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Mpox in Deutschland

Stand: 24.9.2024

Aufgrund eines Anstiegs von Mpox im Jahr 2024 in mehreren afrikanischen Staaten, der von Mpox-Viren der Klade I ausgelöst wird, hat die WHO am 14.8.2024 eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite (PHEIC) für Mpox erklärt. Das Ausrufen eines PHEIC ermöglicht es betroffenen Ländern, dass weitere Maßnahmen ergriffen bzw. intensiviert werden können, z.B. hinsichtlich Impfstoffverfügbarkeit, dem Ausbau diagnostischer Kapazitäten und weiterer Public-Health-Maßnahmen.

Das bisherige Auftreten von Mpox in Deutschland steht im Zusammenhang mit einem Mpox-Geschehen, das seit Mai 2022 viele Länder weltweit betrifft und von Mpox-Viren der Klade IIb ausgelöst wird. Das RKI geht aktuell nicht von einer erhöhten Gefährdung durch Klade-I-Viren in Deutschland aus, beobachtet die Situation aber weiter sehr genau und passt seine Empfehlungen bei Bedarf an.

Für eine Übertragung von Mpox Klade IIb ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich. Die Übertragungen von Mpox Klade IIb sind hierzulande in erster Linie im Rahmen von sexuellen Aktivitäten erfolgt, insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben (weniger als 1% der Fälle betreffen Frauen, Jugendliche oder Kinder). Zu Übertragungs- und Präventionsmöglichkeiten siehe u.a. www.rki.de/mpox-flyer und den RKI-Ratgeber zu Mpox.

Klade I

Seit 2023 berichtet die WHO über einen Anstieg von Infektionen mit Mpox Klade I (inklusive einer neuen Variante Ib) in Afrika, insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo (siehe FAQ zu Mpox www.rki.de/mpox-faq > Was ist über Mpox-Ausbrüche der Klade I in Afrika bekannt?). Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten hat eine umfassende Risikobewertung (16.8.2024) veröffentlicht und stuft das Risiko der Variante Ib für die Bevölkerung in Europa derzeit insgesamt als "gering" ein. In Deutschland wurden noch keine Mpox-Fälle durch Klade I nachgewiesen. Das RKI geht aktuell nicht von einer erhöhten Gefährdung durch Klade-I-Viren in Deutschland aus, beobachtet die Situation aber weiter sehr genau und passt seine Empfehlungen bei Bedarf an. Hinweise zu Präventionsmöglichkeiten, medizinischer Versorgung und Empfehlungen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst sind im RKI-Ratgeber zu Mpox abrufbar. Für die medizinische Versorgung ergeben sich zunächst keine anderen Maßnahmen. Mögliche Auswirkungen auf die Empfehlungen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst werden derzeit geprüft. Speziallabore wie das Konsiliarlabor für Pockenviren können alle auftretenden Varianten der Klade I und II diagnostizieren. Es wird davon ausgegangen, dass die verfügbaren Impfstoffe auch gegen Klade I wirksam sind.

Klade IIb

In Deutschland sind im Mai 2022 erstmals Fälle von Mpox Klade IIb identifiziert worden. Bislang wurden rund 3.800 Fälle an das RKI übermittelt, der Großteil davon (rund 3.700 Fälle) von Frühsommer bis Herbst 2022. Nach einem starken Anstieg ab Mai 2022 sind die Fallzahlen ab August 2022 infolge intensiver Public-Health-Bemühungen verschiedener Stellen deutlich zurückgegangen. Seit Mitte Oktober 2022 wurden nur noch vereinzelt Fälle gemeldet. Nachdem im Frühjahr 2023 zunächst gar keine Fälle mehr registriert worden sind, werden seit dem Sommer 2023 kontinuierlich Fallzahlen auf niedrigem Niveau (im ein- bis niedrigen zweistelligen Bereich pro Monat) gemeldet. In Deutschland wurden bislang keine Todesfälle registriert. Fallzahlen nach Meldewoche, Ländern, Kreisen, Altersgruppen und Geschlecht sind tagesaktuell über SurvStat https://survstat.rki.de abrufbar.

Dem RKI werden nach wie vor Mpox-Fälle der Klade II gemeldet. Auch ein begrenztes Ausbruchsgeschehen ist durchaus wieder möglich, von einem starken Anstieg der Fallzahlen wie 2022 wird derzeit jedoch nicht ausgegangen. Hinweise zu Präventionsmöglichkeiten, medizinischer Versorgung und Empfehlungen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst sind im RKI-Ratgeber zu Mpox abrufbar.

Die meisten Betroffenen erkranken nicht schwer. Weltweit wurden im Rahmen des Mpox-Klade-IIb-Ausbruchs bislang mehr als 100.000 Fälle an die WHO gemeldet, darunter auch über 200 Todesfälle. Aktuelle internationale Fallzahlen können dem Dashboard und der Mpox-Ausbruchsseite der WHO entnommen werden. Die WHO betont weiterhin die Wichtigkeit von Surveillance- und Präventions­maßnahmen sowie intensiver Forschung.

Bislang sind in Deutschland ausschließlich Mpox-Infektionen mit der Klade IIb nachgewiesen worden. Eine Gefährdung durch diesen Erreger für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI derzeit als gering ein. Das RKI beobachtet die Situation weiter genau und passt seine Einschätzung ggf. dem aktuellen Kenntnisstand an.

Weiterführende Informationen des RKI

Unter www.rki.de/mpox stellt das RKI den RKI-Ratgeber zu Mpox, Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Mpox und verschiedene Empfehlungen und Hinweise u.a. zu Hygienemaßnahmen, Vorgehen bei Großveranstaltungen, Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Ein Flyer von RKI und BZgA u.a. mit Hinweisen zu Übertragungswegen und Präventionsmöglichkeiten ist unter www.rki-de/mpox-flyer abrufbar.

Als Orientierungshilfe für Ärztinnen und Ärzte wird ein Flussschema zur Verdachtsabklärung und notwendigen Maßnahmen bereitgestellt. Bei Fragen zum klinischen Management bei besonderen Krankheitsverläufen besteht für die Fachöffentlichkeit eine 24/7-Beratungsmöglichkeit durch das RKI gemeinsam mit dem STAKOB (Stän­di­ger Arbeits­kreis der Kom­pe­tenz- und Be­hand­lungs­zentren für Krank­hei­ten durch hoch­pathogene Erreger).

Informationen zur Impfung gegen Mpox, darunter die Impfempfehlung der STIKO und Impf-FAQ, sind unter www.rki.de/mpox-impfung zu finden.

Stand: 24.09.2024

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