STRONGDATA-Kids
Stärkung der Datensysteme zu Migration, Flucht und Gesundheit: eine Pilotstudie am Beispiel der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland
Das übergeordnete Ziel des Projekts STRONGDATA besteht darin, die Datensysteme im Zusammenhang mit Migration und Gesundheit in Deutschland zu stärken, um eine nachhaltigere und zielgerichtete Berichterstattung zur Gesundheit von Menschen mit Migrationsgeschichte zu ermöglichen. Als erste Pilotstudie konzentriert sich STRONGDATA-Kids auf den Bereich der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, mit eigener oder elterlicher Migrationserfahrung.
Hintergrund des Projektes
Die Verfügbarkeit aktueller, relevanter und zuverlässiger Gesundheitsdaten ist Voraussetzung für eine effektive Gesundheitspolitik. Allerdings weisen Deutschlands Datensysteme zur Surveillance der Bevölkerungsgesundheit erhebliche Schwächen bei der Erfassung des Gesundheitszustands von Migrant*innen und ihren direkten Nachkommen auf. Diese breite Bevölkerungskategorie umfasst Menschen mit sehr unterschiedlichen gesundheitlichen Chancen und Risiken: u.a. Binnenmigrant*innen im Rahmen der EU-Freizügigkeit, die z.B. als qualifizierte Fachkräfte nach Deutschland einreisen; EU-Bürger*innen im Niedriglohnsektor mit prekärem Zugang zu Systemen der sozialen und gesundheitlichen Sicherung; Menschen, die aus verschiedenen Gründen keinen legalen Aufenthaltsstatus in Deutschland haben oder diesen nicht (mehr) erhalten; sowie Geflüchtete, die im Rahmen des Asylsystems oder internationaler Rechtsnormen (z.B. Genfer Konvention, Massenzustromrichtlinie, etc.) in Deutschland Schutz beantragen. Kinder und Jugendliche mit Migrationsgeschichte stellen eine besonders vulnerable Gruppe dar.
Projektpartner und -ziele
Arbeitspakete und spezifische Projektziele
STRONGDATA-Kids will Datensysteme zu Migration und Gesundheit in Deutschland stärken und umfasst 5 Arbeitspakete:
AP 1: Review und Synthese verfügbarer Evidenz zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Kontext von Migration in Deutschland
AP 2: Mapping und kritische Bewertung der in Deutschland verfügbaren Datenquellen in verschiedenen Settings (Routinedaten, Surveydaten, Daten von NGOs, amtliche Statistiken) zur Identifikation von Datenlücken und -limitationen
AP 3: Exploration der Nutzbarkeit etwaig verfügbarer, aber bisher noch nicht (umfänglich) genutzter Datenquellen basierend auf den Ergebnissen der Arbeitspakete 1 und 2
AP 4: Identifikation und Einbindung relevanter Akteur*innen, Organisationen und Institutionen, die für Datenzugänge und strukturelle Weichenstellungen eine besondere Relevanz haben
AP 5: Ableitung von Empfehlungen und Ansätzen (gesetzlich, technisch, methodisch, praktisch) zur Verbesserung der Datenlage und Weiterentwicklung der Datensysteme
Das Vorhaben ist als Verbundprojekt und Kooperation zwischen der School of Public Health der Universität Bielefeld (AG2 Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung, federführend für Arbeitspaket 1 und 3) und dem Fachgebiet 28 am RKI (Soziale Determinanten der Gesundheit, federführend für Arbeitspaket 2 und 4) konzipiert. Arbeitspaket 5 wird gemeinschaftlich geleitet.
Projektleitung & Team
Dieses Projekt ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Universität Bielefeld und dem Robert Koch-Institut und wird gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit.
Projektleitung Robert Koch-Institut: Dr. Claudia Hövener
Projektleitung Universität Bielefeld: Professor Dr. Kayvan Bozorgmehr
Zum Kernteam des Projektes gehören weiterhin:
Marleen Bug (Robert Koch-Institut)
Bianka Detering (Universität Bielefeld)
Veronika Wiemker (Universitätsklinikum Heidelberg)
Laufzeit: 1.10.2023 – 31.03.2025
Auftraggeber/Finanzierung: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
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