GrippeWeb-Wochenbericht
Kalenderwoche 11/2025, Datenstand: 18.3.2025, 0:00 Uhr
Stand: 20.03.2025
Aktuelles zur 11. KW 2025
- Etwa 5,4 Millionen Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung (ARE) innerhalb einer Woche (6.400 ARE pro 100.000 Einw.)
- ARE-Inzidenz seit der 5. KW rückläufig, aber weiterhin hoch
- Grippeähnliche Erkrankungen (ILI-Inzidenz) ebenfalls seit der 5. KW rückläufig
Zusammenfassung der 11. KW 2025
Die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen (ARE-Inzidenz) in der Bevölkerung ist seit der 5. KW rückläufig, sie befindet sich aber weiterhin auf einem hohen Niveau. In der 11. KW lag der Wert bei rund 6.400 ARE pro 100.000 Einw. Die Inzidenz der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI) war in den letzten Wochen ebenfalls gesunken und lag in der 11. KW bei rund 1.400 ILI pro 100.000 Einw. Die basierend auf Angaben der GrippeWeb-Teilnehmenden geschätzte COVID-19-Inzidenz lag in der 11. KW bei unter 100 COVID-19-Erkrankungen pro 100.000 Einw..
Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten Inzidenzen beruhen auf den Selbstauskünften von Personen, die sich bei GrippeWeb registriert haben. Für die 11. KW 2025 haben bisher 9.466 GrippeWeb-Teilnehmende eine Meldung abgegeben, von diesen hatten 584 eine ARE und 125 eine ILI (Datenstand: 18.3.2025, 0:00 Uhr). Durch Nachmeldungen, die bis zu vier Wochen lang möglich sind, können sich noch Änderungen ergeben. Aktuell können durch die Nachmeldungen rund 13.000 Meldungen pro Woche für die Auswertungen berücksichtigt werden. Neue Teilnehmende sind herzlich willkommen. Mehr Informationen zu GrippeWeb finden Sie hier. Eine Registrierung ist jederzeit und in wenigen Schritten möglich.
Zusätzlich zum GrippeWeb-Wochenbericht können auf dem ARE-Dashboard des Robert Koch-Instituts u.a. die aus den GrippeWeb-Daten berechneten ARE- und ILI-Inzidenzen sowie die Anzahl der abgegebenen Wochenmeldungen der GrippeWeb-Teilnehmenden interaktiv abgerufen werden. Die dem GrippeWeb-Wochenbericht zugrunde liegenden Daten zu den ARE- und ILI-Inzidenzen stehen wöchentlich als Datendownload auf Zenodo und GitHub zur Verfügung.
Akute Atemwegserkrankungen (ARE)

Abbildung (1): Für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten ARE-Inzidenzen (gesamt, pro 100.000 Einw.; Linien) in den Saisons 2018/19 bis 2024/25. Im Vergleich dazu ist die aus GrippeWeb berechnete COVID-19-Inzidenz (GrippeWeb-Teilnehmende mit einer neu aufgetretenen Atemwegserkrankung, die als Erregernachweis „SARS-CoV-2“ (laborbestätigt oder per Schnell-/Selbsttest) angegeben haben; braune Fläche) ab der 40. KW 2024 dargestellt. Als graue horizontale Balken wurde der Zeitraum der Grippewelle (nach RKI-Definition) in der Saison 2024/25 gekennzeichnet. In Jahren mit ausschließlich 52 KW wird der Wert für die 53. KW als Mittelwert der 52. KW und der 1. KW dargestellt. Der schwarze, senkrechte Strich markiert den Jahreswechsel.
Die ARE-Inzidenz war seit der 5. KW 2025 rückläufig und lag in der 11. KW bei rund 6.400 ARE pro 100.000 Einw. Damit befand sich die ARE-Inzidenz weiterhin auch einem für diese Jahreszeit üblichen, noch hohen Niveau. Der aktuelle Wert entspricht einer ARE-Rate von etwa 6,4% bzw. rund 5,4 Millionen Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung (mit mindestens Husten oder Halsschmerzen oder Fieber), unabhängig von einem Arztbesuch.
Die aktuelle ARE-Aktivität in der Bevölkerung ist hauptsächlich auf die Zirkulation von Rhino-/Enteroviren, Influenzaviren, Respiratorischen Synzytialviren und humanen saisonalen Coronaviren zurückzuführen (Ergebnisse aus „GrippeWeb-Plus“, zuletzt berichtet im GrippeWeb-Wochenbericht KW 10/2025). Im ambulanten und stationären Bereich werden weiterhin überwiegend Influenzaviren detektiert (siehe Abschnitt „Daten und Bewertung aus weiteren Surveillancesystemen des RKI“).
Die auf Basis von Angaben der GrippeWeb-Teilnehmenden geschätzte COVID-19-Inzidenz in der Bevölkerung lag in der 11. KW weiterhin bei unter 100 COVID-19-Erkrankungen pro 100.000 Einw. (braune Fläche, Abbildung 1).[1] Die auf Basis der Meldedaten (gemäß Infektionsschutzgesetz) berechnete COVID-19-Inzidenz lag bei einem Fall pro 100.000 Einw. (COVID-19-Inzidenz aus den IfSG-Daten ist nicht dargestellt).
[1] Die auf Basis der Angaben der GrippeWeb-Teilnehmenden berechnete COVID-19-Inzidenz wird immer auf 100-er Werte gerundet.
ARE-Saisonverlauf
Die ARE-Aktivität in der Bevölkerung befand sich seit dem Saisonbeginn 2024/25 auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Ähnlich zu den Vorjahren nahm die ARE-Inzidenz um den Jahreswechsel deutlich ab und stieg seit der 3. KW 2025 wieder sehr rasch an. Der Anstieg war dabei besonders deutlich bei den Klein- und Schulkindern ausgeprägt (Abbildung 3). In der 5. KW erreichte die ARE-Inzidenz mit rund 9.300 ARE pro 100.000 Einw. den bisher höchsten Wert in der aktuellen Saison. Seitdem waren die Werte auf ein etwas niedrigeres Niveau gesunken.
Grippeähnliche Erkrankungen (ILI)

Abbildung (2): Für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten ILI-Inzidenzen (gesamt, pro 100.000 Einw.; Linien) in den Saisons 2018/19 bis 2024/25. Im Vergleich dazu ist die aus GrippeWeb berechnete COVID-19-Inzidenz (GrippeWeb-Teilnehmende mit einer neu aufgetretenen Atemwegserkrankung, die als Erregernachweis „SARS-CoV-2“ (laborbestätigt oder per Schnell-/Selbsttest) angegeben haben; braune Fläche) ab der 40. KW 2024 dargestellt. Als graue horizontale Balken wurde der Zeitraum der Grippewelle (nach RKI-Definition) in der Saison 2024/25 gekennzeichnet. In Jahren mit ausschließlich 52 KW wird der Wert für die 53. KW als Mittelwert der 52. KW und der 1. KW dargestellt. Der schwarze, senkrechte Strich markiert den Jahreswechsel.
Die Inzidenz der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI) ist seit dem Höhepunkt in der 5. KW 2025 auf ein deutlich niedrigeres Niveau gesunken. Insbesondere in den letzten zwei Wochen sind die Werte stark zurückgegangen, die ILI-Inzidenz lag in der 11. KW bei rund 1.400 ILI pro 100.000 Einw. Dies entspricht einer ILI-Rate von 1,4% bzw. etwa 1,2 Millionen neu aufgetretenen grippeähnlichen Erkrankungen (Fieber mit Husten oder Halsschmerzen) in der Gesamtbevölkerung, unabhängig von einem Arztbesuch. Die ILI-Inzidenz befand sich durch den deutlichen Rückgang in der 11. KW im unteren Wertebereich der vorpandemischen Jahre zur gleichen Zeit.
ILI-Saisonverlauf
In den beiden Vorsaisons (2022/23 bzw. 2023/24) hatten sich bereits im November und Dezember, während der damaligen, frühen Grippewellen, starke ILI-Wellen aufgebaut. Im Vergleich dazu blieb die ILI-Aktivität in der aktuellen Saison 2024/25 im November und Dezember 2024 auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Mit dem Beginn der Grippewelle stieg die ILI-Inzidenz nach dem Jahreswechsel rasch auf rund 3.300 Fälle pro 100.000 Einw. (5. KW 2025) an und ist in den Folgewochen zurückgegangen.
Akute Atemwegserkrankungen (ARE) nach Altersgruppen

Abbildung (3): Links: Vergleich der für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten ARE-Inzidenzen pro 100.000 Einw. für Kinder (0 bis 14 Jahre) und Erwachsene (ab 15 Jahre) in den Saisons 2022/23 bis 2024/25. Als graue Fläche wurde der Zeitraum der Grippewelle (nach RKI-Definition) in der Saison 2024/25 gekennzeichnet. In Jahren mit ausschließlich 52 KW wird der Wert für die 53. KW als Mittelwert der 52. KW und der 1. KW dargestellt. Rechts: Vergleich der für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten ARE-Inzidenzen pro 100.000 Einw. in fünf Altersgruppen von der 40. KW 2023 bis zur 11. KW 2025. Die beiden jüngsten Altersgruppen gehören zur Gruppe der Kinder (0 bis 14 Jahre), die anderen drei Altersgruppen zur Gruppe der Erwachsenen (ab 15 Jahre). Links und rechts: Die schwarzen, senkrechten Striche markieren den jeweiligen Jahreswechsel.
Die ARE-Inzidenzen der Kinder und Erwachsenen sind nach den bisher erreichten Höchstwerten in der 4./5. KW 2025 kontinuierlich gesunken (Abbildung 3, links). Die aktuellen Werte liegen trotz des Rückgangs weiterhin auf einem hohen Niveau, das üblicherweise auch in früheren Grippewellen beobachtet wurde.
Grippeähnliche Erkrankungen (ILI) nach Altersgruppen

Abbildung (4): Links: Vergleich der für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten ILI-Inzidenzen pro 100.000 Einw. für Kinder (0 bis 14 Jahre) und Erwachsene (ab 15 Jahre) in den Saisons 2022/23 bis 2024/25. Als graue Fläche wurde der Zeitraum der Grippewelle (nach RKI-Definition) in der Saison 2024/25 gekennzeichnet. In Jahren mit ausschließlich 52 KW wird der Wert für die 53. KW als Mittelwert der 52. KW und der 1. KW dargestellt. Rechts: Vergleich der für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten ILI-Inzidenzen pro 100.000 Einw. in fünf Altersgruppen von der 40. KW 2023 bis zur 11. KW 2025. Die beiden jüngsten Altersgruppen gehören zur Gruppe der Kinder (0 bis 14 Jahre), die anderen drei Altersgruppen zur Gruppe der Erwachsenen (ab 15 Jahre). Links und rechts: Die schwarzen, senkrechten Striche markieren den jeweiligen Jahreswechsel.
Die ILI-Inzidenzen bei den Kindern und Erwachsenen zeigen einen noch deutlicheren Rückgang als die ARE-Inzidenzen (Abbildung 4).
Die altersspezifischen Werte lagen in der 11. KW nun durch den kontinuierlichen, z.T. starken Rückgang eher im unteren Wertebereich der vorpandemischen Jahre zur gleichen Zeit (vorpandemische Jahre nicht abgebildet).
Durch Nachmeldungen der GrippeWeb-Teilnehmenden, die bis zu vier Wochen lang möglich sind, können sich noch Änderungen in den ARE-, ILI- sowie bei den COVID-19-Inzidenzen ergeben.
COVID-19-Inzidenz aus GrippeWeb und Abwassermonitoring von SARS-CoV-2

Abbildung (5): Vergleich der aus GrippeWeb berechneten COVID-19-Inzidenz (GrippeWeb-Teilnehmende mit einer neu aufgetretenen Atemwegserkrankung, die als Erregernachweis „SARS-CoV-2“ (laborbestätigt oder per Schnell-/Selbsttest) angegeben haben, linke y-Achse) mit der aggregierten SARS-CoV-2-Viruslast im Abwasser (rechte y-Achse; Datenstand: 18.3.2025, 10 Uhr) von der 27. KW 2022 bis zur 11. KW 2025. Die schwarzen, senkrechten Striche markieren den jeweiligen Jahreswechsel. Hinweise zum Abwassermonitoring: Die neuesten Daten, die in die Berechnung einfließen, sind von der Probenahme des vorherigen Mittwochs (12.3.2025, 11. KW). Gezeigt werden 7-Tage-Mittelwerte, die sich auf den Zeitraum Donnerstag bis Mittwoch beziehen. Daten weiterer Standorte werden nachgeliefert. Der Wechsel von der ersten zur zweiten AMELAG-Phase, der mit einer kleineren Anzahl an teilnehmenden Kläranlagen einherging, ist mit einer senkrechten, gestrichelten Linie gekennzeichnet.
Seit dem Gipfel im Herbst 2024 (38. KW) ist die auf Basis der GrippeWeb-Daten geschätzte COVID-19-Inzidenz auf ein niedrigeres Niveau gesunken und lag seit der 6. KW 2025 bei rund 100 COVID-19-Erkrankungen pro 100.000 Einw., in der 11. KW lag der Wert weit unter 100. [2]
Beim Abwassermonitoring war in den letzten Monaten ein kontinuierlicher Rückgang bei der aggregierten SARS-CoV-2-Viruslast zu erkennen. Für die 11. KW lagen Daten aus 47 Kläranlagen vor, dies entspricht einer Abdeckung von rund 20% der Gesamtbevölkerung. Die Entwicklung der letzten Wochen kann sich aufgrund von Nachmeldungen noch verändern, insbesondere wenn Standorte mit einer hohen Anzahl an angeschlossenen Einwohnern nachmelden. Weitere Informationen sind abrufbar unter: www.rki.de/abwassersurveillance.
[2] Die auf Basis der Angaben der GrippeWeb-Teilnehmenden berechnete COVID-19-Inzidenz wird immer auf 100-er Werte gerundet.
Daten und Bewertung aus weiteren Surveillancesystemen des RKI
Die ARE-Aktivität im ambulanten und stationären Bereich geht seit mehreren Wochen zurück. Bei sinkender Influenza-Aktivität und gleichbleibender bis leicht steigender RSV-Aktivität halten die Grippe- und RSV-Welle noch an. In der 11. KW wurden überwiegend Influenza B-Viren im ambulanten Bereich nachgewiesen. Bei schwer verlaufenden Erkrankungen unter älteren Patientinnen und Patienten wurden weiterhin am häufigsten Influenza A(H1N1)pdm09-Viren nachgewiesen. Personen können das Risiko einer Influenzainfektion durch die bekannten Verhaltensweisen reduzieren (unabhängig vom Impfstatus): www.rki.de/are-faq-schutz
Weitere Informationen sind abrufbar im aktuellen ARE-Wochenbericht.