Molekulare Detektion von Erregern tiefer Mykosen

Stand:  22.03.2022

Projektleiter: Volker Rickerts

Eine große Anzahl von Pilzarten ist in der Umwelt weit verbreitet. Trotz ständiger Exposition sind Menschen bei funktionierender Körperabwehr meist vor invasiven Pilzinfektionen geschützt. Dagegen können immunsupprimierte Menschen an invasiven Mykosen erkranken. Diese Infektionen können mit einer hohen Letalität einhergehen, auch weil aufgrund diagnostischer Schwierigkeiten ein Erregernachweis selten gelingt und damit eine gezielte Therapie nicht möglich ist.

Wir wenden molekularbiologische Methoden wie PCR und Sequenzierung sowie Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung an, um Erreger invasiver Mykosen aus Atemwegsmaterialien und Organbiopsien sensitiv nachzuweisen und im Infektionsgeschehen zu lokalisieren.

Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) von Pilzen in einer gespikten bronchoalveolären Lavage (BAL).

Abb.1: Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) von Pilzen in einer gespikten bronchoalveolären Lavage (BAL). Von links nach rechts: Darstellung doppelsträngiger DNA in Pilzen und Wirtszellen mit DAPI (blau), unspezifische eukaryotische Sonde (grün), spezifische Sonde für Erreger von Mucormykosen (Magenta), spezifische Sonde für Erreger von Aspergillosen (orange), Überlagerung der Einzelkanäle demonstriert die Anwesenheit verschiedener Pilze.

© RKI

Die Anwendung dieser diagnostischen Tests erlaubt neue Einblicke in die Ätiologie invasiver Mykosen, die helfen können antimykotische Therapien zu optimieren und die Prognose dieser Infektionen zu verbessern.

Mitarbeiter:

  • Ilka McGormick Smith
  • Jasmin Gerkrath
  • Dunja Wilmes

Teilprojekte:

  • rRNA-FISH zur Identifizierung von Pilzen in broncho­alveolärer Lavage
  • Identifizierung von Pilzen aus Formalin-fixierten Gewebe­schnitten mit broadrange PCR und Sequenzierung
  • Molekularer Erreger­nachweis aus Sputum von Patienten mit cystischer Fibrose

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