Sexuelle Gesundheit und HIV/STI in trans und abinären Communitys
Die Studie "Sexuelle Gesundheit und HIV/STI in trans und abinären Communitys" (TASG) wird von der Deutschen Aidshilfe (DAH) und dem Robert Koch-Institut (RKI) durchgeführt und vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) finanziert.
Hintergrund
Personen aus trans und abinären Communitys haben in vielen Regionen der Welt eine erhöhte Vulnerabilität für HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen (STI). Ob das auch für Deutschland gilt, ist bisher unzureichend untersucht. Darüber hinaus fehlen Daten zur sexuellen Gesundheit allgemein für diese Bevölkerungsgruppen. Neben Aspekten der sexuellen Zufriedenheit stellt sich die Frage nach dem Risikoverhalten und den individuellen Möglichkeiten, Sexualität und Schutzverhalten selbstbestimmt zu leben. Weiterhin fehlen Informationen, inwiefern Zugang zu bedarfsgerechten Informationen zu Sex und Sexualität, zu sexuellen Risiken sowie zu Prävention und Versorgung besteht, welche die Heterogenität innerhalb der trans und abinären Communitys berücksichtigen.
Forschungsfragen
Das quantitative Teilprojekt am RKI soll erstmalig für Deutschland Antworten auf die folgenden Fragen ermöglichen:
- Wie häufig kommen HIV/STIs bei Menschen aus trans und abinären Communitys in Deutschland vor?
- Welche Faktoren beeinflussen die sexuelle Gesundheit?
- Welche Bedarfe bestehen bei der HIV/STI-Prävention, Beratung und Versorgung?
Ziel
Faktoren und Maßnahmen sollen identifiziert werden, die zur Verbesserung der HIV/STI-Prävention sowie der medizinischen Versorgung für trans und abinäre Communitys beitragen sollen. Die Forschungsergebnisse werden den trans und abinären Communitys sowie den HIV/STI-Beratungs- und Teststellen zur Verfügung gestellt.
Methode
In einer quantitativen online-Befragung werden Menschen befragt, die sich im trans und abinären Spektrum verorten. Erhoben werden Informationen zu möglichen HIV/STI-Diagnosen, zur sexuellen Gesundheit und relevante Einflussfaktoren auf diese sowie zu Erfahrungen in HIV/STI-Beratungs- und Teststellen. Die Auswertung der Daten erfolgt anonym, so dass die Teilnehmenden nicht identifizierbar sind.
Die Studienkonzeption, der Fragebogen und die Auswertung werden partizipativ und in enger Begleitung mit Community-Vertreter*innen erarbeitet. Dabei streben wir an, die Heterogenität innerhalb der trans und abinären Communitys weitgehend zu berücksichtigen. Das Gesamtprojekt wird von einem gemeinsamen Projektbeirat aus Vertreter*innen der trans und abinären Communitys und wissenschaftlichen Akteur*innen begleitet.
Befragung
Alle interessierten trans* und/oder nicht-binären Personen sind herzlich eingeladen, an der Befragung teilzunehmen. Die Befragung finden sie hier:
https://befragungen.rki.de/TASG
Die Befragung wird voraussichtlich bis Ende Juni 2022 stattfinden. Sie können den Link gerne an interessierte Personen weiterverteilen.
Projektbeirat:
- jana maria knoop (Bachelorarbeit: Sexuelle Gesundheit und strukturelle HIV-Prävention für trans% Menschen)
- Max Appenroth
- Manuel Ricardo Garcia (Gruppe Beyond Color)
- Né Fink
- Teo Schlögl (TrIQ)
- Silvia Rentzsch (Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland)
- Mine Wenzel (Bundesverband Trans*)
- Richard Lemke (Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung)
- Robin Saalfeld
- Christoph Schuler
- Binod Mahanty (BMG)
Ansprechpersonen: Dr. Kathleen Pöge (FG 34), Dr. Uwe Koppe (FG 34)
Projektlaufzeit: 01.10.2020 bis 31.12.2022
Kooperationspartner: DAH (qualitatives Teilprojekt)
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