Nationales Referenzzentrum (NRZ) für Staphylokokken und Enterokokken
Stand: 13.07.2023
- Leitung:
- Prof. Dr. Guido Werner
- Vertretung:
- Dr. Franziska Layer-Nicolaou
Teil Staphylokokken
Ansprechpartner: Franziska Layer-Nicolaou, Birgit Strommenger, Christiane Cuny
Ausgehend von Kenntnissen über die klonalen Strukturen bei Staphylococcus aureus (S. aureus) und koagulase-negativen Staphylokokkenspezies (KNS) werden Staphylokokken-Isolate, die lokal als Verursacher von Ausbrüchen auftreten, mit konventionellen Verfahren und molekularen Methoden (first line: spa-Typisierung; für ausgewählte Isolate: Fragmentmuster der genomischen DNS (PFGE, MLST) typisiert. Sie werden weiterhin im Hinblick auf relevante Resistenz- und Virulenzeigenschaften (phänotypische Resistenz- und Toxinbestimmung sowie Gen-Nachweis mittels PCR) charakterisiert. Für die Auswertung wurden Datenbanksysteme für molekulare Typisiermethoden aufgebaut. Diese Datenbanksysteme sind Ausgangspunkt eines Netzwerkes mit Einrichtungen in Deutschland, in denen selbst eine molekulare Typisierung erfolgt, sowie für Aufbau und Mitwirkung in einem Netzwerk der europäischen Referenzlaboratorien für Staphylokokken.
Durch die Verordnung zur Anpassung der Meldepflicht gemäß §7 Infektionsschutzgesetz (IfSG) wurde die Meldepflicht auf den direkten Nachweis von Methicillin-resistenten S. aureus (MRSA) aus Blut oder Liquor ausgedehnt. Seit dem 01.07.2009 besteht damit für die Labore eine namentliche Meldepflicht für den Nachweis von MRSA aus Blut oder Liquor (siehe Epid Bull 26/2009 und Epid Bull 29/2009). Wir bitten alle Labore, die gemeldeten MRSA Isolate aus Blut und Liquor an das NRZ für eine detaillierte Analyse zu schicken.
Teil Enterokokken
Ansprechpartner: Jennifer Bender, Martin Fischer, Guido Werner
Ausgehend von Kenntnissen über die klonalen Strukturen bei Enterococcus (E.) faecium und E. faecalis, die lokal als Verursacher von Ausbrüchen auftreten, werden Enterokokken-Isolate mit konventionellen Verfahren und molekularen Methoden typisiert. Als konventionelle Verfahren dienen hausinterne validierte Methoden der Empfindlichkeitstestung über Mikrobouillonverdünnungsverfahren und der Speziesbestimmung mittels "Bunter Reihen" im Mikrotitermaßstab. Molekulare Methoden schließen die Erfassung von bestimmten Epidemiemarkern mittels PCR (esp, hyl, IS16) und von ausgewählten Resistenzgenen (vanA, vanB) ein. Bei Bedarf stehen weitere Tests sowie Referenzisolate zur Verfügung (z.B. auf weitere Resistenzgene vanD bis vanG). Bei Verdacht auf klonale Häufungen wird eine Typisierung auf der Basis eines Vergleichs von NGS Daten durchgeführt (coregenomeMLST Vergleich; SeqSphere+, Ridom GmbH; Deutschland). Wir bitten alle Labore, VRE Isolate aus Blut und Liquor an das NRZ für eine detaillierte Analyse zu schicken.