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  • In Deutschland sind Influenza-Impfstoffe zahlreicher Hersteller erhältlich. Alle Impfstoffe enthalten die von der WHO festgelegten Antigene (siehe Wie ist der Influenza-Impfstoff für die aktuelle Saison zusammengesetzt?).

    Bei den in Deutschland zugelassenen Influenza-Impfstoffen für Kinder und Erwachsene handelt es sich meist um Totimpfstoffe. Totimpfstoffe enthalten inaktivierte Viren bzw. Bestandteile der Viren.

    Einer der Influenza-Impfstoffe, der für ältere Menschen (ab 50 Jahren) zugelassen ist, enthält sogenannte Adjuvantien (Wirkverstärker), ein weiterer eine höhere Menge Antigen (zugelassen ab 60 Jahren), um eine verbesserte Wirksamkeit zu erreichen (siehe auch Warum gibt es für ältere Personen eine gesonderte Empfehlung für den Hochdosis- und den MF-59-adjuvantierten Impfstoff? ).

    Für Kinder ist zusätzlich ein Lebendimpfstoff (Live Attenuated Influenza Vaccine, LAIV) zugelassen, der als Nasenspray verabreicht wird (siehe Was ist bei dem Influenza-Lebendimpfstoff (LAIV, Nasenspray) zu beachten?).

    Detaillierte Informationen zu Influenza-Impfstoffen sind beim Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, abrufbar: www.pei.de/influenza-impfstoffe.

    Stand:  16.09.2024

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  • Die Inanspruchnahme der saisonalen Influenza-Impfung wird jährlich basierend auf Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) in der RKI-Impfsurveillance ermittelt und durch Daten aus Online-Befragungen ergänzt. Die KV-Daten umfassen ambulante Daten aller gesetzlich Krankenversicherten und bilden somit knapp 85 % der deutschen Bevölkerung ab.
    Insgesamt sind die Impfquoten bei den empfohlenen Zielgruppen in Deutschland zu niedrig. So werden die Zielvorgaben der Europäischen Union, wonach eine Impfquote von 75 % bei älteren Menschen vorgesehen ist, in Deutschland nicht annähernd erreicht.

    Ältere Menschen: Die Impfquoten der Influenza-Impfung bei Personen ab einem Alter von 60 Jahren waren lange Zeit rückläufig oder stagnierten. Seit der Saison 2018/19 wird ein Anstieg der Impfinanspruchnahme verzeichnet, der sich bis zur Saison 2020/21 mit einer Zunahme der Impfquote auf 47 % fortgesetzt hat. In der Saison 2021/22 waren die Werte wieder leicht rückläufig. Bundesweit wurde 2021/22 eine Impfquote von 43 % bei Personen ab 60 Jahren erreicht. Auf Ebene der einzelnen Bundesländer ist die Spannweite nach wie vor groß und es ist ein klarer Unterschied zwischen den westlichen und östlichen Bundesländern zu erkennen: In der Saison 2021/22 ließen sich in westlichen Bundesländern 41 % (Spannweite der KV-Regionen: 27 % – 53 %) der über-60-Jährigen impfen, in den östlichen Bundesländern waren es hingegen 56 % (Spannweite: 51 % – 61 %).

    Erwachsene mit impfrelevanten Grunderkrankungen: Auf Basis der KV-Daten lagen in der Saison 2021/22 die Impfquoten für chronisch kranke Personen ab einem Alter von 18 Jahren bundesweit bei 35 %. Auch hier lag die Impfquote in den östlichen Bundesländern mit 48 % (Spannweite: 43 % – 53 %) weit über der Impfquote von 33 % (Spannweite: 22 % – 44 %) in den westlichen Bundesländern. Der zeitliche Verlauf der Impfquote über die Saisons ähnelt dem der Standardimpfung ab 60 Jahren, allerdings auf niedrigerem Niveau.

    Schwangere: Die KV-Daten zeigen eine besonders niedrige Impfquote bei Schwangeren. Sie lag in der Saison 2014/15 bei 9 % und ist seit 2016/17 von 10 % auf 23 % in der Saison 2020/21 angestiegen. In der Saison 2021/22 lagen die Impfquoten bei 18 %; auch bei den Schwangeren sind deutliche regionale Unterschiede bei den Impfquoten zu beobachten (Spannweite: 13 % - 27 %).

    Medizinisches Personal: Im Rahmen der bundesweiten Online-Befragung von Klinikpersonal zur Influenza-Impfung des Robert Koch-Instituts (OKaPII) werden jährlich im Frühjahr Klinikmitarbeitende zu ihrem Impfstatus befragt. Die Impfquote aller befragten Teilnehmenden lag in der Saison 2023/24 bei 58 %. Wie auch in den Vorjahren bestehen nach wie vor große Berufsgruppenunterschiede: Die Ärzteschaft nahm die Influenza-Impfung mit 81 % in der Saison 2023/24 am häufigsten in Anspruch und wies auch in den Vorjahren die höchste Impfquote auf. Von den Mitarbeitenden der Pflege waren in der vergangenen Saison 49 % gegen Influenza geimpft. Die Impfquote anderer Berufsgruppen (bspw. medizinisch-technisches Personal, Reinigungspersonal, Verwaltung etc.) lag in der Saison 2023/2024 zwischen 44 % und 67 %.

    Literatur:

    Rieck T, Steffen A, Feig M, Siedler A: Impfquoten bei Erwachsenen in Deutschland – Aktuelles aus der KV-Impfsurveillance. Epid Bull 2022;49:3-23 | DOI 10.25646/10855

    Steffen A, Rieck T, Siedler A. Monitoring of Influenza Vaccination Coverage among Pregnant Women in Germany Based on Nationwide Outpatient Claims Data: Findings for Seasons 2014/15 to 2019/20. Vaccines (Basel). 2021 May 11;9(5):485 | DOI 10.3390/vaccines9050485

    Stand:  16.09.2024

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  • Eine Influenza-Erkrankung bei gesunden Kindern oder bei Erwachsenen unter 60 Jahren verläuft in der Regel ohne schwerwiegende Komplikationen.

    Dass die Ständige Impfkommission (STIKO) die Influenza-Impfung nur für bestimmte Personengruppen empfiehlt, bedeutet jedoch nicht, dass die STIKO von einer Influenzaimpfung anderer Personen abrät (siehe " Für wen wird die Impfung gegen die saisonale Influenza empfohlen?"). Bei Bedarf sollte geklärt werden, ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Auch viele Arbeitgeber bieten ihren Angestellten die Influenzaimpfung an, um Grippeerkrankungen und dem damit verbundenen Arbeitsausfall vorzubeugen.

    Stand:  16.09.2024

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  • Die klinische Wirksamkeit der neuen angepassten COVID-19-Impfstoffe lässt sich erst nach deren Anwendung bewerten, voraussichtlich im Laufe der aktuellen ARE-Saison. Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren zeigte eine in etwa 10% höhere Wirksamkeit von den neu angepassten Impfstoffen zum zuvor verwendeten Impfstoff im direkten Vergleich (d.h. 2023/24: XBB.1.5 vs.-versus BA.1/ bzw. BA.4./5 sowie 2022/23: BA.1/ bzw. BA.4./5 vs. Wildtyp-Impfstoff).

    Eine Anpassung der Impfstoffe an die aktuell zirkulierenden SARS-CoV-2-Varianten ist notwendig, um eine bestmögliche Wirksamkeit der Impfstoffe zu gewährleisten. Die Zulassung der angepassten Impfstoffe erfolgt anhand von Untersuchungen zur Immunogenität, also zur Bildung spezifischer Antikörper. Dabei muss der angepasste Impfstoff im Vergleich mit den Impfstoffen der Vorsaison mindestens eine gleichwertige oder eine bessere Wirkung erreichen. Studien zur klinischen Wirksamkeit angepasster Impfstoffe gegenüber den zirkulierenden SARS-CoV-2-Varianten werden voraussichtlich im Laufe der ARE-Saison im Winter durchgeführt (wie dies z.B. auch bei saisonalen Influenza-Impfstoffen üblich ist).

    Hinweise zur Wirksamkeit von zugelassenen COVID-19-Impfstoffen finden Sie in den Fachinformationen. Das für Impfstoffe in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut stellt auf seiner Internetseite den Link zu Fachinformationen auf der EMA-Internetseite zur Verfügung. Darüber hinaus stellt die Weltgesundheitsorganisation in einem Living Systematic Review kontinuierlich internationale Studienergebnisse zur Impfwirksamkeit der COVID-19-Impfstoffe zusammen und wertet diese aus.

    Stand:  09.09.2024

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  • Mpox sind eine Zoonose, d.h. eine von infizierten Tieren auf den Menschen übertragbare virale Infektionskrankheit. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind vor allem bei engem Kontakt möglich. Die Erkrankung wird ausgelöst durch das Monkeypox-Virus (MPXV) aus der Gattung Orthopoxvirus.

    Das MPXV ist ursprünglich bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet (endemisch) und weist zwei genetische Kladen (Virusvarianten) auf: die zentralafrikanische Klade I und die westafrikanische Klade II.

    Vor 2022 wurden humane Fälle von Mpox nur selten und mit geringen Fallzahlen außerhalb von west- und zentralafrikanischen Ländern gemeldet. Berichte aus humanen Fallserien, aber auch Tierversuchen weisen darauf hin, dass mit Klade I durch­schnittlich eher schwerere Krankheits­verläufe assoziiert sind als mit Klade II. Infektionen mit Klade I wurden bislang vor allem in Afrika beobachtet. Die seit 2022 weltweit zirkulierenden Monkeypox-Virusvariante wird der Klade IIb zugeordnet. Siehe auch RKI-Ratgeber zu Mpox.

    MPXV ist verwandt mit den klassischen Pockenviren (Variola-Virus) und den ebenfalls als Zoonose bekannten Kuhpockenviren (siehe auch die FAQ " Was ist der Unterschied zwischen klassischen Pocken, Mpox, Kuhpocken und Windpocken?").

    Im Gegensatz zu den seit 1980 als ausgerottet erklärten Menschenpocken (Variola, engl. smallpox) verlaufen Mpox in der Regel deutlich milder und heilen von alleine ab. Es können aber auch schwere Verläufe und selten Todesfälle auftreten (insbesondere bei Kindern oder Personen mit geschwächtem Immunsystem).

    Stand:  04.09.2024

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  • Siehe hierzu den RKI-Ratgeber zu Mpox, Abschnitt Infektionsschutz und Hygienemaßnahmen

    Stand:  04.09.2024

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  • Eine Übertragung von MPXV von Mensch zu Mensch wird generell vor allem bei engen Kontakten beobachtet, z. B. im familiären Kontext (auch bei Kindern) und im Rahmen sexueller Aktivitäten. In den zentralafrikanischen Endemiegebieten kann die Übertragung auch durch Kontakte zu infizierten Tieren (Bisse, Sekrete und Exkrete, enger Umgang, Tierkörper bei der Jagd), durch den Umgang mit Fleisch infizierter Tiere oder Material, das mit Viren kontaminiert ist, erfolgen. Um das Risiko einer MPXV-Infektion zu senken, sollte der Hautkontakt mit an Mpox infizierten Personen vermieden und insbesondere keine Ausschläge oder Wunden berührt werden. Reisenden in Endemiegebiete wird empfohlen, sich häufig die Hände mit Wasser und Seife waschen. Außerdem sollte der Kontakt zu sowie der Verzehr von Tieren vermieden werden. Ein Impfstoff gegen Mpox steht zur Verfügung, zu den möglichen Impfindikationen siehe die FAQ zur Schutzimpfung gegen Mpox, Frage "Ist die Mpox-Impfung mit Imvanex anlässlich von Reisen in Länder Zentralafrikas, die von dem aktuellen Mpox-Ausbruchsgeschehen betroffen sind, möglich?"

    Stand:  29.08.2024

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  • Ausgehend von einem Ausbruchsgeschehen in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) häufen sich auch in den angrenzenden zentralafrikanischen Ländern (u.a. Republik Kongo, Burundi, Kenia, Ruanda, Uganda Zentralafrikanische Republik) Mpox-Fälle. Im Unterschied zu dem weltweiten Ausbruch 2022/2023, der durch die Klade IIb verursacht war, handelt es bei den Mpox-Infektionen in den zentralafrikanischen Endemiegebieten um Klade I-Infektionen. Klade I-Infektionen werden durch die beiden Subkladen Ia und Ib verursacht, die in verschiedenen afrikanischen Ländern auftreten. Klade Ia-Infektionen sind in DRC, der Zentralafrikanischen Republik, Kamerun, der Republik Kongo nachgewiesen worden und Klade Ib-Infektionen, die zuerst 2024 in der DRC entdeckt wurden, sind in Burundi, Ruanda, Uganda und Kenia nachgewiesen worden. Weiterführende Informationen zur Erkrankung und zum aktuellen Ausbruchsgeschehen finden sich unter www.rki.de/mpox-faq oder https://www.ecdc.europa.eu/en/publications-data/risk-assessment-mpox-epidemic-monkeypox-virus-clade-i-africa.

    Es stellt sich daher die Frage nach einer möglichen Impfung gegen Mpox bei Reisen in die betroffenen Gebiete Zentralafrikas. Die folgenden Hinweise wurden in Abstimmung mit der Arbeitsgruppe „Reiseimpfungen“, einer gemeinsamen AG von STIKO und Deutscher Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG), erstellt.

    In Europa ist der Impfstoff Imvanex (MVA-BN) zum Schutz vor Mpox seit 2022 zugelassen. Es gibt zurzeit keine Reiseimpfempfehlung der STIKO, der DTG oder des Auswärtigen Amtes zum Schutz vor Mpox bei Auslandsreisen. Anlässlich des weltweiten Mpox-Ausbruchs 2022, der sich hauptsächlich zwischen Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) verbreitete, hatte die STIKO die Evidenzlage zu Imvanex aufgearbeitet und bewertet. Seitdem empfiehlt die STIKO unabhängig von einer Reise eine Indikationsimpfung für MSM mit häufig wechselnden Partnern sowie für die Postexpositionsprophylaxe nach Kontakt zu an Mpox erkrankten Personen.

    Grundsätzlich sind neben den von der STIKO empfohlenen Indikationen auf der Basis der existierenden Zulassung für Imvanex auch weitere Impfindikationen möglich. Eine fehlende STIKO-Empfehlung ist kein Hindernis für eine begründete Impfung. So kann nach Nutzen-Risikoabwägung individuell über eine Impfung entschieden werden. Im Kontext des aktuellen Klade-I Ausbruchsgeschehens kann eine relevante Impfindikationen insbesondere die Exposition aufgrund beruflicher Tätigkeiten und den damit verbundenen engen/anhaltenden Kontakten zur Lokalbevölkerung in den betroffenen Gebieten sein, z.B. als Katastrophenhelfer:in oder in der medizinischen Notfallhilfe (z. B. Ärzte ohne Grenzen). Es liegt in der ärztlichen Verantwortung, mit Patient:innen die individuelle (gesundheitliche) Situation einzuschätzen und auf diese Schutzmöglichkeit hinzuweisen. Personen aus Deutschland, die bereits in einem afrikanischen Land leben und arbeiten, das von dem aktuellen Mpox-Ausbruchsgeschehen betroffen ist, und besonders gefährdet sind, können sich beim Auswärtigen Amt (AA) bzw. den Botschaften vor Ort informieren (Reise- und Sicherheitshinweise des AA: https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reise-und-sicherheitshinweise).

    Die Impfung sollte möglichst 14 Tage vor einer möglichen Exposition erfolgen. Eine Impfung von mitreisenden Familienmitgliedern, die keinen Kontakt zu an Mpox erkrankten Personen haben, wird bei Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln nicht für notwendig erachtet.

    Die Grundimmunisierung für Personen ≥ 18 Jahre, die in der Vergangenheit keine Pockenimpfung erhalten haben, erfolgt mit 2 subkutan zu verabreichenden Impfstoffdosen Imvanex (MVA-BN) im Abstand von mindestens 28 Tagen. Bereits nach der 1. Impfstoffdosis besteht eine Immunität, der beste Schutz und eine längerfristige Schutzdauer wird durch die 2. Impfstoffdosis gesichert. Der Impfstoff ist sicher und wirksam, ab dem Alter ≥ 18 Jahre zugelassen und kann auch bei Immundefizienten eingesetzt werden. Die einzige Kontraindikation für Imvanex ist die Allergie gegen den Impfstoff oder einen seiner Bestandteile. Zur Auffrischung bei vorangegangener erfolgreicher Impfung gegen Pocken erhalten Immungesunde eine, Immundefiziente zwei Impfstoffdosen. Eine Anwendung von Imvanex in der Schwangerschaft sollte nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen, da bisher keine ausreichenden Daten vorliegen. Es wird davon ausgegangen, dass der Impfstoff auch gegen Klade I wirksam ist. Imvanex hat bislang noch keine Zulassung für die Anwendung bei Personen < 18 Jahren. Bei der EMA wurde jedoch bereits die Erweiterung der Zulassung von Imvanex für Personen ≥ 12 Jahren beantragt.

    Auch geimpfte Personen sollten weiterhin ungeschützte Haut- oder Sexualkontakte mit Personen vermeiden, die an Mpox erkrankt sind.

    Stand:  29.08.2024

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  • Man geht davon aus, dass nach durchgemachter Mpox-Infektion wie nach einer Pocken-Infektion, die inzwischen ausgerottet sind, eine lebenslange Immunität besteht. Auch nach einer durchgemachten Erkrankung ist eine Impfung sicher und wird in der Regel gut vertragen. Für Personen, die im aktuellen Mpox-Ausbruch erkrankten, ist bis auf weiteres keine Impfung notwendig, da der Immunschutz, der durch die Erkrankung vermittelt wurde, mehrere Jahre besteht.

    Stand:  29.08.2024

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  • Das Risiko für Kinder, sich mit dem Mpox-Virus zu infizieren, ist in Deutschland sehr gering. Im Rahmen des aktuellen weltweiten Ausbruchsgeschehen 2022/2023 wurden in Deutschland zwei Fälle bei Kindern und vier Fälle bei Jugendlichen registriert. Erfahrungen aus Ländern mit endemischem Vorkommen von Mpox ist bekannt, dass Säuglinge, Kinder unter 8 Jahren, immundefiziente Kinder sowie Kinder mit Hautekzemen und anderen Hauterkrankungen nach einer Mpox-Mpoxvirus-Infektion besonders gefährdet sind schwer zu erkranken. Die Symptomatik von Mpox ist mit der bei Erwachsenen vergleichbar. Enzephalitiden, Pneumonien, Septikämien, Hämorrhagien und bakterielle Superinfektionen können den Krankheitsverlauf von Mpox komplizieren.

    Der von der STIKO empfohlene Modified Vaccinia Ankara-Bavarian-Nordic (MVA-BN)-Impfstoff Imvanex (in den USA unter dem Namen Jynneos zugelassen) zur Impfung gegen Mpox ist ab dem Alter ≥ 18 Jahren in Europa zugelassen. Bisher gibt es keine Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs Imvanex bei Kindern. In begründeten Ausnahmefällen ist es jedoch möglich, diesen Impfstoff als Post-Expositionsprophylaxe (PEP) außerhalb der Zulassung im Off-label-Gebrauch bei Kindern nach Mpox-Exposition einzusetzen. Es sind mehrere pädiatrische Studien zu Tuberkulose- und Malaria-Impfstoffen durchgeführt worden, bei denen MVA als Vektor eingesetzt wurde. Trotz einer teilweise höheren Dosierung als im Falle des Imvanex-Impfstoffs, wurden die Impfstoffe gut vertragen. Es ist nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zu erwarten, dass das Nebenwirkungsprofil von MVA-BN mit dem Nebenwirkungsprofil der Tuberkulose- und Malaria-Impfstoffkandidaten vergleichbar ist, der Impfstoff also gut vertragen wird. Laut EMA soll bei der Anwendung von MVA-BN im Kindesalter das gleiche Impfschema und die identische Dosierung wie bei Erwachsenen verwendet werden ( Wie sollte geimpft werden?). Der Hersteller von Imvanex hat 2024 eine Zulassung für Kinder bei der EMA beantragt.

    Bei der Entscheidung, ob MVA-BN im Rahmen einer PEP für Kinder angeboten werden sollte, sind das individuelle Expositionsrisiko und das Risiko für eine schwere Erkrankung zu berücksichtigen. Ebenso sind eine vorherige umfassende Aufklärung und Beratung über Nutzen und Risiken der Impfung und deren Off-label-Einsatz unabdingbar. Die erfolgte ärztliche Aufklärung und Durchführung der Impfung müssen in der Patient:innenakte umfassend und mit der Erwähnung des Off-label-Einsatzes dokumentiert werden.

    Bei schweren Erkrankungen infolge einer Monkeypox-Virusinfektion oder bei zu befürchtendem schweren Krankheitsverlauf kann eine Therapie mit Tecovirimat (zugelassen ab dem Körpergewicht von 13 kg) erwogen werden. Hinweise zur Therapie von Mpox hat der Ständige Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger (SATKOB) am RKI publiziert (Download Stellungnahme-Mpox).

    Für weiterführende Informationen siehe:

    American Academy of Pediatrics: Monkeypox

    CDC: Clinical Considerations for Monkeypox in Children and Adolescents

    UK Health Security Agency: Recommendations for the use of pre and post exposure vaccination during a monkeypox incident

    EMA: Possible use of the vaccine Jynneos against infection by monkeypox virus

    Stand:  29.08.2024

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