Durchführung und Umsetzung
Stand: 28.04.2025
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Empfohlen wird die Impfung von der STIKO für alle Kinder ab dem Alter von 9 Jahren.
Bis zum Alter von 14 Jahren sind für einen vollständigen Impfschutz 2 Impfdosen notwendig. Die zweite Impfdosis soll im Abstand von 5 bis 13 Monaten nach der ersten Impfdosis verabreicht werden (Gardasil 9 und Cervarix).
Für die HPV-Impfung gilt generell: Frühe Impfung = rechtzeitige Impfung = bester Schutz vor Krebs! (siehe auch Warum sollte frühzeitig gegen HPV geimpft werden?)
Da nach aktuellem Kenntnisstand davon auszugehen ist, dass die Impfung einen jahrzehntelangen Schutz bietet, muss und sollte die HPV-Impfung nicht bis zum Auftreten von ersten Pubertätszeichen herausgezögert werden.
In Deutschland stehen zwei HPV-Impfstoffe zur Verfügung, die intramuskulär verabreicht werden. Der HPV-Impfstoff Cervarix schützt gegen die HPV-Typen 16 und 18, der HPV-Impfstoff Gardasil 9 zusätzlich gegen die HPV-Typen 31, 33, 45, 52 und 58 sowie 6 und 11.
Eine Nachholimpfung ist für das Alter von 15 bis 17 Jahren empfohlen. Ab dem Alter von 15 Jahren sind 3 Impfdosen für einen vollständigen Impfschutz notwendig (maßgeblich sind die Informationen in der jeweiligen Fachinformation):
Bei Gardasil 9 wird die 2. Impfstoffdosis 2 Monate nach der 1. Gabe und die 3. Impfstoffdosis 6 Monate nach der 1. Gabe verabreicht (Impfschema 0, 2, 6 Monate). Die 2. Dosis sollte frühestens 1 Monat nach der 1. und die 3. frühestens 3 Monate nach der 2. Dosis verabreicht werden.
Bei Cervarix wird die 2. Impfstoffdosis 1 Monat nach der 1. Gabe und die 3. Impfstoffdosis 6 Monate nach der 1. Gabe gegeben (Impfschema 0, 1, 6 Monate). Ggf. kann die 2. Dosis im Abstand von 1 bis 2,5 Monaten nach der 1. Dosis und die 3. Dosis im Abstand von 5 bis 12 Monaten nach der 1. Dosis verabreicht werden.
Stand: 28.04.2025
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Generell gilt: Jede Impfung zählt!
Ausschlaggebend für die Vervollständigung der HPV-Impfserie und damit die Anzahl der noch benötigten Impfdosen ist das Alter bei Beginn der Impfserie: Wurde die Erstdosis im Alter von 14 Jahren oder jünger gegeben, sind insgesamt 2 Impfdosen für einen vollständigen Schutz notwendig. Wurde die erste Impfdosis im Alter von 15 Jahren oder älter gegeben, sind insgesamt 3 Impfdosen nötig. Wird die Impfserie nach der 1. von 3 notwendigen Dosen fortgesetzt, sollten die Abstände zwischen der 2. und 3. Dosis gemäß der jeweiligen Fachinformation eingehalten werden.
Eine begonnene Impfserie sollte möglichst mit dem gleichen HPV-Impfstoff vervollständigt werden.
Stand: 28.04.2025
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HPV-Impfstoffe können zeitgleich mit anderen Impfstoffen wie z. B. Tdap (gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis) oder Tdap-IPV (gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Polio) gegeben werden. Maßgeblich ist die jeweilige Fachinformation.
Die Impfungen sollten dabei in unterschiedliche Extremitäten verabreicht werden.
Stand: 28.04.2025
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Nach derzeitigem Kenntnisstand wird keine Auffrischimpfung gegen HPV empfohlen.
Bisher zeigen Studien bis 15 Jahre nach der Impfung keine Hinweise auf eine Abnahme („waning“) des HPV-Impfschutzes über die Zeit (siehe auch Was ist über die Schutzdauer der HPV-Impfung bekannt?).
Stand: 28.04.2025
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Nach derzeitigem Kenntnisstand ist eine HPV-Testung vor einer HPV-Impfung aus verschiedenen Gründen nicht sinnvoll, auch weil ein positives Testergebnis bei den Getesteten zu (unnötiger) Angst und Verunsicherung führen kann:
Zum einen kann eine einmalige Testung nicht unterscheiden, ob es sich um eine kurzzeitige („passagere“) oder um eine langanhaltende („persistierende“) HPV-Infektion handelt. Kurzzeitige Infektionen – die etwa 90% der HPV-Infektionen ausmachen – haben aber keine klinische Bedeutung und werden nicht therapiert (siehe auch Was passiert bei einer HPV-Infektion?).
Zum anderen ist bei einem positiven Testergebnis auch eine Aussage zu dem nachgewiesenen HPV-Genotyp erforderlich, da unterschiedliche Genotypen unterschiedliche Risiken für die Entstehung von Tumoren, z. B. am Gebärmutterhals, darstellen (siehe auch Was ist HPV? und Warum sollte gegen HPV geimpft werden?). Diese Differenzierungen sind derzeit nur durch zusätzliche Labortests in spezialisierten Laboren möglich.
Schließlich kann durch einen negativen HPV-Test nicht ausgeschlossen werden, dass in der Vergangenheit bereits eine Infektion mit einem oder mehreren der Impfstoff-Typen stattgefunden hat. Früher erworbene HPV-Infektionen, die als latente oder geringfügige („low-level“) Infektionen unterhalb der Nachweisgrenze persistieren können, lassen sich mit den verfügbaren HPV-Testen nicht nachweisen.
Daher ist es nicht sinnvoll, vor einer HPV-Impfung auf das Vorliegen einer HPV-Infektion zu testen.
Stand: 28.04.2025
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Generell werden die Kosten für alle von der STIKO empfohlenen Impfungen von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen bzw. von der privaten Krankenversicherung erstattet. Für die HPV-Impfung besteht eine Impfempfehlung der STIKO für alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 9 bis einschließlich 17 Jahren.
Einige Krankenkassen übernehmen auch für Personen ab 18 Jahren die Kosten für die HPV-Impfung. Ob und bis zu welchem Alter die Kosten übernommen werden, sollte vorab mit der jeweiligen Krankenkasse bzw. Krankenversicherung abgeklärt werden.
Stand: 28.04.2025