Extended-spectrum beta-lactamases (ESBL) und Fluorchinolonresistenz in Enterobacteriaceae (RESET-Projekt 2010 - 2016)

Stand:  20.05.2015

Koordiniert wird das vom BMBF geförderte Projekt zum Schwerpunktthema "Zoonosen und Antibiotikaresistenz" von der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Das Netzwerk RESET besteht aus zehn Verbundpartnern und fünf assoziierten Partnern aus Human- und Veterinärmedizin sowie Epidemiologie.

Resistente Enterobakterien treten in verschiedenen Tierarten, der Umwelt, in Tierfutter und Lebensmitteln genauso wie im Menschen auf, und sie werden inner­halb und zwischen diesen übertragen. Trotzdem sind die Bedeutung für die mensch­liche Gesundheit sowie die Übertragungsmechanismen resistenter Entero­bakterien und ihrer Resistenzgene verschiedenen Ursprungs bisher noch kaum verstanden. Obwohl sich bereits eine Vielzahl von Studien mit Resistenzen und ihrer Ausbreitung beschäftigt hat, stellen die facettenreichen Wechsel­wir­kun­gen zwischen verschiedenen Wirten und Pathogenen sowie schnelle und sichere Untersuchungsmethoden immer noch Herausforderungen für Forscher und Gesund­heits­be­hörden dar. Im Rahmen von RESET wird erstmals die Resistenz­prob­le­matik in einem fachübergreifenden interdisziplinären Ansatz analysiert. Es werden neue Erkenntnisse zur Epidemiologie, Molekulargenetik und Pharma­ko­logie resistenter Bakterien gewonnen, die in ein Konzept zur Risikobewertung einfließen.

Das Fachgebiet Nosokomiale Infektionserreger und Antibiotikaresistenzen ist in RESET in verschiedenen Teilprojekten involviert. Diese Teilprojekte beinhalten unter anderem eine detaillierte molekulare Analyse resistenter humaner Escherichia coli-Stämme hinsichtlich ihrer ESBL- und Fluor­chino­lon­resis­tenz­gene, deren genomischer Lokalisation, genetischen Umgebung (inkl. Plasmid­ana­lysen) und Übertragbarkeit zwischen verschiedenen Stämmen. Es werden resistente Isolate aus ambulant- und nosokomial-erworbenen Infektionen und aus humanen Besiedlungsstudien bei nicht-erkrankten Personen untersucht, charak­te­ri­siert, typisiert und zunächst untereinander und dann im Forschungs­ver­bund mit Isolaten von Nutztieren und Lebensmitteln (aus anderen Teilprojekten) verglichen. Die Untersuchungen erfolgen mit externen Kooperationspartnern des Laborverbundes Limbach, des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie mehreren Verbund-internen Partnern.

NGS-basierter NJ Baum von 164 AmpC-bildenden E.coli Isolaten basierend auf einem ad hoc cgMLST Schema von 1547 Allelen.

NGS-basierter NJ Baum von 164 AmpC-bildenden E.coli Isolaten basierend auf einem ad hoc cgMLST Schema von 1547 Allelen. Der Baum wurde mit SeqSphere+ (Ridom GmbH, Münster) berechnet und mit iTOL visualisiert. Verschiedene MLST Cluster sind unterschiedlich grau schattiert. Die farbigen Ringe markieren den Ursprung der Proben (innen; human/food/animal) und die AmpC-tragenden Replikons/Plasmide (außen; s. Legende). (aus Pietsch et al., 2018, BMC Genomics 19: 601)

© Pietsch et al., 2018, BMC Genomics 19: 601

Leitung: PD Dr. Guido Werner; Tel. +49(0)30 18754-4210

Ansprechpartner: Dr. Yvonne Pfeifer; Tel. +49(0)30 18754-4337