kita/Schule zuzulassen. Ausnahmen vom Betretungsverbot sind für Personen möglich, die eine sofortige postexpositionelle Impfung (insbes. nach 2. Impfung) erhalten haben.
Durch die lange Inkubationszeit von Varizellen können sich Ausbrüche in Kitas/Schulen ohne ein Betretungsverbot über Monate hinziehen. Ein Schutz besonders vulnerabler Personen, die nicht geimpft werden können, ist notwendig. Die Impfung bietet den besten Schutz vor Erkrankung und insbes. schweren Krankheitsverläufen.
Stand: 05.12.2023
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Eine Antikörperkontrolle nach der Impfung wird von der STIKO nicht empfohlen. Bei unbekannter Immunität gegen Varizellen ist die zweimalige Impfung einer Labordiagnostik vorzuziehen.
Personen, die vor 2004 geboren wurden und in Deutschland aufgewachsen sind, haben mit großer Wahrscheinlichkeit die Varizellen durchgemacht. Diese Personen gelten nach den Empfehlungen des RKI im Rahmen von Ausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen als ausreichend immun. Eine durchgemachte Erkrankung kann mit einer Laboruntersuchung bestätigt werden. Der labordiagnostische Nachweis von Varizellen bei vorher geimpften Personen sollte durch eine PCR-Untersuchung aus Pustelabstrichen unter Einbeziehung des Konsiliarlabors erfolgen.
Bei Personen, die nach 2004 geboren sind, kann die Feststellung einer Immunität gegen Varizellen durch eine Kontrolle des Impfausweises erfolgen. Wurden darin zwei Impfungen gegen Varizellen dokumentiert, sind die Betroffenen sehr gut gegen Varizellen geschützt. Fehlende Impfungen sollen entsprechend den aktuellen STIKO-Empfehlungen nachgeholt werden.
Antikörper-Titer-Bestimmungen sind nach Impfungen gegen Varizellen nur begrenzt aussagekräftig, da die Impfung auch eine Immunität auf zellulärer Ebene auslöst, die mit den Antikörperspiegeln nicht gemessen werden kann. Zudem kann es nach 2-maliger Varizellen-Impfung vorkommen, dass die serologischen Tests falsch negative Ergebnisse liefern, weil die standardmäßig verfügbaren Tests für einen Antikörpernachweis bei Geimpften nicht sensitiv genug sind.
In Einzelfällen kann es aber vorkommen, dass Personen tatsächlich nicht oder nicht ausreichend auf die Impfung ansprechen. Wenn dies vermutet wird und eine Bestätigung des Verdachts wichtig ist, kann eine Serumprobe z.B. an das Konsiliarlabor für Herpes-simplex- und Varizella-Zoster-Viren gesendet werden, wo sensitivere Testverfahren zur Anwendung kommen. Nach Ansicht des US-amerikanischen CDC ist eine dokumentierte 2-malige Varizellen-Impfung höher zu bewerten als ein negatives Antikörper-Testergebnis.
Stand: 05.12.2023
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Dengue ist eine virale Erkrankung. Das Dengue-Virus (DENV) ist weltweit das am häufigsten auftretende durch Stechmücken übertragene humanpathogene Virus (übertragen insb. durch die Gattung Aedes (Ae.) aegypti, gelegentlich auch Ae. albopictus). Es war viele Jahrzehnte fast ausschließlich in tropischen und subtropischen Regionen und dort vor allem in den Städten endemisch. In den letzten Jahren hat es sich geographisch weiter ausgebreitet. Inzwischen treten Erkrankungen sowohl in ländlichen Regionen bereits betroffener Länder als auch sporadisch in bislang nicht-endemischen Ländern auf (siehe ECDC zu Ausbreitungsgebieten).
Die Auswirkungen des Klimawandels mit Temperaturanstiegen, häufigeren Hitzewellen und Überflutungsereignissen führen dazu, dass sich die Vektoren auch außerhalb der bekannten tropischen und subtropischen Endemiegebiete an neue Umwelt- und Klimabedingungen anpassen können. So hat sich Ae. albopictus nach Daten des ECDC in den letzten 10 Jahren in weiteren 5 EU/EEA-Ländern etabliert (2013: 8 Länder; 2023: 13 Länder). Die Anzahl an Regionen, in denen Ae. albopictus nachgewiesen wird hat sich im gleichen Zeitraum verdoppelt (2013: 114 Regionen, 2023: 337 Regionen) [1].
Weltweit leben fast vier Milliarden Menschen in Dengue-Risikogebieten (siehe auch US-CDC zu Risikogebieten). Es wird geschätzt, dass jährlich ca. 400 Millionen Menschen mit DENV infiziert werden, von denen die meisten Infektionen (ca. 75%) asymptomatisch oder mit milden Symptomen verlaufen [2]. Bei einem sehr kleinen Teil [3] der Erkrankten tritt eine schwere Verlaufsform auf, die sich 3-7 Tage nach Auftreten der ersten Symptome mit starken Bauchschmerzen, anhaltendem Erbrechen, schneller Atmung, blutenden Schleimhäuten, Bluterbrechen, Erschöpfung oder Unruhe ankündigen kann [4]. In besonders schweren Fällen kann es zu einer Schocksymptomatik kommen. Bei frühzeitiger Diagnosestellung und adäquater klinischer Behandlung kann die Sterblichkeit auf < 1 % reduziert werden [5,6]. Schwere Verläufe sind bei Erstinfektion sehr selten. Bei Zweitinfektionen hingegen ist das Risiko für einen schweren Verlauf deutlich erhöht. Dies beruht vermutlich auf einer antikörperabhängigen Infektionsverstärkung, dem sog. Antibody dependent enhancement (ADE).
[1] ECDC. Increasing risk of mosquito-borne diseases in EU/EEA following spread of Aedes species 2023 [updated 22.06.2023].
[2] Wilder-Smith A, Ooi EE, Horstick O, Wills B. Dengue. Lancet. 2019;393(10169):350-63.
[3] Huits R, Angelo KM, Amatya B, Barkati S, Barnett ED, Bottieau E, et al. Clinical Characteristics and Outcomes Among Travelers With Severe Dengue: A GeoSentinel Analysis, Ann Intern Med. 2023 Jul;176(7):940-948[4] L'Azou M, Moureau A, Sarti E, Nealon J, Zambrano B, Wartel TA, et al. Symptomatic Dengue in Children in 10 Asian and Latin American Countries. N Engl J Med--New England Journal of Medicine. 2016;374(12):1155-66.
[5] WHO. Dengue guidelines for diagnosis, treatment, prevention and control - new edition 2009 [20.05.2023]. WHO Library Cataloguing-in-Publication Data].
[6] WHO. Dengue and severe dengue 2019 [updated 24.10.201928.08.2023].Stand: 30.11.2023
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Das Risiko für Reisende, an Dengue zu erkranken, ist von mehreren Faktoren abhängig, z.B. vom Reiseland (siehe US-CDC zu Risikogebieten), der Reisedauer, der Saison (Reisen während der Regenzeit), den Mückenschutz-Maßnahmen der Reisenden oder der aktuellen Dengue-Aktivität vor Ort (z.B. Ausbruch). Eine bereits in der Vergangenheit durchgemachte Infektion mit dem Dengue-Virus erhöht zudem das Risiko, bei einer Zweitinfektion schwer an Dengue zu erkranken.
Die Inzidenz symptomatischer Fälle unter Reisenden ist sehr schwer zu schätzen; sie beträgt ca. 0,2-1,3% pro Reisemonat bei nicht-immunen Personen. In Deutschland hatte prä-pandemisch die Fallzahl von reiseassoziiertem Dengue zugenommen (2018: 613 Fälle, 2019: 1.176 Fälle) [1]. Gemeldet werden Fälle, die am Ende einer Reise oder nach Rückkehr nach Deutschland auftreten. Daher ist die tatsächliche Anzahl etwas höher einzuschätzen. Während der Pandemie waren durch die verminderte Reiseaktivität deutlich rückläufige Fallzahlen gemeldet worden, die post-pandemisch wieder steigen. Reisende aus Deutschland infizieren sich am häufigsten in Reiseländern Süd- und Südost-Asiens sowie Süd- und Mittelamerikas.
Da Reisende seltener als Menschen in Endemiegebieten mit dem Dengue-Virus in Kontakt kommen, ist schweres Dengue oder ein Todesfall durch Dengue bei Reisenden ein sehr seltenes Ereignis [2,3]. Aus diesem Grund konnten bisherige Studien das Risiko bei Reisenden für die verschiedenen Reiseländer nicht erfassen. Für eine valide Aussage wären große prospektive Studien mit Zehntausenden von Reisenden in verschiedenen geografischen Settings erforderlich [2].
[1] Robert Koch-Institut. Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2020, Berlin 2021
[2] Halstead S, Wilder-Smith A. Severe dengue in travellers: pathogenesis, risk and clinical management. Journal of travel medicine. 2019;26, 1-15
[3] Huits R, Schwartz E. Fatal outcomes of imported dengue fever in adult travelers from non-endemic areas are associated with primary infections, J Travel Med. 2021 Jul 7;28(5):taab020Stand: 30.11.2023
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Die wichtigste Maßnahme für Reisende, um sich vor der Infektion zu schützen, ist der konsequente Mückenschutz des ganzen Körpers. Der Mückenschutz schließt die Verwendung von Mückenspray für die Haut und zur Imprägnierung von möglichst langärmeliger Kleidung ein. Zudem setzt der Aufenthalt in klimatisierten Räumen das Risiko für den Einzelnen deutlich herab.
Da Dengue-Virus-übertragende Mücken vor allem tagaktiv sind, ist der Schutz am Tag vordringlich.
Daneben gibt es mit Qdenga einen Dengue-Lebendimpfstoff, der von der STIKO für Reisende (≥ 4 Jahre) empfohlen ist, die in der Vergangenheit eine labordiagnostisch gesicherte Dengue-Virusinfektion durchgemacht haben (siehe FAQ „ Für wen empfiehlt die STIKO die Impfung mit dem Dengue-Impfstoff Qdenga?“).
Stand: 30.11.2023
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Wirksamkeit:
Qdenga wies im ersten und zweiten Jahr nach Gabe von 2 Impfstoffdosen im 3-Monats-Abstand eine gute Vakzineeffektivität (VE) gegen virologisch bestätigtes Dengue (VCD) bei Personen auf, die in der Vergangenheit eine Dengue-Virus (DENV)-Infektion durchgemacht haben. Eine Serotyp-spezifische VE bestand im ersten Jahr nach Impfung gegen die Serotypen DENV-1, DENV-2 und DENV-3. Die VE gegen den Serotyp DENV-4 konnte nicht bestimmt werden, da für eine valide Beurteilung zu wenig Fälle aufgetreten waren.Bei Dengue-naiven Personen konnte hingegen eine VE gegen VCD (Serotypen-unabhängig) nur im ersten Jahr nach Impfung nachgewiesen werden, die allerdings größtenteils auf einer Wirksamkeit gegen DENV-1 und DENV-2 beruhte. Die VE gegen DENV-3- bzw. DENV-4-assoziierte VCD bei Seronegativen konnte aus den vorliegenden Daten nicht ermittelt werden. Ob bei Personen, die vor einer Impfung Dengue-naiv waren, bei einer nachfolgenden Infektion ein erhöhtes Risiko für ein schweres Dengue durch eine Infektionsverstärkung entstehen kann, ist auf Basis der verfügbaren Daten nicht abschließend beurteilbar. Bei einem anderen attenuierten chimären Dengue-Lebendimpfstoff wurde ein ADE-Risiko bereits beobachtet. Bei Qdenga handelt es sich bei den aktuell vorliegenden Daten nur um ein theoretisches Risiko, ggf. können weitere Daten im Verlauf mehr Klarheit bringen.
Sicherheit:
Wie bei jeder Impfung können unmittelbar nach der Gabe oder in den Tagen danach lokale Impfreaktionen auftreten, wie z.B. Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle. Solche lokalen Reaktionen traten innerhalb der ersten Woche bei ca. einem Drittel der Studienteilnehmenden nach Impfstoffgabe und bei einem Viertel nach Plazebogabe auf.Für die systemischen Reaktionen stellte sich dies ähnlich dar: In den Interventionsgruppen traten jeweils häufiger systemische Rektionen auf als in der jeweiligen Plazebogruppe. Schwerwiegende systemische Reaktionen traten in ca. 3% der Impfstoffgruppe und in ca. 3,5% der Plazebogruppe auf. Zu den schwerwiegenden systemischen Reaktionen zählten Symptome aus verschiedenen Komplexen, wie Störungen des Nervensystems, der Nieren und der ableitenden Harnwege. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Impfstoffgabe und den schwerwiegenden Reaktionen wurde nicht gesehen.
Auch bei den während der Studie aufgetretenen Todesfällen wurde keine Kausalität zur Impfstoffgabe postuliert. Als Todesursachen wurden berichtet: Verkehrsunfall, Wunde durch scharfes Element, Suizid, multiple Organdysfunktion nach versuchtem Suizid, Schädel-Hirn-Trauma (Interventionsgruppe) bzw. Kolon-Adenokarzinom, traumatische Lungenverletzung nach Ertrinken (Kontrollgruppe).
Stand: 30.11.2023
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Die STIKO erachtet einen Abstand von 6 Monaten zwischen einer Dengue-Virusinfektion und einer Impfung mit Qdenga als sinnvoll. Dieser Abstand soll sowohl eine verminderte Impf-Wirksamkeit vermeiden (diese kann entstehen, wenn in hohem Maße vorhandene Antikörper nach Infektion die Replikation der attenuierten Impfviren verhindern), als auch eine verstärkte Impfreaktion verhindern (diese kann bei zu kurzem Abstand zwischen Infektion und Impfung entstehen aufgrund der vorbestehenden postinfektiösen Immunantwort). Dieser Abstand steht auch im Einklang mit den Empfehlungen der US Centers for Disease Control and Prevention zum Umgang mit dem Dengue-Impfstoff Dengvaxia nach Dengue-Infektion.
Da davon ausgegangen werden kann, dass eine Wildtyp-Infektion meist eine mindestens 6-monatige Kreuzprotektion zu den drei anderen Serotypen hervorruft, stellt der empfohlene einzuhaltende Abstand vermutlich kein Risiko für das Auftreten einer Zweitinfektion in diesem Zeitraum dar.
Stand: 30.11.2023
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