Kriterien für die anlassbezogene Sequenzierung im Rahmen der Coronavirus-Surveillanceverordnung (CorSurV)
Vorbemerkung: Die im folgenden beschriebenen Kriterien und Indikatoren sind auf die aktuelle epidemiologische Situation bezogen, insbesondere hinsichtlich der Verbreitung der besorgniserregenden Varianten (Variant of Concern; VOC ) und unter Beobachtung stehenden Varianten (Variant of Interest; VOI). Aktualisierungen und Anpassungen bei Veränderungen des Infektionsgeschehens sind voraussichtlich nicht vermeidbar.
1. Zielgruppe: Labore
nach oben
1.1. Sequenzierung zufällig ausgewählter Proben
Die Auswahl der nach der CorSurV zur Sequenzierung einzusendenden Proben soll durch das untersuchende Labor zufällig und nach dem folgenden empfohlenen Schema erfolgen. Hierzu sollten:
- alle in der jeweiligen Woche sequenzierten Proben mit Ct-Wert ≤ 25 in einer Liste aufgeführt und durchgehend nummeriert werden,
- anschließend aus dieser Liste randomisiert Nummern gezogen werden, bis eine Anzahl von bis zu 5% (bzw. 10%, siehe CorSurV), der in diesem Labor in der vorausgegangenen Kalenderwoche als SARS-CoV-2 positiv getesteten Proben, erreicht ist.
nach oben
1.2 Indikatoren für die Sequenzierung aus einem labordiagnostischen Anlass:
Proben mit einem labordiagnostischen Verdacht auf das Vorliegen einer besorgniserregenden Variante (Variant of Concern; VOC) außer B.1.1.7 oder einer unter Beobachtung stehende Variante (Variant of Interest; VOI) können, unabhängig von den zufällig ausgewählten Proben (siehe 1.1.), aber im Rahmen des Kontingents von max. 5% (bzw. 10%, s.o.) zur Sequenzierung, Analyse und Befundung an die kooperierenden Einrichtungen/sequenzierenden Labore gesendet werden.
Labordiagnostische Indikatoren für die anlassbezogene Sequenzierung
Die wichtigsten labordiagnostischen Indikatoren auf das Vorliegen eines Verdachts auf eine VOC oder VOI (außer B.1.1.7#) sind:
- Laborergebnisse, die auf Vorliegen einer VOC oder VOI bzw. spezifische Mutationen dieser Varianten hinweisen, z.B. Ausfall im S-Gen, Nachweis von charakteristischen Mutationen im S-Protein mittels spezifischer PCR oder Sanger Sequencing.
nach oben
2. Zielgruppe: Gesundheitsämter
nach oben
2.1 Sequenzierung aus einem epidemiologischen Anlass
Proben, die einen der folgenden epidemiologischen Verdachtsmomente erfüllen bzw.
Hinweise auf eine Exposition gegenüber VOC (außer B.1.1.7#) oder VOI, mit z.B. veränderter Übertragbarkeit, Immunantwort oder Krankheitsschwere aufweisen. Diese können z.B. sein:
-----------------------
# es sei denn, es wurden weitere besorgniserregenden Mutationen (z.B. E484K) nachgewiesen
nach oben