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  • Die Influenza-bedingte Sterblichkeit (Mortalität) konnte bis zur COVID-19-Pandemie durch statistische Verfahren aus der Zahl der Gesamttodesfälle oder aus der Zahl der als „Pneumonie oder Influenza“ kodierten Todesfälle geschätzt werden. Dieser Ansatz wurde gewählt, weil bei weitem nicht alle mit Influenza in Zusammenhang stehenden Todesfälle als solche erkannt oder gar labordiagnostisch bestätigt werden. Die Zahl der mit Influenza in Zusammenhang stehenden Todesfälle wurde – vereinfacht dargestellt – als die Differenz berechnet, die sich ergibt, wenn von der Zahl aller Todesfälle, die während der Influenzawelle aufgetreten sind, die Todesfallzahl abgezogen wurde, die (aus historischen Daten berechnet) aufgetreten wäre, wenn es in dieser Zeit keine Influenzawelle gegeben hätte. Das Schätz-Ergebnis wird als sogenannte Übersterblichkeit (Exzess-Mortalität) bezeichnet. In Deutschland wurde, wie in vielen anderen Ländern, die Zahl der Gesamttodesfälle für die Schätzung verwendet. Das Schätz-Verfahren ist im Epidemiologischen Bulletin in den Ausgaben 10/2011 und 3/2015 ausführlich erläutert. Seit der COVID-19-Pandemie ist SARS-CoV-2 als neuer, relevanter Erreger hinzugekommen, der – zum Teil überlappend mit Influenza – zu einer substantiellen Anzahl an Verstorbenen führt. Es wird gegenwärtig ein neues Modell entwickelt, mit dessen Hilfe in Zukunft die Influenza-bedingte Sterblichkeit geschätzt werden kann.  

    Todesfälle mit Influenza werden im Rahmen der Meldepflicht für Influenzavirus-Nachweise an das RKI übermittelt. Diese Daten sind jedoch keine Grundlage für Hochrechnungen. Nicht bei allen Todesfällen wird auf Influenzaviren untersucht, zudem wird der Tod nach einer Influenzainfektion meist durch eine anschließende bakterielle Lungenentzündung verursacht, so dass die Influenzaviren häufig nicht mehr nachweisbar sind. Die offizielle Todesursachenstatistik ist nicht ausreichend aussagekräftig, sie beruht auf den Angaben auf dem Totenschein, auf dem die Influenza aus verschiedenen Gründen häufig nicht als Todesursache eingetragen wird, sondern stattdessen zum Beispiel eine bakterielle Lungenentzündung oder eine vorbestehende Grunderkrankung wie Diabetes oder eine Herz-Kreislauferkrankung, die die Wahrscheinlichkeit eines schweren bzw. tödlichen Krankheitsverlaufs erhöht.

    Stand:  24.10.2024

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  • Siehe hierzu die Frage " Wie wird die Aktivität akuter Atemwegsinfektionen in Deutschland erfasst?" im Abschnitt "Surveillance akuter Atemwegserkrankungen", in der auch detailliert auf die Erfassung von Influenzafällen eingegangen wird.

    Grippewellen fallen je nach Saison sehr unterschiedlich aus (siehe " Warum verlaufen die Grippewellen unterschiedlich schwer?"). Nach einer Grippesaison kann geschätzt werden, wie viele Menschen zusätzlich während der Grippewelle eine Arztpraxis aufgesucht haben. Diese Gesamtzahl entspricht vermutlich in etwa der Zahl der Patienten, die mit einer Influenza-Erkrankung zur Ärztin/zum Arzt gehen. Es gibt aber auch andere Schätzverfahren. So wurde z.B. der Anteil an Influenzaerkrankungen an allen akuten Atemwegserkrankungen bei Kindern von 2020 bis 2022 auf rund 12 % geschätzt.

    Saisonale Influenzawellen verursachen in Deutschland jährlich zwischen einer und sieben Millionen Influenza-bedingten Arztbesuchen, in Jahren mit starken Grippewellen auch deutlich mehr. Die Grippesaisons 2020/21 und 2021/22 bilden Ausnahmen; durch die Maßnahmen der COVID-19-Pandemie haben keine Grippewellen im herkömmlichen Sinne stattgefunden.

    Daten des Citizen-Science-Projekts GrippeWeb deuten darauf hin, dass etwa einer von drei Erkrankten mit typischen Grippesymptomen zum Arzt geht. Demnach erkranken während einer saisonalen Grippewelle in Deutschland etwa zwei bis dreimal mehr Menschen an Grippe, als über die zusätzliche Zahl der Arztkonsultationen geschätzt wird. Die Zahl der Infektionen während einer Grippewelle - nicht jeder Infizierte erkrankt - wird je nach Stärke der Grippewelle auf 5 bis 20 % Prozent der Bevölkerung geschätzt, in Deutschland wären das 4 bis 16 Millionen Menschen.

    Stand:  24.10.2024

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  • Eine Ansteckung erfolgt in erster Linie über Tröpfchen und Aerosole (winzige, in der Luft schwebende Tröpfchen), die insbesondere beim Sprechen, Husten oder Niesen von Erkrankten ausgeschieden werden und über eine geringe Distanz auf die Schleimhäute der Atemwege von empfänglichen Personen gelangen. Darüber hinaus ist in geringerem Maße eine indirekte Übertragung auch über Hände und Oberflächen möglich, wenn diese durch virushaltige Sekrete verunreinigt sind und die Viren dann von den Händen auf die Schleimhäute der oberen Atemwege gelangen.

    Stand:  24.10.2024

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  • Der Verlauf einer Grippesaison lässt sich nicht vorhersagen. Es ist offen, in welcher Häufigkeit die einzelnen Influenzavirus-Subtypen oder -Linien in der Grippesaison auftreten werden (siehe Frage " Welche saisonalen Grippeviren kommen bei Menschen vor?"). Auch die Zahl der Influenzaerkrankungen und die Zahl der Influenza-bedingten Todesfälle kann von Saison zu Saison stark schwanken. Die Einschätzung der Schwere einer Grippewelle ist generell erst nach der Saison möglich.

    Die Influenza-Aktivität kann in verschiedenen Regionen der Welt sehr unterschiedlich verlaufen, und es lässt sich zum Beispiel von einem schweren Verlauf in einem Staat nicht auf einen ähnlichen Verlauf in einem anderen Staat schließen. Allerdings können Hinweise über eine bevorstehende Saison im eigenen Land gewonnen werden, wenn in Nachbarländern die Grippewelle schon begonnen hat. Im ARE-Wochenbericht wird deshalb auch auf Informationen zur Situation in Europa und weltweit hingewiesen.

    Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und das europäische Regionalbüro der Welt­gesund­heits­organisation (WHO/Europe) berichten gemeinsam über die europäische Situation auf ihrem Dashboard. Die WHO veröffentlicht regelmäßig Updates zum weltweiten Influenza-Geschehen und es werden auch interaktive Grafiken der Daten insgesamt und zum Vergleich einzelner Länder zur Verfügung gestellt.

    Stand:  24.10.2024

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  • Bis einschließlich der Influenza-Saison 2018/19 wurden eigene Saisonberichte veröffentlicht. Eine Einschätzung zu den nachfolgenden Saisons findet sich in den jeweiligen ARE-Wochenberichten (ausführlicher in den Wochenberichten für die Kalenderwochen 20) des RKI. Zusätzlich wird jeweils im Kapitel Influenza im Infektionsepidemiologischen Jahrbuch des RKI sowie im Rahmen von Sonderauswertungen im Epidemiologischen Bulletin berichtet.

    Stand:  24.10.2024

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  • Als akute Atemwegserkrankung ist COVID-19 anhand der Symptomatik alleine kaum von Erkrankungen durch andere Atemwegserreger zu unterscheiden. Eine sichere Diagnose kann daher nicht allein aufgrund des klinischen Bildes, sondern nur mit Hilfe diagnostischer Tests zum Virusnachweis erfolgen. Eine erregerspezifische Diagnostik wird jedoch vor allem dann empfohlen, wenn hierdurch Therapieentscheidungen unterstützt oder eine rasche Infektionsprävention eingeleitet werden können.

    Stand:  22.10.2024

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  • Die Feststellung einer akuten Infektion mit SARS-CoV-2 erfolgt mittels direktem Erregernachweis. In der Regel wird dafür ein Abstrich aus dem Nasen-/Rachenraum entnommen und entweder auf Vorhandensein bestimmter Virusantigene (wie beim Schnelltest) oder auf das Vorhandensein des Erregererbguts analysiert (PCR-Test). Weitere Angaben finden sich im RKI-Ratgeber zu COVID-19, Abschnitt Diagnostik

    Informationen und FAQ zu Antigen-Schnelltests sind auf der Internetseite des Paul-Ehrlich-Instituts abrufbar: www.pei.de/antigentests.

    Stand:  22.10.2024

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  • Seit Beginn der COVID-19-Pandemie wurden sowohl weltweit als auch in Deutschland verschiedene SARS-CoV-2-Varianten beobachtet, darunter die sogenannten besorgniserregenden Varianten Alpha, Delta und Omikron. Diese unterscheiden sich in ihren Erregereigenschaften wie beispielsweise der Übertragbarkeit, der Virulenz oder der Suszeptibilität gegenüber der Immunantwort von genesenen oder geimpften Personen relevant vom ursprünglichen SARS-CoV-2-Virus aus Wuhan (Indexvirus). Darüber hinaus stehen weitere Viruslinien aufgrund verschiedener besorgniserregender Mutationen, die beispielsweise mit einer erhöhten Übertragbarkeit, Virulenz und/oder veränderter Immunantwort assoziiert sind, unter besonderer Beobachtung. Auch in Zukunft können weitere Varianten von SARS-CoV-2 auftreten, Prognosen sind jedoch nicht möglich.

    Für Informationen zu den einzelnen Varianten siehe die entsprechende Internetseite der WHO bzw. des ECDC. Für Informationen zu Varianten in Deutschland siehe das Varianten-Dashboard des RKI. Informationen zur internationalen Verbreitung stellt die Seite cov-lineages.org zur Verfügung.

    Stand:  22.10.2024

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  • Die Symptomatik bei COVID-19 beginnt meist etwa 3-4 Tage nach Infektion. Häufige Symptome sind Schnupfen, Husten und Halsschmerzen, aber auch Kopf- und Gliederschmerzen. Fieberhafte Verläufe sind häufiger als bei Erkältungen. Daneben können Beschwerden auftreten wie Kurzatmigkeit bis hin zu Atemnot und gastrointestinale Beschwerden (Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit). Grundsätzlich wurde eine Vielzahl weiterer Symptome in anderen Organsystemen, z.B. der Haut, dem Nervensystem oder dem Herz-Kreislauf-System beschrieben, kommen jedoch eher selten vor. Geruchs- und/oder Geschmacksverlust, der zu Anfang der Pandemie recht typisch war, wird seit der Verbreitung der Omikron-Variante nicht mehr häufig beobachtet.

    Eine Infektion mit SARS-CoV-2 kann sehr unterschiedlich verlaufen. Ein Teil der Infizierten hat gar keine Symptome. Der überwiegende Teil der Betroffenen hat milde bis mittelschwere Symptome und erholt sich innerhalb von ein bis zwei Wochen. Insbesondere bei Risikogruppen kann es jedoch zu sehr schwerer Symptomatik bis hin zu Lungenentzündung, Multiorganversagen oder Embolien kommen.

    Ein Teil der Betroffenen entwickelt nach der akuten Infektion gesundheitliche Langzeitfolgen (Long COVID, siehe FAQ unter www.rki.de/long-covid-faq).

    Stand:  22.10.2024

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  • Die Wahrscheinlichkeit, schwer an COVID-19 zu erkranken, steigt ab einem Alter von 50 bis 60 Jahren stetig an. Außerdem erhöhen bestimmte Vorerkrankungen das Risiko. Dazu gehören u.a. Krebserkrankungen, chronische Nierenerkrankungen (insbesondere bei Dialyse), chronische Lebererkrankungen, chronische Lungenerkrankungen (z.B. COPD), Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologische und psychische Erkrankungen (z.B. Demenz). Aber auch bei jungen, gesunden Menschen sind schwere Verläufe möglich.

    Die COVID-19-Impfung reduziert das Risiko für schwere Verläufe. Für Personen mit einem erhöhten Risiko empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine jährliche Auffrischimpfung im Herbst. Siehe hierzu die FAQ des RKI zur COVID-19-Impfung. Eine Aufzählung von Grundkrankheiten, die das Risiko für einen schweren Verlauf erhöhen, sowie die Empfehlung im Überblick sind in Tabelle A der aktuellen COVID-19-Empfehlung der STIKO zu finden.

    Stand:  22.10.2024

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