SARS-CoV-2: Antikörper-Studien des RKI
Wie weit ist das neue Coronavirus SARS-CoV-2 in Deutschland tatsächlich verbreitet? Wie viele Menschen haben bereits eine Infektion durchgemacht und sind jetzt zumindest für eine gewisse Zeit immun? Das wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts in mehreren großangelegten Studien herausfinden. Untersucht wird, ob sich im Blut der Studienteilnehmenden Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachweisen lassen – ein sicherer Hinweis auf eine durchgemachte Infektion. Die Studien sollen dabei helfen, ein genaueres Bild über die Situation in Deutschland zu gewinnen, den Verlauf und die Schwere der Pandemie genauer abschätzen und die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen besser bewerten zu können.
Die Studien im Überblick
Serologische Untersuchung an Blutspendenden in Deutschland (SeBluCo)
IIn Zusammenarbeit mit 13 Blutspendediensten aller Träger (DRK-Blutspendedienste, universitäre und private Blutspendedienste) wurden von Ende April bis Mitte November alle 14 Tage jeweils ca. 5.000 anonyme Restproben von Blutspenden aus 28 Regionen in ganz Deutschland auf Antikörper untersucht. So können Rückschlüsse auf die Verbreitung und die zeitliche Entwicklung der Infektionen mit SARS-CoV-2 in der Bevölkerung gezogen werden. Insgesamt wurden über 60.000 Blutproben untersucht, eine Verlängerung der Studie ist vorgesehen.
Zwischenbericht der SeBluCo-Studie (16.12.2021)
Corona-Monitoring lokal: Seroepidemiologische Studien an besonders betroffenen Orten in Deutschland
Mit der Studie wird untersucht, wie viele Menschen bereits Antikörper gegen das neuartige Coronavirus gebildet haben. Weiterhin soll erforscht werden, wie hoch der Anteil von Infektionen ohne Krankheitssymptome ist, welche Menschen häufiger von der Erkrankung COVID-19 betroffen sind und wie oft die Erkrankung so schwer verläuft, dass Menschen im Krankenhaus oder auf der Intensivstation behandelt werden müssen.
Untersuchungen sind in vier von der Pandemie besonders betroffenen Regionen in Deutschland vorgesehen. In jeder Region werden etwa 2.000 Personen untersucht, die Teilnehmenden werden zusätzlich u.a. zu klinischen Symptomen, Vorerkrankungen, Gesundheitsverhalten, Lebensumstände und psychischer Gesundheit befragt. Weitere Informationen und erste Ergebnisse unter: www.rki.de/corona-monitoring-lokal
Corona-Monitoring bundesweit: Bundesweite bevölkerungsrepräsentative seroepidemiologische Studie
Durch die Bestimmung von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 in einer bundesweit repräsentativen Stichprobe soll die tatsächliche Verbreitung, Immunität, der Anteil asymptomatischer Infektionen, die tatsächliche Sterberate und Risikofaktoren für einen schweren Verlauf in der Bevölkerung in Deutschland besser abgeschätzt werden. Weitere Informationen unter: www.rki.de/lid-studie
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