Corona-Monitoring lokal
Erste Eckdaten für Kupferzell
(aktualisiert am 27.11.2020)
Ergebnisse
Die Ergebnisse werden differenziert in:
a) Akute Infektionen (PCR-Testung)
b) Seroprävalenz von IgG-Antikörpern (mit Korrektur für Sensitivität (88,3%) und Spezifität (99,2%) des Tests),
c) Seroprävalenz nach zusätzlichem Neutralisationstest
Es handelt sich um gewichtete Ergebnisse; die Stichprobe wurde durch ein Gewichtungsverfahren bezüglich Alter, Geschlecht und Bildungsverteilung (auf Kreisebene gemäß Mikrozensus) an die Bevölkerungsstruktur in Kupferzell angeglichen.
a) Ergebnisse zu akuten Infektionen:
- Im Verlauf der Studie wurden in Kupferzell keine akuten Infektionen festgestellt.
b) Ergebnisse zur Seroprävalenz (IgG-Antikörper gegen das SARS-CoV-2 Virus):
- In Kupferzell wurde (nach Korrektur für Sensitivität und Spezifität des Tests) eine Seroprävalenz von IgG-Antikörpern von 12 Prozent festgestellt.
- Asymptomatische Fälle: 24 Prozent der Seropositiven waren ohne typische Krankheitssymptome*, 76 Prozent hatten mindestens eines der Symptome*.
- Untererfassung: Durch die Studie wurden 6-mal mehr Infektionen nachgewiesen als vor Studienstart bekannt.
- Bei 11 Prozent der Erwachsenen mit positivem SARS-CoV-2-Test (Eigenangabe im Fragebogen) konnten keine Antikörper nachgewiesen werden (ohne Korrektur für Sensitivität und Spezifität des Tests). Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass keine Immunität besteht, da die Immunabwehr sich nicht nur auf Antikörper stützt.
c) Ergebnisse zur Seroprävalenz neutralisierender Antikörper:
- Neutralisierende Antikörper gegen SARS-CoV-2 konnten bei 7,7 Prozent der Kupferzellerinnen und Kupferzeller nachgewiesen werden.
- Asymptomatische Fälle: 17 Prozent der Seropositiven mit neutralisierenden Antikörpern waren ohne typische Krankheitssymptome*; dementsprechend wiesen 83 Prozent dieser Personen mindestens eins der Symptome* auf.
- Untererfassung: Berechnet man den Grad der Untererfassung basierend auf dem Anteil derjenigen mit neutralisierenden Antikörpern, so liegt dieser bei 4.
- Antikörper: Bei 28 Prozent der Erwachsenen mit positivem SARS-CoV-2-Test (Eigenangaben im Fragebogen) konnten keine neutralisierenden Antikörper nachgewiesen werden; dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass keine Immunität besteht.
* Fieber über 38° C, Atemnot / Kurzatmigkeit, Lungenentzündung, Schnupfen, Husten, Schmerzen beim Atmen, Halsschmerzen, Geruchs-/ Geschmacksstörung
Methodik
- Datenerhebung: 20. Mai bis 9. Juni 2020
- Teilnehmende: 2.203 Erwachsene
- Responsequote: 63 Prozent
- Stichprobe: repräsentative Zufallsstichprobe aus dem Einwohnermelderegister, Einladung von Erwachsenen, freiwillige Teilnahme
Untersuchungsprogramm
- PCR-Rachenabstrich zum Nachweis von Virus-RNA und einer akuten Infektion
- Entnahme von Blutproben für serologische Untersuchungen und den Nachweis von IgG-Antikörpern, um den Anteil der Bevölkerung abschätzen zu können, der eine Infektion mit SARS-CoV-2 bereits durchgemacht hat (Seroprävalenz)
- Befragungen: Kurzbefragung am Untersuchungstag, ausführliche Nachbefragung (online oder telefonisch)
Die Serumproben mit einem Nachweis von Antikörpern im Screening wurden anschließend einem Virusneutralisationstest im Konsiliarlaboratorium für Coronaviren an der Charité – Universitätsmedizin Berlin unterzogen. Dabei wird untersucht, ob im Serum befindliche Antikörper die Aufnahme des SARS-CoV-2 Virus in Zellen verhindern (die Viren also neutralisieren) können.
Wie bei allen Testverfahren mit einer Spezifität < 100% ist – insbesondere bei einer geringer Seroprävalenz in der Bevölkerung – ein gewisser Anteil falsch-positiver Testergebnisse unvermeidbar. Aufgrund dessen wurde zunächst das Augenmerk darauf gerichtet, welcher Anteil der Studienteilnehmenden in beiden Tests (IgG und Test auf neutralisierende Antikörper) ein positives Ergebnis hat. Mit seit Kurzem verfügbaren zusätzlichen Ergebnissen zu der Testgüte der eingesetzten IgG-Tests, können wir jedoch zunehmend sicherer davon ausgehen, dass positive IgG-Tests auch dann eine vergangene SARS-CoV-2 Infektion anzeigen können, wenn der Test auf neutralisierende Antikörper nicht positiv ausfällt. Daher wird die Abschätzung des Anteils der Bevölkerung, die bereits mit dem SARS-CoV-2 Virus infiziert war, auf die IgG-Seroprävalenz (mit Korrektur für Sensitivität und Spezifität) basiert.
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