Impfstofftypen (Stand: 15.4.2025)
Stand: 15.04.2025
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Es wurden verschiedene COVID-19 Impfstofftypen entwickelt: mRNA-basierte Impfstoffe, Vektor-basierte Impfstoffe sowie Protein-basierte Impfstoffe. Aktuell stehen in Deutschland nur noch mRNA- und Protein-basierte Impfstoffe zur Verfügung.
mRNA-Impfstoffe enthalten Genabschnitte des SARS-CoV-2-Virus in Form von messenger-RNA (kurz mRNA), die auch als Boten-RNA bezeichnet wird. Damit die mRNA in die Zellen aufgenommen werden kann, wird sie mit Lipidstoffen (kleinen Fetttröpfchen) umhüllt, sodass sogenannte mRNA-Lipidnanopartikel entstehen. Diese sind nach der Injektion in den Muskel stabil und verschmelzen mit der Zellmembran von Muskelzellen, wodurch die mRNA in die Zellen gelangt. Studien haben gezeigt, dass die Lipidnanopartikel nicht zytotoxisch (zellschädigend) sind und von ihnen keine Gefahr für den menschlichen Körper ausgeht.
Nach der Impfung wird die mRNA im Inneren von Körperzellen abgelesen. Dadurch werden Proteine (z.B. das Spike-Protein des SARS-Coronavirus-2) hergestellt, nicht aber das ganze Virus. Diesen Prozess nennt die Biologie Translation. Dasselbe läuft in jeder Körperzelle auch mit der zelleigenen mRNA ab. Die mRNA wird nicht in DNA umgebaut und hat keinen Einfluss auf die menschliche DNA (hierzu hat das RKI ein Faktensandwich erstellt).
Die fertigen Proteine werden anschließend dem Immunsystem präsentiert, das mit einer gezielten Antikörperbildung gegen das SARS-CoV-2 -Protein (humorale Immunantwort) und einer zellulären Abwehr gegen SARS-CoV-2-infizierte Zellen reagiert (zelluläre Immunantwort). Diese Immunreaktion kann zu den klassischen, leichten Symptomen führen (z.B. Rötung und Schwellung an der Einstichstelle), die meist nach wenigen Tagen von selbst verschwinden.
mRNA-basierte Impfstoffe haben den Vorteil, dass sie sehr schnell an neue Varianten eines Virus angepasst werden können. Dafür werden einzelne Bausteine der mRNA im Labor gentechnisch ausgetauscht. Anschließend können mRNA Impfstoffe in großer Anzahl innerhalb weniger Wochen hergestellt werden. Die COVID-19-Impfstoffe auf mRNA-Basis können im Kühlschrank bei 2 °C bis 8 °C gelagert werden.
Weitere Informationen zu COVID-19-Impfstoffen finden sich beim PEI hier.
Stand: 26.09.2024
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Bei allen in der EU zugelassenen Impfstoffen (mRNA-basierte, Vektor-basierte, Protein-basierte und Ganzvirus-Protein-Impfstoffe) handelt es sich um Totimpfstoffe, die keine vermehrungsfähigen Viren enthalten. Totimpfstoffe sind inaktiviert; sie enthalten abgetötete Erreger oder Erreger-Bestandteile, die sich weder vermehren noch eine Erkrankung auslösen können.
Gemäß der STIKO-Empfehlung muss zwischen COVID-19-Impfungen und anderen Totimpfstoffen kein Impfabstand eingehalten werden. Sie können simultan gegeben werden, wenn eine Indikation zur Impfung besteht (z. B. gleichzeitige Indikation für eine Impfung gegen COVID-19 und gegen Influenza). Allerdings sollte in unterschiedliche Gliedmaßen geimpft werden. Eine Ausnahme besteht bei der RSV-Impfung. Da zur Koadministration mit RSV-Impfstoffen noch keine Studienergebnisse vorliegen, sollte ein 14-tägiger Abstand eingehalten werden.
Zu Impfungen mit Lebendimpfstoffen soll ein Abstand von mindestens 14 Tagen vor und nach jeder COVID-19-Impfung eingehalten werden.
Stand: 26.09.2024
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Es wurden verschiedene COVID-19 Impfstofftypen entwickelt: mRNA-basierte Impfstoffe, Vektor-basierte Impfstoffe sowie Protein-basierte Impfstoffe. Aktuell stehen in Deutschland nur noch mRNA- und Protein-basierte Impfstoffe zur Verfügung.
Protein-basierte Impfstoffe enthalten künstlich hergestellte Eiweiß-Bestandteile des SARS-Coronavirus-2, auf die das Immunsystem reagiert. Um die Immunreaktion und damit die Schutzwirkung der Impfung zu erhöhen, enthalten die Impfstoffe außerdem einen Wirkverstärker, ein sogenanntes Adjuvans.
Beim Impfstoff Nuvaxovid wird ein Protein aus der Hülle des Virus verwendet, das sogenannte Spikeprotein. Dieses wird mit modernsten Verfahren aus Zellkulturen gewonnen und anschließend über verschiedene Schritte gereinigt. Als Adjuvans wird Matrix-M auf Saponinbasis hinzugegeben. Für Saponine als Adjuvans bestehen Erfahrungen mit einem bereits zugelassenen rekombinanten Impfstoff gegen Herpes Zoster (Shingrix). Der Varianten-angepasste protein-basierte Impfstoff Nuvaxovid ist von der STIKO für den Aufbau der Basisimmunität und Auffrischimpfung empfohlen (s. auch " Welche COVID-19-Impfstoffe sind in der Saison 2024/2025 verfügbar und von der STIKO empfohlen?").
Weitere Informationen zu COVID-19-Impfstoffen finden sich beim PEI hier.
Stand: 26.09.2024
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Im Februar 2025 hat die EU den selbstamplifizierenden COVID-19 mRNA-Impfstoff Kostaive (Zapomeran) der Impfstoffhersteller Arcturus Therapeutics und CSL zum Schutz vor SARS-CoV-2-Infektionen für Personen ab 18 Jahren zugelassen.
Der Impfstoff Kostaive (Zapomeran) enthält einzelsträngige selbstamplifizierende Messenger-RNA (sa-mRNA). „Selbstamplifizierend“ bedeutet, dass die mRNA im Geimpften nicht nur translatiert (in die kodierte Aminosäurensequenz übersetzt) wird, sondern sich auch selbst vervielfachen kann. Hierfür enthält sie nicht nur die Bauanleitung für das Spike-Protein von SARS-CoV-2 als Impfantigen, sondern auch die Kodierung für das Enzym Replikase, das RNA synthetisieren kann.
Nach Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), das für die Zulassung von Impfstoffen in Deutschland verantwortlich ist, unterscheidet sich die Impfstoffplattform von Kostaive von der der anderen bisher zugelassenen COVID-19-mRNA-Impfstoffen Comirnaty (Pfizer/BioNTech) und Spikevax (Moderna).
Da es sich um einen neuartigen COVID-19 Impfstoff handelt, ist dieser nicht automatisch durch die bestehende COVID-19-Impfempfehlung der STIKO abgedeckt, sondern muss gesondert durch die STIKO bewertet werden.
Wann der Impfstoff in Deutschland verfügbar sein wird und ob der Impfstoff an die zirkulierenden SARS-CoV-2-Virusvarainten angepasst sein wird, ist noch unklar.
Die STIKO wird zu gegebener Zeit die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs nach ihrer SOP bewerten und entscheiden, ob und wie der neue Impfstoff bei der COVID-19-Impfempfehlung berücksichtigt werden soll.
Stand: 15.04.2025