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  • Die Zeckengattung Hyalomma ist üblicherweise in Teilen Asiens und Afrikas sowie in einigen Regionen Südosteuropas verbreitet. Insgesamt sind 27 verschiedene Arten bekannt. Die Tiere sind etwa doppelt so groß wie Ixodes ricinus. Charakteristisch sind die gestreiften Beine, mit denen die Zecken schnell und aktiv auf ihre Beute zukrabbeln können.

    Seit 2007 findet man Hyalomma-Zecken auch in einigen Regionen in Deutschland. Sie gelangen als Larven und Nymphen mit Zugvögeln im Frühjahr nach Deutschland und entwickeln sich im Sommer zu adulten Hyalomma-Zecken. Die meisten adulten Tiere treten daher meist im Sommer und Spätsommer auf. Hyalomma-Zecken sind hierzulande nach wie vor sehr selten, pro Jahr werden zwischen zwei bis etwa 20 Exemplare ans RKI geschickt. 

    Hyalomma-Zecken können gefährliche Krankheitserreger in sich tragen– darunter das Krim-Kongo-Virus, das beim Menschen das schwere, bisweilen sogar tödliche Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber (CCHF) verursacht. Allerdings trägt nicht jede Hyalomma-Zecke das Virus in sich. Die Zecken müssen das Virus zuvor von einem infizierten Tier aufgenommen haben. In Deutschland kommt das Virus bei Wild- oder Nutztieren nicht vor. Das nächste bekannte größere Vorkommen bei Zecken, Nutz- oder Wildtieren ist aktuell Südfrankreich. Es ist jedoch denkbar, dass Larven und Nymphen, die über Zugvögel nach Deutschland kommen, das Virus in sich tragen. Im RKI sind molekularbiologische Untersuchungen (Barcoding) und Untersuchung auf Pathogene sind im Gange.

    In Deutschland wurden bislang nur die beiden Hyalomma-Arten Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes gefunden. Adulte Tiere dieser Arten sind ab Temperaturen von etwa 12 Grad Celsius aktiv, tiefere Temperaturen scheinen die Tiere jedoch nicht zwangsläufig zu behindern, wie Funde aus den Herbstmonaten zeigen.

    Wissenschaftler gehen davon aus, dass jedes Jahr Millionen von Hyalomma-Larven oder –Nymphen mit Zugvögeln nach Deutschland gelangen. Trotzdem werden vergleichsweise wenige adulte Hyalomma-Zecken gefunden bzw. berichtet. Auch wenn bereits vereinzelt Nymphen gefunden wurden, die in Deutschland geschlüpft sein müssen, ist bislang unklar, ob langfristig eine Hyalomma-Population in Deutschland entstehen kann. Weiter steigende Temperaturen und eine zunehmend geringere Luftfeuchtigkeit könnten jedoch dazu beitragen.

    Gefundene Hyalomma-Zecken können (fixiert mit einem Klebestreifen auf Papier) ans RKI geschickt werden: Robert Koch-Institut, ZBS 1 –„Zecke“, Seestraße 10, 13353 Berlin.

    Stand:  02.05.2024

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  • Auch in den FSME-Risikogebieten Deutschlands sind nur wenige Zecken mit dem FSME-Virus infiziert. Aus zahlreichen Studien ist bekannt, dass das Virusvorkommen in den Zecken kleinräumig sehr stark schwanken kann, im Mittel tragen in FSME-Risikogebieten 0,1% bis 5 % der Zecken FSME-Viren in sich. Hieraus ein Erkrankungsrisiko nach einem einzelnen Zeckenstich abzuleiten, ist nicht möglich. Viele FSME-Infektionen verlaufen zudem ohne sichtbare oder mit milden Symptomen. Gegen FSME kann man sich impfen lassen, siehe hierzu die FAQ zur FSME-Impfung.

    Das Vorkommen von Borrelien in Zecken schwankt kleinräumig sehr stark und kann bis zu 30% betragen. Nach Untersuchungen aus Deutschland und der Schweiz wurde nach einem Zeckenstich bei 2,6 bis 5,6% der Betroffenen eine Borrelien-Infektion nachgewiesen, charakterisiert durch die sogenannte Serokonversion, also das Auftreten von Antikörpern im Blut. Nur ein kleiner Teil der Infizierten erkrankt. Insgesamt ist bei 0,3 bis 1,4% der Zeckenstiche mit Krankheitssymptomen zu rechnen (Nahimana et al 2004; Heininger et al 1993; Maiwald et al 1998; Paul et al 1987).

    Stand:  02.05.2024

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  • Die häufigste Zeckenart ist der zu den Schildzecken gehörende Ixodes ricinus (auch gemeiner Holzbock genannt); sie ist der Wirt für Borrelien, FSME-Viren (FSMEV) und Anaplasmen. Zum Ixodes-ricinus-Komplex gehört auch die neu in Deutschland beschriebene Zeckenart Ixodes inopinatus. Die Möglichkeit der Übertragung von Krankheitserregern kann noch nicht abgeschätzt werden, weil die Art erst 2014 beschrieben wurde und bis dahin als eine im Mittelmeerbecken vorkommende Form von Ixodes ricinus angesehen wurde. Eventuelle Beziehungen zu Krankheitserregern wurden demnach dem Ixodes ricinus zugeschrieben.

    Auwaldzecken (Dermacentor reticulatus) befallen nur selten den Menschen und übertragen z.B. Babesien (u.a. Babesia canis, "Hunde-Malaria"), FSMEV und Rickettsien. Reliktzecken (Haemaphysalis concinna) sind auf ganz Deutschland gesehen sehr selten, es gibt aber nahe der polnischen Grenze stabile Populationen. Die Übertragung von Krankheitserregern ist für Deutschland noch nicht beschrieben, die Zecke gilt aber als Überträger für FSMEV, Francisella tularensis und Rickettsien. Auwald- oder Reliktzecken sind selten und machen nach Untersuchungen des Robert Koch-Instituts etwa ein bis zwei Prozent der Zeckenstiche aus. Die Hyalomma-Zecke, die seit einigen Jahren vereinzelt in Deutschland gefunden wird, kann u.a. das Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber (CCHF) übertragen, bislang wurde das Virus in den Zecken hierzulange aber nicht nachgewiesen (siehe Wie gefährlich sind Hyalomma-Zecken, die ab und zu in Deutschland gefunden werden?).

    Stand:  02.05.2024

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  • Zecken können eine Vielzahl von Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen. Zu den bedeutendsten durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten in Deutschland gehört zum einen die Borreliose, eine Bakterieninfektion, die in erster Linie durch die Borrelia burgdorferi verursacht wird und bundesweit vorkommt. So werden beispielsweise ca. 3% der 3- bis 6-Jährigen und 7% der 14- bis 17-Jährigen mindestens einmal von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen. Zum anderen gehört die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) dazu, die durch FSME-Viren verursacht wird und hauptsächlich im süddeutschen Raum vorkommt. Hierzu veröffentlicht das RKI jährlich eine Karte der Haupt-Endemiegebiete [www.rki.de/fsme-karte]. Weitere durch Zecken auf Menschen übertragene Erkrankungen wie beispielsweise die humane granulozytäre Anaplasmose, die Babesiose oder verschiedene Rickettsiosen wurden bislang in Deutschland nicht oder nur selten beobachtet.

    Stand:  02.05.2024

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  • Sportliche Aktivitäten nach Impfungen stellen generell kein Problem dar. In den ersten Tagen nach der Impfung sollten jedoch starke körperliche Belastungen und Leistungssport vermieden werden.

    Stand:  30.04.2024

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  • Seit dem 29.9.2018 können HIV-Schnelltests zur Eigenanwendung, so genannte "HIV-Selbsttests" oder "HIV-Heimtests", in Deutschland legal vertrieben werden. Die in Deutschland verfügbaren Tests verfügen über eine CE-Markierung als Zeichen dafür, dass sie für den Zweck der Anwendung durch Laien geprüft und in der EU zugelassen sind. Auf der Internetseite des Paul-Ehrlich-Instituts sind weitere Informationen zu den in Deutschland vertriebenen HIV-Selbsttesten abrufbar (www.pei.de/hiv-selbsttests). Vom Erwerb von im Internet vertriebenen Selbsttests, die für den Vertrieb in der EU nicht zugelassen sind, wird abgeraten, da unklar ist, ob diese Tests die notwendigen Qualitätsanforderungen erfüllen.

    Selbsttests können in Apotheken, Drogeriemärkten, über lokale AIDS-Hilfen, über die Deutsche Aidshilfe und über Online-Bestellung erworben werden. Weitere Informationen zur Durchführung solcher Selbsttests und zu Beratungsangeboten finden Sie auf den Internetseiten der Deutschen Aidshilfe.

    Neben dem HIV-Selbsttest, bei dem die Untersuchung und Ablesung des Ergebnisses durch den Anwender selbst erfolgt, gibt es an einigen Orten bereits die Möglichkeit eines "Einsendetests". Dabei erhält der Anwender ein Probenentnahmeset. Mit diesem Probenentnahmeset kann zu Hause eine Blutprobe selbst entnommen werden. Diese wird dann per Post an ein Labor geschickt und mit den üblichen Labortests untersucht. Das Ergebnis kann, je nach System, telefonisch oder per SMS übermittelt werden. Weitere Informationen zu Einsendetests sind auf den Internetseiten der Deutschen Aifshilfe und auf der Seite https://labdoc.de erhältlich.

    Stand:  22.04.2024

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  • Empfehlungen für Haustierhalter und weitere Informationen zu Vogelgrippe bei Tieren sind auf den Internetseiten des Friedrich-Loeffler-Instituts und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft abrufbar, außerdem bei aktuellen Geschehen auf den Internetseiten der Landwirtschafts- bzw. Verbraucherschutzministerien betroffener Bundesländer.

    Stand:  12.04.2024

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  • Die Impfung mit einem der Pneumokokken-Impfstoffe löst eine Immunantwort, auf die im Impfstoff enthaltenen Polysaccharid-Antigene (Zuckerketten auf der Oberfläche der Pneumokokken-Erreger), aus. Diese Zuckerketten (Antigene) sind im Impfstoff entweder in reiner Form enthalten oder chemisch an ein Protein gebunden („konjugiert“). Daher wird zwischen reinen „Polysaccharid-Impfstoffen“ und „Konjugat-Impfstoffen“ unterschieden. Zudem enthalten die Impfstoffe Antigene unterschiedlich vieler Pneumokokken-Serotypen, was an der Zahl im Namen erkennbar ist.

    Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoffe (PPSV) gibt es bereits seit den 1970er Jahren. Der aktuell verfügbare Impfstoff enthält Antigene von 23 Serotypen (PPSV23, Pneumovax, zugelassen ab dem Alter von 2 Jahren).

    Pneumokokken-Konjugatimpfstoffe (PCV) wurden später entwickelt, nachdem sich gezeigt hatte, dass die PPSV-Impfstoffe bei Kindern unter 2 Jahren, einer besonders gefährdeten Altersgruppe, keine ausreichende Immunantwort auslösten. Durch die Kopplung des Antigens an ein Trägerprotein wird die Immunreaktion verstärkt.

    Folgende Konjugat-Impfstoffe sind aktuell in Deutschland erhältlich:

    • ein Konjugat-Impfstoff gegen 10 Serotypen (PCV10, Synflorix, zugelassen bis zum Alter von 5 Jahren, aktuell nicht mehr von der STIKO empfohlen),
    • ein Konjugat-Impfstoff gegen 13 Serotypen (PCV13, Prevenar 13, zugelassen für alle Altersgruppen),
    • ein Konjugat-Impfstoff gegen 15 Serotypen (PCV15, Vaxneuvance, zugelassen für alle Altersgruppen),
    • ein Konjugat-Impfstoff gegen 20 Serotypen (PCV20, Prevenar 20, ehemals Apexxnar, zugelassen für Personen ≥ 18 Jahre).

    Stand:  27.03.2024

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  • Die FSME-Impfempfehlung gilt auch für Reisen mit möglicher Zeckenexposition in FSME-Risikogebiete außerhalb Deutschlands. Daher ist eine reisemedizinische Beratung wichtig. Tropeninstitute, darauf spezialisierte niedergelassene Ärzt:innen und teilweise die Gesundheitsämter stehen als kompetente Anbieter zur Verfügung. Das Auswärtige Amt bietet Länder- und Reiseinformationen an, in denen auch über Impfungen informiert wird. Die ausländischen Gesundheitsbehörden können ebenfalls Informationen zur FSME-Situation im Reisegebiet geben.

    Derzeit besteht für zahlreiche europäische Länder ein sehr unterschiedliches Infektionsrisiko, wobei auch in diesen Ländern das jeweilige Risiko lokal sehr unterschiedlich sein kann. Eine jährliche aktualisierte Übersicht über das Risiko in der europäischen Region und global findet sich in den aktuellen Empfehlungen der STIKO zu Reiseimpfungen. Auch für Reisen außerhalb Europas nach Asien besteht ein bekanntes, zum Teil hohes Infektionsrisiko für eine FSME bei Zeckenexposition: Russland (Sibirien), Mongolei, Nord-China, Nord-Japan. Da FSME-Infektionen in diesen Ländern zum Teil nicht erfasst oder dokumentiert werden, ist eine genaue Risikoabschätzung nicht möglich.

    Stand:  29.02.2024

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  • In der Regel sind 3 Impfungen notwendig, um den vollen Impfschutz zu erreichen.

    Nach der 1. Impfung findet entsprechend dem Standard-Impfschema die 2. zwei bis zwölf Wochen später statt. Die 3. Impfung ist dann 5 bis 12 Monate nach der 2. Impfung fällig. Der Impfschutz hält dann mindestens 3 Jahre.

    Nach vollständiger Impfung kann laut einer Studie im Jahr 2023 bei 97% der Geimpften mit einem vollständigen Schutz vor FSME gerechnet werden. Bei Überschreitung der Zeitabstände betrug der Impfschutz immer noch 91%, wenn die letzte Impfdosis weniger als 10 Jahre zurücklag. Derzeit werden von den Herstellern verschiedene Impfschemata angeboten, unter anderem auch sog. Schnellschemata, die kurzfristig angewendet werden können, z.B. bei anstehender Reise in ein Risikogebiet:

    Impfschema für Kinder und Er­wach­sene*:
    FSME-Immun

    Standardimpfung

    Schnellimpfung
    1. Impfdosis = Tag Null
    2. Impfdosis 1-3 Monate später 14 Tage später
    3. Impfdosis 5-12 Monate später 5-12 Monate später
    1. Auffrischimpfung 3 Jahre später 3 Jahre später
    Auffrisch­impfungen alle: 5 Jahre (< 60 Jahre)
    3 Jahre (≥60 Jahre)
    Impfschema*:
    Encepur

    Standardimpfung

    Schnellimpfung
    1. Impfdosis = Tag Null
    2. Impfdosis 14 Tage - 3 Monate später 7 Tage später
    3. Impfdosis 9-12 Monate später 21 Tage nach der ersten Dosis
    1. Auffrisch­impfung 3 Jahre später 12-18 Monate später
    Auffrisch­impfungen alle: 5 Jahre (< 50 Jahre)
    3 Jahre (≥50 Jahre)

    * weitere Informationen siehe Fachinformationen

    Stand:  29.02.2024

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