Corona-Monitoring lokal
Ergebnisse
Die Ergebnisse werden differenziert nach:
a) Akute Infektionen (PCR-Testung)
b) Seroprävalenz von IgG-Antikörpern mit Korrektur für Sensitivität (81,1%) und Spezifität (99,7%) des Tests
c) Seroprävalenz nach zusätzlichem Neutralisationstest
Es handelt sich um gewichtete Ergebnisse; die Stichprobe wurde durch ein Gewichtungsverfahren bezüglich Alter, Geschlecht und Bildungsverteilung an die Bevölkerungsstruktur in Straubing angeglichen (für die Bildung an die Verteilung für Straubing und ähnlich strukturierte kreisfreie Städte in Bayern gemäß Mikrozensus).
a) Ergebnisse zu akuten Infektionen:
- Im Verlauf der Studie wurde in Straubing eine akute SARS-CoV-2-Infektion festgestellt. Dies entspricht 0,2 Prozent der Studienteilnehmenden.
b) Ergebnisse zur Seroprävalenz (IgG-Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus):
- In Straubing wurde (nach Korrektur für Sensitivität und Spezifität des Tests) eine Seroprävalenz von 2,2 Prozent festgestellt.
- Asymptomatische Fälle: 33 Prozent der Seropositiven waren ohne typische Krankheitssymptome1, 67 Prozent hatten mindestens eines der Symptome1.
- Untererfassung: Durch die Studie wurden 2-mal mehr Infektionen nachgewiesen als vor Studienstart bekannt (mit Korrektur für verstorbene COVID-19-Fälle).
- Antikörper: Bei 52 Prozent der Erwachsenen mit positivem SARS-CoV-2-Test vor Studienbeginn (Eigenangabe im Fragebogen) konnten keine Antikörper nachgewiesen werden (ohne Korrektur für Sensitivität und Spezifität des Tests). Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass keine Immunität besteht.
c) Ergebnisse zur Seroprävalenz neutralisierender Antikörper:
- Neutralisierende Antikörper gegen SARS-CoV-2 konnten bei 1,8 Prozent der teilnehmenden Straubingerinnen und Straubinger nachgewiesen werden.
- Asymptomatische Fälle: 27 Prozent der Seropositiven mit neutralisierenden Antikörpern waren ohne typische Krankheitssymptome1; dementsprechend wiesen 73 Prozent dieser Personen mindestens eins der Symptome1 auf.
- Untererfassung: Berechnet man den Grad der Untererfassung basierend auf dem Anteil derjenigen mit neutralisierenden Antikörpern, so liegt dieser bei 1,7.
- Antikörper: Bei 58 Prozent der Erwachsenen mit positivem SARS-CoV-2-Test vor Studienbeginn (Eigenangaben im Fragebogen) konnten keine neutralisierenden Antikörper nachgewiesen werden; dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass keine Immunität besteht.
1Fieber über 38° C, Atemnot / Kurzatmigkeit, Lungenentzündung, Schnupfen, Husten, Schmerzen beim Atmen, Halsschmerzen, Geruchs-/ Geschmacksstörung
Methodik
- Datenerhebung: 8. bis 26. September 2020
- Teilnehmende: 2.361 Erwachsene
- Responsequote: 30 Prozent
- Stichprobe: repräsentative Zufallsstichprobe aus dem Einwohnermelderegister, Einladung von Erwachsenen, freiwillige Teilnahme
Untersuchungsprogramm
- PCR-Rachenabstrich zum Nachweis von Virus-RNA und einer akuten Infektion
- Entnahme von Blutproben für serologische Untersuchungen
- Befragungen: Kurzbefragung am Untersuchungstag, ausführliche Nachbefragung (online oder telefonisch)
Die Serumproben mit einem Nachweis von Antikörpern im Screening wurden anschließend einem Virusneutralisationstest im Konsiliarlaboratorium für Coronaviren an der Charité – Universitäts-medizin Berlin unterzogen. Dabei wird untersucht, ob im Serum befindliche Antikörper die Aufnahme des SARS-CoV-2-Virus in Zellen verhindern (die Viren also neutralisieren) können.
Hinweis zur Aktualisierung
Die "Eckdaten für Straubing" wurden am 15.9.2021 aktualisiert. Im Rahmen der fortlaufenden Qualitätssicherung im Labor fiel auf, dass sich die Eigenschaften der eingesetzten Tests auf IgG-Antikörper offenbar veränderten. Deshalb war es nötig, die Testgüte der verwendeten Antikörpertests erneut durch das Paul-Ehrlich-Institut bestimmen zu lassen und Proben nachzumessen. Nach Abschluss dieser Maßnahmen wurden die Ergebnisse in den Datensatz integriert und die statistischen Korrekturfaktoren für bevölkerungsbezogene Seroprävalenzschätzungen neu berechnet.
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