Konsiliarlabor für Rotaviren

Stand:  18.11.2016

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Leitung: 
Dr. Andreas Mas Marques
Vertretung: 
Dr. Sandra Niendorf

E-Mail an: Dr. Andreas Mas Marques Telefon:   030 18754 2304

Konsiliarlabor für Rotaviren
Seestraße 10
13353  Berlin

Rotavirus-Infektionen stehen weltweit im Zusammenhang mit einem Viertel aller Gastroenteritis-assoziierten Hospitalisierungen von Säuglingen und Klein­kin­dern. Weltweit verursachen Rotaviren der Gruppe A etwa 111 Mio Gastro­ente­ritis­er­kran­kungen, 2 Mio Hospitalisierungen und ca. 420 000 Todesfälle in Kindern unter 5 Jahren, von denen etwa die Hälfte in Afrika vorkommen. In Deutschland tragen Rotaviren in erheblichem Maße zur Morbidität von Säuglingen und Kleinkindern bei, Todesfälle sind jedoch selten. Rotavirus-Infektionen treten vor allem im Frühjahr auf, die Übertragung erfolgt fäkal-oral, insbesondere durch Schmier­infek­tionen, jedoch auch über kontaminierte Lebensmittel oder Wasser. Darüber hinaus sind zoonotische Übertragungen von diversen Tierarten (z.B. Rinder, Schweine) auf Menschen möglich.

Seit 2006 sind in Europa 2 Impfstoffe gegen Gruppe A Rotaviren zugelassen. Zur Erfassung von Veränderungen der Genotyp-Verteilungen, die einen Bezug zur Impfprävention haben könnten, wird seit 2005 im Konsiliarlabor ein Monitoring der zirkulierenden Gruppe A Rotavirus-Typen in Deutschland durchgeführt (G/P-Typing). Darüber hinaus können die Typisierungsdaten auch Aufschluss über das zoonotische Potential und die möglicherweise unter­schied­liche Pathogenese verschiedener Rotavirus-Typen geben. Informationen zu den aktuellen Rotavirus-Genotypisierungsdaten (G/P-Typing) werden auf Anfrage zur Verfügung gestellt.

Für die Diagnose und Genotypdifferenzierung von Rotaviren wurden im Konsiliarlabor molekularbiologische Methoden entwickelt und etabliert. Nuklein­säure­ampli­fikation, Sequenzierung und phylogenetische Analyse erlauben Aussagen zur Antigendrift (Mutationen) oder Shift (Reassortment) und können zur Aufklärung von epidemischen Zusammenhängen verwendet werden. Mit Hilfe spezifischer PCR-Methoden kann eine Differenzierung zwischen Wild- und Impfviren vorgenommen werden.

Für spezielle Fragestellungen erfolgt der gruppenspezifische Nachweis von Rotaviren der Gruppe A, B und C über quantitative Real-Time-PCRs.

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