Krisenreaktionsfähigkeit des Gesundheitswesens stärken
Bewältigung außergewöhnlicher biologischer Gefahrenlagen durch zeitnahe und gezielte Wissensvermittlung
Stand: 01.11.2022

Das Projekt KRILAWI
Krisenreaktionsfähigkeit des Gesundheitswesens in außergewöhnlichen biologischen Gefahrenlagen (ABG) durch zeitnahe und gezielte Wissensvermittlung stärken – das ist das Ziel des Projekts KRILAWI. Denn ABG gehören nicht zur Alltagsroutine der zuständigen Instanzen wie Öffentlicher Gesundheitsdienst, medizinisches Personal in Klinik und Praxis, sowie Einsatzkräfte.
Hintergrund
ABG führen zu großer Unsicherheit bei allen Beteiligten und müssen unter starker öffentlicher Beobachtung bewältigt werden. Evidenzbasierte und zielgruppengerechte Kommunikation kann hier maßgelblich bei der Bewältigung helfen.
Als Basis dafür werden am RKI wissenschaftliche Erkenntnisse zu hochpathogenen und bioterroristisch relevanten Erregern und Toxinen gesammelt, bewertet und daraus Informationsmaterialien erstellt. Neue Materialien müssen einerseits im Ereignisfall kurzfristig für die verschiedenen Zielgruppen bereitgestellt werden, andererseits ist deren Entwicklung aber sehr zeitintensiv.
Ziele
Mit dem Projekt KRILAWI wird dieses Problem unter partizipativen Einbezug von Vertretern der Zielgruppen adressiert. Um sicherzustellen, dass alle Akteure schnell die für sie relevanten Informationen erhalten und handlungsfähig sind, soll ein ressourceneffektives Wissensmanagement-System entwickelt werden, dass ermöglicht
- auf Basis vorhandener, umfangreicher Informationssammlungen neue, zielgruppenspezifische Materialien zu erstellen, und
- diese zeitnah entsprechenden Zielgruppenvertretern für einen schnellen, zielgerichteten Wissenstransfer bereitzustellen.
Vorgehen
Im Rahmen der Projektlaufzeit (bis Mai 2024) ist geplant:
- Evidenzsynthese:
Zunächst wird vorhandenes Wissen zu Zielgruppenbedarf und relevanten Agenzien unter Einbezug von Zielgruppenvertretern spezifiziert und systematisiert. - Systementwicklung:
Darauf basierend wird das System entwickelt, dass zielgerichtete Datenextraktion und Synthese ermöglichen soll. - Anwendungsuntersuchung:
In einer anschließenden Anwendungsuntersuchung werden neue Materialien beispielhaft zu verschiedenen Erregerklassen und Themen mit Hilfe des Systems entwickelt, um dessen Nutzen zu bewerten und ggf. weitere Anpassungen vorzunehmen.
Förderung
Bundesministerium für Gesundheit