SENSE: Stärkung nationaler Impfkommissionen und ihrer Empfehlungsprozesse in Ländern mittleren Einkommens der WHO-Region Europa und weltweit
Stand: 12.11.2024
Projektleitung und Ansprechpartner: Dr. Thomas Harder, Antonia Pilic, Annika Falman, Wiebe Külper-Schiek
Projektfinanzierung: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Zeitraum: 2023 - 2025
Partnerländer: Fokus auf Albanien, Armenien, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Montenegro, Republik Moldau, Serbien, Tadschikistan, Türkei, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan und weltweit
Partnerinstitutionen:
- WHO-Regionalbüro für Europa, Dänemark
- WHO-Zentrale, Schweiz
- Public Health Agency of Canada (PHAC), Kanada
- Centers for Disease Control and Prevention (CDC), USA
RKI-Fachgebiete: FG 33, ZKI-PH 5
Ausgangslage
Nationale Impfkommissionen (engl. National Immunization Technical Advisory Groups; NITAGs) erstellen Empfehlungen für Gesundheitsministerien und unterstützen damit ländereigene, evidenzbasierte und nachhaltige Entscheidungen im Impfbereich. Kürzlich etablierte NITAGs in der Europäischen Region der WHO (WHO-EURO), vor allem in Ländern mittleren Einkommens, sind häufig nicht voll funktionsfähig. Vielen NITAGs fehlt es dabei an einem wissenschaftlich arbeitenden Sekretariat oder an einem systematischen Vorgehen bei der Erstellung von Impfempfehlungen. 2021 erfüllten nur 35 von 50 NITAGs in der WHO-EURO alle sechs WHO-Indikatoren für volle NITAG-Funktionalität. Systematische Reviews sind der Goldstandard, um die bestverfügbare Evidenz zusammenzufassen. Allerdings erfordert die Durchführung oder Identifizierung systematischer Reviews erhebliche personelle Ressourcen, die vielen NITAGs fehlt.
Ziele
Das Projekt zielt darauf ab, die Kapazitäten und die Funktionsfähigkeit von NITAGs in Ländern mittleren Einkommens in der Europäischen Region der WHO und weltweit zu stärken. Das Projekt strebt an:
- die Struktur und Arbeitsweise der NITAGs entsprechend der WHO-Empfehlungen zu verbessern;
- einen systematischen, evidenzbasierten Prozess zur Erstellung von Empfehlungen zu implementieren;
- die Zusammenarbeit zwischen NITAGs zu verbessern;
- ein auf künstlicher Intelligenz (KI) basierendes Dashboard zu entwickeln, um systematische Reviews zu Impfungen und impfpräventablen Krankheiten zu identifizieren und zu synthetisieren. So soll es das bisherige, manuell geführte SYSVAC-Register zu systematischen Reviews zu impfbezogenen Themen ersetzen.
Das Projekt baut auf zwei frühere, erfolgreich umgesetzte GHPP-Projekte (EURO NITAGs und SYSVAC) auf, aus denen zwei neue Module weiterentwickelt wurden.
Weitere Informationen: GHPP-Projekt SENSE