Vorstudie zu Recallsystemen in der (kinder-)ärztlichen Versorgung mit dem Schwerpunkt HPV-Impfung

Stand:  07.10.2022

Projektteam:
Dr. Anja Takla, Nora Schmid-Küpke

Durchführung im Auftrag des RKI:
YOUSE GmbH

Zusammenfassung

Trotz einer seit 14 Jahren bestehenden Impfempfehlung sind die HPV-Impfquoten nach wie vor zu gering: Die bundesweite Impfquote für 15-jährige Mädchen lag Ende 2019 (präpandemisch) bei 47,2%. Die Impfquote der Jungen ist noch weitaus geringer: Ende 2019 waren bundesweit 5,1 % der 15-jährigen Jungen gegen HPV geimpft.

Obwohl die Impfung den meisten Eltern bekannt ist und viele Eltern eine HPV-Impfung für ihr Kind planen, wird die Impfung von einem Teil nicht durchgeführt bzw. die Impfserie nicht abgeschlossen (IGES-Bericht „digiMed-HPV“). Die Gründe für die geringe Inanspruchnahme der HPV-Impfung sind vielfältig und umfassen u.a. praktische Barrieren. Eine mögliche Strategie, um beispielsweise dem Vergessen von Impfterminen entgegenzuwirken und Eltern einen Anstupser (Nudge) zum Impfen zu geben, stellen Erinnerungssysteme dar, deren Wirksamkeit für das Einhalten von Terminen zu medizinischen (Vorsorge-) Untersuchungen und Interventionen wie Impfungen bereits belegt ist. Auch die GesundheitsministerInnen der Länder sehen Erinnerungssysteme als wichtigen Schlüssel zur Steigerung der HPV-Impfquoten: Im Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) zu HPV 2021 beziehen sich drei der sieben vorgeschlagenen Maßnahmen auf die Einführung bzw. vermehrte Nutzung von Erinnerungssystemen. Gleichzeitig werden solche Systeme aber in Deutschland bisher nicht flächendeckend genutzt. Die Gründe hierfür sind noch weitestgehend ungeklärt.

Im Rahmen dieser Vorstudie sollte zunächst geprüft werden, in welchem Maße Recallsysteme bereits in der kinderärztlichen Versorgung eingesetzt werden, welche Hürden bei der Nutzung dieser Systeme bestehen und wie sich ihr Einsatz in der Praxis ggf. verbessern ließe oder angestoßen werden könnte. Bisher gibt es keine Erhebung in Deutschland, mit der sich diese Fragen beantworten ließen. Für die Vorstudie wurden neben qualitativen Interviews mit ärztlichem Personal bzw. Medizinischen Fachangestellten (MFAs) aus pädiatrischen Praxen auch exemplarisch drei Krankenkassen zur Nutzung von (Impf-)Erinnerungssystemen sowie drei Softwarehersteller befragt.

Ergebnisse

Abschlussbericht der Vorstudie