Analyse von Virulenz­mechanis­men des Lungen­patho­gens Legionella pneumophila

Stand:  20.10.2020

Projektleiter: Prof. Antje Flieger

Legionellen sind gramnegative Stäbchenbakterien und Erreger der Legionärskrankheit, einer schweren und in ca. 9% der Fälle tödlichen Pneumonie. Gemäß einer Studie des Netzwerkes für ambulant erworbene Pneumonien (CAPNET) werden ca. 3,8% aller Pneumonien in Deutschland durch Legionellen verursacht, was ca. 20.000 Fällen an Legionelleninfektionen pro Jahr entspricht.

Das Ziel unserer Untersuchungen ist, Virulenzfaktoren von Legionellen zu charakterisieren. Im Fokus stehen hierbei sekretierte Phospholipasen. Mindestens 15 verschiedene Phospholipasen A, die zum Teil auch Lysophospholipase A und Glyzerophospholipid:Cholesterol-Azyltransferase aufweisen, wurden bisher für L. pneumophila beschrieben. Von der Analyse der phospholipolytischen Aktivität des Pathogens wird erwartet, ein besseres Verständnis der molekularen Prozesse der Modulation und Zerstörung von Lungenzellen bei einer Legionellose zu gewinnen. Dies ist eine Grundlage, um die Inhibition von zytolytischen Faktoren als neuen therapeutischen Ansatz für eine verbesserte Behandlung von Legionellosepatienten voranzubringen.