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  • Das Masernschutzgesetz regelt die Nachweispflicht von Masern-Impfungen für Personengruppen, für die auch eine STIKO-Empfehlung zur Masern-Impfung besteht.

    Bei einer Personengruppe geht das Masernschutzgesetz über die aktuellen STIKO-Empfehlungen hinaus: Bei allen nach dem 31.12.1970 geborenen Personen, die in Asylbewerberheimen untergebracht sind, fordert das Masernschutzgesetz generell den Nachweis von 2 Masern-Impfungen.

    Die STIKO hingegen empfiehlt nach 1970 geborenen erwachsenen Asylsuchenden und MigrantInnen eine einmalige Impfung.

    Siehe auch: Aktuelle STIKO-Empfehlungen

    Stand:  04.06.2020

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  • Die STIKO empfiehlt als Standardimpfung (ohne eine besondere berufliche Indikation), dass Erwachsene ab 18 Jahren, die nach 1970 geboren sind und die in der Kindheit keine oder nur eine einmalige Impfung erhalten hatten oder deren Impfstatus unklar ist, einmal gegen MMR geimpft werden.

    Diese Empfehlung soll dazu beitragen, fehlende Impfungen nachzuholen und die Immunität gegen Masern in der Bevölkerung auf mindestens 95% zu erhöhen. Bei einem Schutz von 95% in der Bevölkerung werden nach statistischen Berechnungen Infektionsketten schnell unterbrochen und ein Gemeinschaftsschutz aufgebaut. Damit ist es möglich, die Elimination der Masern zu erreichen. Das war das Ziel dieser Empfehlung.

    Surveys aus den Jahren 1995/96 und 1998, die die Höhe von Antikörpern gegen Masern in der Bevölkerung untersuchten, zeigten, dass in den Jahrgängen, die bis 1970 geboren wurden, mehr als 95% der Personen gegen Masern geschützt sind. Diese Jahrgänge haben ihre Immunität durch eine durchgemachte Erkrankung erworben.

    Die STIKO ging davon aus, dass durch diese bereits bestehende Immunität und die hohe Effektivität der Impfungen bei Erwachsenen und den weiterhin sinkenden Infektionsdruck durch die Masern in Deutschland, die Empfehlung einer (zusätzlichen) einmaligen Impfung im Erwachsenenalter ausreicht, um einen Gemeinschaftsschutz aufzubauen und damit Transmissionsketten wirksam zu unterbrechen.

    Dies gilt nicht für bestimmte Berufsgruppen, die ein im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung individuell höheres Risiko haben, mit Masernviren in Kontakt zu kommen, wie medizinisches Personal oder in Gemeinschaftseinrichtungen Tätige. Diese Personen sollten zweimal gegen Masern geimpft sein.

    Siehe auch:

    Stand:  04.06.2020

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  • Seroprävalenzdaten des RKI aus den Jahren 2008 bis 2011 hatten gezeigt, dass in der Altersgruppe, der bis 1969 Geborenen bei über 95% eine Immunität gegen Masern angenommen werden kann. Das bedeutet, dass Personen dieser Jahrgänge eine Masernerkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit durchgemacht haben. Dieser Anteil der gegen Masern Immunen reicht nach Ansicht der STIKO aus, um Infektionsketten der Masern rechtzeitig unterbrechen zu können. Diese Altersgruppe ist daher nicht Zielgruppe der aktuellen bevölkerungsbezogenen STIKO-Empfehlung zur Impfung Erwachsener gegen Masern.

    Neben den von der STIKO empfohlenen Impfungen sind auf Basis der existierenden Impfstoff-Zulassungen natürlich weitere individuelle Impfindikationen möglich, die für einzelne Personen, ihrer individuellen (gesundheitlichen) Situation entsprechend, sinnvoll sein können. Es liegt in der ärztlichen Verantwortung, PatientInnen auf diese weiteren Schutzmöglichkeiten hinzuweisen. Eine andere oder fehlende STIKO-Empfehlung bedeutet kein Hindernis für eine individuell begründete Impfung.

    Die Kostenübernahme ist allerdings damit nicht sicher gegeben und sollte mit der entsprechenden Krankenkasse abgesprochen werden.

    Stand:  04.06.2020

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  • Die Inkubationszeit beträgt zwischen 2 und 21 Tagen, im Mittel 6 bis 10 Tage.

    Stand:  03.06.2020

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  • Die Inkubationszeit hängt vom Erreger ab. Im Allgemeinen liegt sie zwischen 4 und 96 Stunden. Bei V. parahaemolyticus liegt die Inkubationszeit normalerweise zwschen 12 und 24 Stunden und bei V. vulnificus bei 12 bis 72 Stunden.

    Diese kurzen Inkubationszeiten führen in der Regel dazu, dass betroffene Personen nahe dem Ort ihrer Exposition erkranken, diagnostiziert und behandelt werden. Eine Vibriose sollte vor allem in küstennahen Regionen Deutschlands, oder bei Personen, die sich wenige Tage zuvor dort aufgehalten haben, differenzialdiagnostik beachtet werden.

    Stand:  07.05.2020

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  • Nicht-Cholera-Vibrionen können Wundinfektionen (z.B. durch V. vulnificus) und gastroenteritische Infektionen (z.B. durch V. cholerae) hervorrufen, die zu Komplikationen wie Sepsis führen können. Eine Sepsis ist eine generalisierte Infektion mit Erregern über die Blutbahn, wodurch z.T. mehrere Organe betroffen sind.
    Wundinfektionen können durch den Kontakt offener, nicht verheilter Wunden mit erregerhaltigem Meerwasser, durch Aktivität im Wasser wie Waten oder Baden, hervorgerufen werden. Sie können auch über Wunden eindringen, die man sich im Wasser erst zugezogen hat. Es sind auch Infektionen durch Verletzungen bei der Verarbeitung von Meeresfrüchten und rohem Seefisch aufgetreten (in den USA und Israel, vereinzelt auch in Deutschland). Ausgehend von den Wunden können sich durch die bakteriellen Toxine invasive, grenzüberschreitende, meist eitrige Infektionen entwickeln, die dringend chirurgisch versorgt werden müssen (siehe " Was sind typische Symptome bei Wundinfektionen durch Nicht-Cholera-Vibrionen?" und " Wie können solche Infektionen behandelt werden?").

    Gastroenteritische Infektionen können nach dem Verzehr von rohen (z.B. Austern) oder unzureichend gegarten (z.B. Shrimps) Meeresfrüchten oder rohem Fisch auftreten. Diese Krankheitsform kommt in anderen Gegenden der Welt z.T. häufig vor und kann theoretisch auch in Deutschland im Zusammenhang mit importierten Lebensmitteln stehen, wenn diese nicht durchgegart verzehrt werden.

    Neben diesen Krankheitsbildern können Vibrionen auch Ohrinfektionen verursachen.

    Stand:  07.05.2020

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  • Infektionen mit Nicht-Cholera-Vibrionen sind werden selten diagnostiziert.Neben Fällen von deutschen Küsten und (selten) Binnengewässern in Deutschland (siehe " Wie ist die aktuelle Lage zu Nicht-Cholera-Vibrionen in Deutschland?") sind auch aus benachbarten europäischen Ländern, die an die Nord- und Ostsee grenzen, Infektionen bekannt: Aus Schweden, Finnland, Dänemark, Norwegen, den Niederlanden sowie von den Kanal-Inseln. Reisende aus Deutschland haben sich auch schon an der polnischen Küste infiziert.

    Auch reiseassoziierte Infektionen aus Ländern am Atlantik und am Mittelmeer wurden berichtet: Aus Israel, Spanien, Griechenland, Tunesien und der Türkei. Der Atlantik und das Mittelmeer sind aber vielerorts mit einem Salzgehalt von über 3% zu salzhaltig für eine optimale Vermehrung von Vibrionen. Die Nordsee selbst hat einen ähnlich hohen Salzgehalt, wobei aber im Bereich von Flussmündungen niedrigere Salzgehalte gemessen werden (1,5-2,5%). Die Ostsee hat im Vergleich zu den anderen Meeren den niedrigsten (und damit für Vibrionen günstigeren) Salzgehalt mit durchschnittlich 0,8%.

    Relativ häufig sind Infektionen auch in Sommer und Herbst an den südlichen Küsten der USA, wo sie bedingt durch ein leicht anderes Erregerspektrum häufiger als in Europa mit dem Kontakt zu und dem Verzehr von rohen Fischen und Meeresfrüchten assoziiert sind (siehe Informationen der CDC zu Vibrionen-Infektionen).

    Stand:  07.05.2020

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  • Bei gastroenteritischen Infektionen treten krampfartige abdominale Schmerzen, Erbrechen, Übelkeit und wässriger Durchfall auf. Meist ist der Verlauf insgesamt mild. Bei schweren Verläufen kann es ebenfalls zu einer Sepsis kommen. Wird die Sepsis nicht rechtzeitig erkannt und antibiotisch behandelt, kann dies zum Mehrfachorganversagen und/oder einem septischen Kreislaufschock führen und tödlich enden.

    Stand:  07.05.2020

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  • Vibrionen kommen weltweit sowohl in Süß- als auch Salzwasser vor, beispielsweise in Flussmündungen/Buchten, Bodden/Lagunen, Brackwasser und z.T. auch in Binnenseen wie dem österreichischen Neusiedler See. Nicht-Cholera-Vibrionen vermehren sich vor allem bei einem Salzgehalt von 0,5-2,5% und ab einer Temperatur von über 20°C stark. Diese Bedingungen sind in warmen Sommern auch an Teilen der deutschen Nord- und Ostseeküste gegeben. Dadurch besteht dort ein gewisses Risiko, an einer Infektion durch Vibrionen zu erkranken. Auf der Webseite des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) wird eine interaktive Karte angeboten, mit der sich verfolgen lässt, wie gut die Bedingungen in den jeweiligen europäischen Küstengewässern für die Vibrionenvermehrung sind.

    Die Infektionsgefahr ist höher an oder unweit von besonders flachen und sich dadurch schnell erwärmenden Küstenbereichen, wo z.T. das an Flussmündungen einströmende Süßwasser den Salzgehalt reduziert. Hohe Wasserkonzentrationen von Vibrionen sind an tieferen Strandabschnitten und in Bereichen, in denen Wellengang, Strömungen oder die Gezeiten die Wassersäule stärker durchmischen, weniger wahrscheinlich.

    Stand:  07.05.2020

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  • Aktuelle Informationen zur Qualität von Badegewässern und Allgemeines zu Vibrio-Infektionen sind u.a. auf den Webseiten der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein abrufbar.

    Ausgewählte Literatur:

    Sunderkötter C, Becker K, Eckmann C, et al.: S2k-Leitlinie Haut- und Weichgewebeinfektionen Auszug aus "Kalkulierte parenterale Initialtherapie bakterieller Erkrankungen bei Erwachsenen - Update 2018". J Dtsch Dermatol Ges. 2019 Mar;17(3):345-371. doi: 10.1111/ddg.13790_g.

    Centers for Disease Control and Prevention. Vibriosis: Questions and Answers (abgerufen am 13.8.2019).

    Brennholt N., Böer S.I., Heinemeyer E.-A., et al. German
    Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz: Klimabedingte Änderungen der Gewässerhygiene und Auswirkungen auf das Baggergutmanagement in den Küstengewässern. Schlussbericht KLIWAS-projekt 3.04. KLIWAS-38/2014

    Vibrio-Infektionen durch Lebensmittel und Meerwasser – Das Netzwerk „VibrioNet“ stellt sich vor. T. Alter, B. Appel, E. Bartelt, R. Dieckmann, C. Eichhorn, R. Erler, C. Frank, G. Gerdts, F. Gunzer, S. Hühn, J. Neifer, B. Oberheitmann, E. Strauch; Bundesgesundheitsbl 2011, 54:1235-1240.

    Environmental occurrence and clinical impact of Vibrio vulnificus and Vibrio parahaemolyticus: a European perspective. C. Baker-Austin, L. Stockley, R. Rangdale, J. Martinez-Urtaza; Environ Microbiol Rep 2010, 2(1):7-18.

    Die Auswirkungen des Klimawandels – Welche neuen Infektionskrankheiten und gesundheitlichen Probleme sind zu erwarten? K. Stark, M. Niedrig, W. Biederbick, H. Merkert, J. Hacker; Bundesgesundheitsbl 2009, 52:699-714.

    Hinweis auf mögliche Wundinfektionen durch Vibrio vulnificus bei Kontakt mit warmem Meerwasser. C. Frank; Epid Bull 2006, 32:277.

    A polyphasic approach for the differentiation of environmental Vibrio isolates from temperate waters. S. Oberbeckmann, A. Wichels, T. Maier, M. Kostrzewa, S. Raffelsberg, G. Gerdts; FEMS Microbiol Ecol 2011, 75:145-162.

    A comprehensive review of Vibrio vulnificus: an important cause of severe sepsis and skin and soft-tissue infection. M.A. Horseman, S. Surani; International J. Infectious Diseases 2011, 15:157–166.

    Kuhnt-Lenz K1, Krengel S, Fetscher S, et al. Sepsis with bullous necrotizing skin lesions due to vibrio vulnificus acquired through recreational activities in the Baltic Sea.Eur J Clin Microbiol Infect Dis. 2004 Jan;23(1):49-52. Epub 2003 Dec 4.

    Hoyer J, Engelmann E, Lier RM, et al. Septic shock due toVibrio vulnificus serogroup 04 wound infection acquired from the Baltic Sea. European Journal of Clinical Microbiology and Infectious Diseases. November 1995, Volume 14, Issue 11, pp 1016–1018

    Stand:  07.05.2020

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