KV-Impf­surveillance: Aus­wertung von Abrechnungs­daten der Kassen­ärztlichen Vereinigungen

Stand:  30.04.2025

Um Impfprogramme sinnvoll etablieren, evaluieren und anpassen zu können, sind Daten erforderlich, die den erreichten Impfstatus in der Bevölkerung möglichst repräsentativ beschreiben und dessen Einfluss auf die Häufigkeit und Verteilung der zu verhindernden Erkrankungen abschätzen lassen. So können zum Beispiel durch Trendanalysen der zu verhindernden Erkrankung und unter Heranziehung entsprechender Impfquoten der Erfolg und damit der Nutzen einer Impfung beurteilt und Impfstrategien zur Verbesserung der Effizienz möglicherweise angepasst werden. Altersspezifische Impfquoten können darüber hinaus auch zur Bewertung von Impfstoffwirksamkeit und -sicherheit herangezogen werden.

Ziel der KV-Impfsurveillance sind die Aufbereitung und die Bereitstellung von Daten für die Akteure der Impfprävention. Von allen 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) werden gemäß § 13 Abs. 5 S. 1 Infektionsschutzgesetz (IfSG) pseudonymisierte Abrechnungsdaten niedergelassener Ärztinnen und Ärzte insbesondere zu Impfleistungen und Diagnosen impfvermeidbarer Erkrankungen an das RKI übermittelt und dort verarbeitet sowie für Zwecke der Überwachung der Sicherheit von Impfstoffen (Pharmakovigilanz) dem Paul-Ehrlich-Institut übermittelt. Daten von ärztlichen Leistungen, die nicht über die KVen abgerechnet werden (insbesondere Leistungen im Rahmen der hausarztentrierten Versorgung) werden in der KV-Impfsurveillance nicht erhoben und können in den Auswertungen nicht berücksichtigt werden. Mit Hilfe dieser Daten, die die Leistungen gegenüber gesetzlich Krankenversicherten widerspiegeln, lassen sich Impfquoten, die Häufigkeit der Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen und Erkrankungszahlen repräsentativ für alle Bundesländer bis auf Kreisebene und für verschiedene Altersgruppen abschätzen. Die Analyse dieser Versorgungsdaten kann fehlende epidemiologische und gesundheitspolitische Informationen liefern und Datenlücken schließen.

VacMap – Dashboard zum Impfgeschehen in Deutschland

Mit VacMap werden Ergebnisse der KV-Impfsurveillance öffentlich zugänglich und insbesondere den Akteuren der Impfprävention einfach, komfortabel und anschaulich verfügbar gemacht. VacMap gibt ein räumlich und zeitlich umfassendes Bild der Inanspruchnahme von Routineimpfungen, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen werden. Damit ermöglicht VacMap, die Umsetzung der Impfempfehlungen zu evaluieren sowie Impflücken in einzelnen Regionen, Altersgruppen und Indikationsgruppen zu identifizieren. Mit diesem Wissen können Maßnahmen zur Steigerung der Impfquoten zielgerichtet geplant werden. Ein neuer Erklärfilm zeigt, was VacMap ist und wie das Dashboard genutzt werden kann.

Ergebnisse der KV-Impfsurveillance: Datensätze zum Download auf GitHub

Ergebnisse der Analysen zu Impfquoten aus der KV-Impfsurveillance sind in maschinenlesbarer Form über den Onlinedienst GitHub abrufbar.

Impfquoten in Deutschland – Begleitfolien zu den aktuellen Ergebnissen aus dem RKI-Impfquotenmonitoring

Ergänzend zur Veröffentlichung der Impfquoten aus der KV-Impfsurveillance stehen ab sofort Folien im pdf-Format zur Verfügung. Diese zeigen die Impfquoten von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Schwangeren übersichtlich im zeitlichen Verlauf und ordnen sie ein. Darüber hinaus stehen die Auswirkung der Pandemie auf die Impfquoten und regionale Unterschiede in den Impfquoten im Fokus.