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Nationale Mental Health Surveillance

Das RKI beobachtet die Entwicklung der psychischen Gesundheit der in Deutschland lebenden Bevölkerung. Seit 2019 wird eine nationale Mental Health Surveillance (MHS) im Rahmen eines Forschungsprojektes aufgebaut und gegenwärtig in Kernelementen in eine übergeordnete Surveillance nicht-übertragbarer Krankheiten überführt (noncommunicable disease-Surveillance, NCD-Surveillance). Die Arbeiten gliederten sich bislang in drei Projektphasen und werden durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert.

Logo Mental Health Surveillance Quelle: © Robert Koch-Institut

Ziel von MHS ist eine systematische und kontinuierliche Berichterstattung von ausgewählten Kernindikatoren der psychischen Gesundheit der in Deutschland lebenden Bevölkerung über die Zeit. Die Bereitstellung von Zeitreihen soll verlässliche und aktuelle Einschätzungen der Lage und Veränderung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung ermöglichen.

Kontakt: mhs[at]rki.de

Konzeptionelle Grundlagen

  • Ein Scoping Review bietet einen Überblick über international verwendete Indikatoren von Public Mental Health in der erwachsenen Bevölkerung. Eine entsprechende Arbeit für die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen ist in Vorbereitung.
  • Unter der Beteiligung internationaler und nationaler Expertinnen und Experten wurde ein konsentiertes Rahmenkonzept und ein Kernindikatorenset für eine MHS der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland entwickelt. Lebensphasenspezifische Indikatoren für das Kindes- und Jugend- oder hohe Erwachsenenalter sollen zukünftig ergänzt werden.
  • Drei Strategien der Surveillance psychischer Gesundheit (regelmäßige Bestandsaufnahmen, hochfrequente Beobachtung und kontinuierliches Literaturreview) wurden entwickelt und voneinander abgegrenzt.

Aktuelle Informationen: MHS Dashboard

Ein monatlich aktualisiertes Dashboard zeigt Veränderungen der psychischen Gesundheit der in Deutschland lebenden erwachsenen Bevölkerung auf Basis hochfrequenter Befragungsdaten.

Screenshot des MHS Dashboard. Quelle: © Robert Koch-InstitutScreenshot des MHS Dashboard

Weitere Informationen zur angewandten Methodik sowie Beschreibungen und Interpretationen der Ergebnisse bieten quartalsweise aktualisierte Berichte sowie Fachpublikationen:

Weitere Ergebnisse

  • Die Entwicklung der bundesweiten Häufigkeit ambulanter Diagnosen psychischer Störungen 2012-2022 wurde in Kooperation mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) ausgewertet. Eine Vorarbeit informiert über Trends ambulanter Depressionsdiagnosen 2009-2017.
  • Die Entwicklung von ausgewählten Indikatoren der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zeigen Ergebnisse aus der KIDA-Studie.
  • Mehrere Übersichtsarbeiten bieten Auskunft über den Forschungsstand zur Veränderung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung während der COVID-19-Pandemie. Ein Rapid-Review beschreibt die Evidenzlage für die erwachsene Bevölkerung mit Stand 31.07.2021. Im Jahr 2022 wurde monatlich ein kontinuierliches Literaturreview durchgeführt, eine Fachpublikation ist in Vorbereitung. Für Kinder und Jugendliche erstellte das Fachgebiet psychische Gesundheit ein entsprechendes Rapid Review mit Stand 19.11.2021.
  • Um psychisches Wohlbefinden zukünftig im Rahmen von MHS beobachten zu können, wurden die Warwick Edinburgh Mental Well-Being Scale in der deutschen Bevölkerung validiert und Normwerte zur Verfügung gestellt.

Stand: 29.10.2024

Ausgewählte Publikationen

  • Peitz D, Thom J, Walther L, Hoelling H, Cohrdes C. (2024): Validation of the Warwick-Edinburgh Mental Well-Being Scale for the Mental Health Surveillance (MHS) of German adults.
    Health Qual Life Outcomes (92): doi: 10.1186/s12955-024-02304-4. mehr

  • Eicher SC, Wilhelm J, Mauz E, Junker S, Hoelling H, Schmid L, Thom J (2024): Kontinuierliches Literaturreview zur Surveillance der psychischen Gesundheit in Deutschland während der COVID-19-Pandemie – Methode, ausgewählte Ergebnisse und Lessons Learned [A Continuous Literature Review for Mental Health Surveillance during the Covid-19 Pandemic in Germany - Method, Selected Results and Lessons Learned].
    Psychiatr Prax 51 (4): 178-188. doi: 10.1055/a-2241-4148. mehr

  • Peitz D, Hoelling H, Born S, Schaffrath A, Cohrdes C (2024): German adult population norm values of the short Warwick Edinburgh mental well-being scale (SWEMWBS).
    Qual Life Res (33): 2145–2150. doi: 10.1007/s11136-024-03695-z. mehr

  • Thom J, Jonas B, Reitzle L, Mauz E, Hölling H, Schulz M (2024): Entwicklung der Diagnoseprävalenz psychischer Störungen 2012–2022. Nutzung bundesweiter vertragsärztlicher Abrechnungsdaten für Mental Health Surveillance.
    Dtsch Arztebl Int 121: 355-62. doi: 10.3238/arztebl.m2024.0052. mehr

  • Walther L, Mauz E, Hölling H, Thom J (2023): Mental Health Surveillance in Deutschland
    Public Health Forum 31 (3): 149-151. DOI: 10.1515/pubhef-2023-0072. mehr

  • Junker S, Damerow S, Walther L, Mauz E (2023): Development of a prototype for high-frequency mental health surveillance in Germany: data infrastructure and statistical methods.
    Front Public Health. (11): 1208515. doi: 10.3389/fpubh.2023.1208515. mehr

  • Walther, Lena; Junker, Stephan; Thom, Julia; Hölling, Heike; Mauz, Elvira (2023): Hochfrequente Surveillance von Indikatoren psychischer Gesundheit in der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland – Entwicklungen von 2022–2023
    Dtsch Arztebl 2023: DOI: 10.3238/arztebl.m2023.0180. mehr

  • Thom J, Walther L, Eicher S, Hölling H, Junker S, Peitz D, Wilhelm J, Mauz E (2023): Mental Health Surveillance am Robert Koch-Institut – Strategien zur Beobachtung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung [Mental health surveillance at the Robert Koch Institute - strategies for monitoring the mental health of the population].
    Bundesgesundheitsbl: Published online: 27 February 2023. doi: 10.1007/s00103-023-03678-4. mehr

  • Mauz E, Walther L, Junker S, Kersjes C, Damerow S, Eicher S, Hölling H, Müters S, Peitz D, Schnitzer S, Thom J (2023): Time trends in mental health indicators in Germany's adult population before and during the COVID-19 pandemic.
    Front. Public Health 11: 23. doi: 10.3389/fpubh.2023.1065938. mehr

  • Schlump C, Thom J, Boender TS, Wagner B, Diercke M, Kocher T, Ullrich A, Grabenhenrich L, Greiner F, Zöllner R, Mauz E, Schranz M (2022; Online publiziert: 10. Dezember 2021): Nutzung von Routinedaten aus Notaufnahmen zur Surveillance von Suizidversuchen und psychiatrischen Notfällen. [Using emergency department routine data for the surveillance of suicide attempts and psychiatric emergencies.]
    Bundesgesundheitsbl 65 (1): 30–39. doi: 10.1007/s00103-021-03467-x. mehr

  • Peitz D, Kersjes C, Thom J, Hölling H, Mauz E (2021): Indicators for public mental health: a scoping review.
    Front. Public Health 9: 714497. Epub Sep 27. doi: 10.3389/fpubh.2021.714497. mehr

  • Mauz E, Eicher S, Peitz D, Junker S, Hölling H, Thom J (2021): Psychische Gesundheit der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland während der COVID-19-Pandemie. Ein Rapid-Review.
    J. Health Monitoring 6 (S7): 2–65. Epub Nov 17. doi: 10.25646/9178.2. mehr

  • Thom J, Mauz E, Peitz D, Kersjes C, Aichberger M, Harald Baumeister H, Anke Bramesfeld A, Daszkowski J, Eichhorn T, Gaebel W, Härter M, Jacobi F, Kuhn J, Lindert J, Margraf J, Melchior H, Meyer-Lindenberg A, Nebe A, Orpana H, Peth J, Reininghaus U, Riedel-Heller S, Rose U, Schomerus G, Schuler D, von Rüden U, Hölling H (2021): Aufbau einer Mental Health Surveillance in Deutschland: Entwicklung von Rahmenkonzept und Indikatorenset.
    J. Health Monitoring 6 (4): 36–68. doi: 10.25646/8860. mehr

  • Thom J, Peitz D, Kersjes C, Hölling H, Mauz E (2020): Towards the development of a National Mental Health Surveillance System in Germany. Proceedings of the International Workshop ‘Integration of International Expertise in the Development of a Mental Health Surveillance System in Germany’: Berlin, Germany. 28-29 November 2019.
    BMC Proc. 14 (Suppl. 4): 4. Epub May 4. doi: 10.1186/s12919-020-00186-0. mehr

  • Steffen A, Thom J et al. (2020): Trends in prevalence of depression in Germany between 2009 and 2017 based on nationwide ambulatory claims data.
    J. Affect. Disord. 271: 239‒247. Epub Apr 18. doi: 10.1016/j.jad.2020.03.082. mehr

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