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CoViRiS-Studie: Fall-Kontroll-Studie zu Risiko- und Schutzfaktoren für sporadische symptomatische SARS-CoV-2-Infektionen im Alltagsleben in Deutschland

In der "CoViRiS-Studie" (CoViRiS: Corona-Virus Risiko- und Schutzfaktoren im Alltag in Deutschland) wurden die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Aktivitäten im Alltagsleben in Deutschland und dem Risiko einer symptomatischen SARS-CoV-2-Infektion untersucht. Der Fokus lag dabei auf sporadischen SARS-CoV-2-Infektionen, also auf solchen Infektionen, die nicht auf bereits bekannte lokale Krankheitshäufungen (z.B. nach einer Veranstaltung) oder auf wahrscheinliche Übertragungen im Haushalt zurückgeführt werden konnten.

Methodik

Bei der CoViRiS-Studie handelte es sich um eine Fall-Kontroll-Studie. An COVID-19 erkrankte Personen ("Fallpersonen") wurden telefonisch zu ihren Aktivitäten in den 10 Tagen vor ihrem Erkrankungsbeginn befragt. Zum Vergleich wurden nicht-erkrankte Personen ("Kontrollpersonen") aus der Wohnbevölkerung zu ihren Aktivitäten in einem 10-Tages-Zeitraum befragt. Die Kontrollpersonen wurden so ausgewählt, dass sie den Fallpersonen hinsichtlich der Altersgruppen- und Geschlechterverteilung und des Landkreises/der kreisfreien Stadt ihres Wohnortes ähnlich waren (Häufigkeits-Matching). Das angestrebte Verhältnis von Fall- zu Kontrollpersonen war 1:2. Assoziationen zwischen den erhobenen Faktoren und einer COVID-19-Erkrankung wurden statistisch analysiert. Zusammenhänge wurden in logistischen Regressionsmodellen untersucht, die fünf adjustierende Variablen enthielten (Altersgruppe, Geschlecht, ländlicher/städtischer Typ des Landkreises, 7-Tage-Inzidenzwert im Landkreis/kreisfreier Stadt vor der Erkrankung bzw. Befragung, Impfstatus).

Ergebnisse, Schlussfolgerung

Anonymisierte Datensätze von 2.830 erfolgreich befragten Personen (859 Fallpersonen, 1.971 Kontrollpersonen) konnten in die Datenanalysen einbezogen werden. Das Erkrankungsrisiko für Personen, die ausschließlich zu Hause arbeiteten, war geringer als für Personen, die nicht ausschließlich zu Hause arbeiteten. Eine Arbeit im Gesundheitswesen war mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko verbunden. Direkte private Kontakte, definiert als Kontakte mit einem Abstand von <1,5 Metern und einer Dauer von mehr als 15 Minuten, in Innenräumen waren mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko verbunden. Ein positiver Zusammenhang wurde auch festgestellt, wenn Kontakte häufiges Händeschütteln oder Umarmen umfassten. Der Kontakt mit einer Person, die Erkältungssymptome hatte, war ebenfalls mit einer COVID-19-Erkrankung assoziiert.

Im Verlauf der Studie waren viele der erfragten Aktivitäten, z.B. Einkaufen, Arzt- oder Zahnarztbesuche, Besuch von Friseur- oder Kosmetiksalons, Restaurantbesuche, Besuch von Gottesdiensten, Besuch von Veranstaltungen, Nutzung des ÖPNV, zeitweise nicht oder nur unter verpflichtenden Schutzmaßnahmen, z.B. dem Tragen von Masken, verpflichtender Testung, 2G- und 3G-Regelungen und/oder mit Beschränkung von Teilnehmerzahlen, möglich. Einige der Aktivitäten, die in der Studie erfragt wurden, konnten deshalb nicht analysiert werden, weil sie von zu wenigen Studienteilnehmenden wahrgenommen wurden. Keine der Aktivitäten, die in der CoViRiS-Studie analysiert werden konnten, war unter den angeordneten oder empfohlenen Schutzmaßnahmen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko assoziiert (z.B. Einkaufen, Restaurantbesuche, Nutzung des ÖPNV).

Trotz ihrer Limitationen liefert die CoViRiS-Studie wichtige Ergebnisse im Hinblick auf bestimmte Maßnahmen und Empfehlungen zur Reduktion von Personenkontakten während der COVID-19-Pandemie in Deutschland. Unsere Studienergebnisse zeigen, dass die Empfehlung bzw. Anordnung von Home-Office-Arbeit, sofern möglich, sinnvoll war. Unsere Studie liefert auch Hinweise darauf, dass das Tragen von Masken und die gute Belüftung von Räumen im Arbeitsumfeld sinnvolle Maßnahmen zur Verminderung von SARS-CoV-2-Infektionen waren. Auch die Empfehlungen, die Anzahl der persönlichen Kontakte, vor allem in Innenräumen, zu verringern und sich möglichst nur draußen zu treffen, Reiseaktivitäten zu verringern und mit Erkältungssymptomen zuhause zu bleiben und dadurch Kontakte zu anderen Personen einzuschränken, können durch die Ergebnisse der CoViRiS-Studie bekräftigt werden.

Publikationen

Abschlussbericht der CoViRiS-Studie (26.7.2023) (PDF, 1 MB, Datei ist nicht barrierefrei)

Case-Control Study of Behavioural and Societal Risk Factors for Sporadic SARS-CoV-2 Infections, Germany, 2020-2021 (CoViRiS Study), Epidemiology & Infection, 15.1.2023

Finanzierung

Die CoViRiS-Studie wurde als Teilprojekt des StopptCOVID-Gesamtprojekts durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert.

Projektleitung

RKI: PD Dr. Hendrik Wilking, Dr. Bettina Rosner, Dr. Gerhard Falkenhorst

Danksagung

Wir bedanken uns bei allen Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern für ihre Bereitschaft, sich befragen zu lassen, und bei den Gesundheitsämtern für ihre Unterstützung bei der Fallrekrutierung.

Stand: 16.01.2024

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