Themenschwerpunkt: Allergien und atopische Erkrankungen
Wie viele Männer und Frauen litten in den letzten 12 Monaten unter Heuschnupfen, Nahrungsmittelallergien oder Insektengiftallergien? - Anteile an der gleichaltrigen Bevölkerung
Quelle: © Robert Koch-Institut 2013, Studie DEGS1, Erhebung 2008–2011
Im Laufe ihres Lebens erkranken mehr als 20 Prozent der Kinder und mehr als 30 Prozent der Erwachsenen an mindestens einer allergischen Erkrankung. Bei Kindern sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen. Im Erwachsenenalter kehrt sich das Verhältnis um. Dann erkranken Frauen häufiger als Männer (35 % und 24 %).
Allergische Erkrankungen sind mit hohen Einbußen an Lebensqualität für die Betroffenen verbunden. Durch häufigere Inanspruchnahme des Gesundheitssystems, dauerhafte Medikation und Fehlzeiten verursachen Allergien hohe direkte und indirekte Krankheitskosten.
Die Häufigkeit (Prävalenz) allergischer Erkrankungen hat seit den 1970er Jahren in Ländern mit westlichem Lebensstil stark zugenommen. Im letzten Jahrzehnt hat sie sich auf hohem Niveau stabilisiert. Die Häufigkeit von Asthma bronchiale, das zu den atopischen Erkrankungen zählt, steigt allerdings weiterhin an.
Daher hat das Thema Allergien und atopische Erkrankungen eine sehr hohe Public-Health-Relevanz.
Daten aus den Studien des Gesundheitsmonitorings
Das Robert Koch-Institut erhebt im Rahmen des Gesundheitsmonitorings regelmäßig Daten zu den häufigsten allergischen und atopischen Erkrankungen. Dazu gehören Asthma bronchiale, Heuschnupfen, Neurodermitis, Urtikaria, Kontaktekzeme sowie Nahrungsmittel- und Insektengiftallergien.
In den Studien des Gesundheitsmonitorings werden sowohl Erwachsene (DEGS) als auch Kinder und Jugendliche bzw. deren Eltern (KiGGS) befragt. Zusätzlich zu den Angaben aus Befragungen werden im Labor Daten zu Sensibilisierungen gegen häufige Allergene gewonnen.
Häufigkeiten ermitteln und Einflussfaktoren analysieren
Die erhobenen Daten ermöglichen es, Häufigkeiten allergischer Erkrankungen und Sensibilisierungen in der Gesamtbevölkerung zu ermitteln. Darüber hinaus werden Zusammenhänge mit den Lebensumständen der Betroffenen (soziodemografische Faktoren sowie Wohnsituation und -umfeld) erforscht. Auch bekannte oder vermutete Einflussfaktoren wie Frühgeburtlichkeit, Anzahl älterer Geschwister, Aufwachsen in ländlicher Umgebung, Stillverhalten, Kita-/Hortbesuch etc. werden untersucht.
Ferner können Aussagen zur Versorgung getroffen werden. Mit den Daten des Gesundheitsmonitorings kann beispielsweise untersucht werden, wie hoch der Anteil der Erkrankten ist, bei denen ein Allergietest durchgeführt wurde oder die eine spezifische Immuntherapie erhalten haben.
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