Eine Mitarbeiterin hält eine Probenplatte ins Licht.

Hämagglutinationshemmtest

Die Zusammen­setzung der Grippe­impf­stoffe muss jedes Jahr neu ange­passt werden, weil sich Grippe­viren schnell ver­ändern und immer neue Varianten der ver­schiedenen Sub­typen zir­kulieren. Um zu über­prüfen, welche Varian­ten genau im Umlauf sind – und ob die Impfung passt – werden mit dem Häm­agglutina­tions­hemm­test die Anti­gene der Grippe­viren charak­terisiert. Anti­gene sind Proteine auf der Ober­fläche der Viren, gegen die das Immun­system Anti­körper bildet, zu ihnen gehört auch das Häm­agglu­tinin. Beim Häm­agglutina­tions­hemm­test bringt man die ange­züchteten Influenza­viren mit Immun­seren zusammen. Wenn die auf der Virus­oberfläche vor­liegenden Varianten von Häm­agglutinin zu den Anti­körpern in den Seren passen, ent­stehen Anti­gen-Anti­körper-Kom­plexe. Die Viren können dann rote Blut­körper­chen nicht mehr binden, d.h. deren Ver­klumpung (Häm­agglutina­tion) wird gehemmt. Die roten Blut­körper­chen (Ery­thro­zyten) sinken ab und sind auf dem Boden der Proben­platte zu erkennen: kippt man diese, laufen sie strich­förmig aus. In Proben, in denen die Viren nicht durch die Antikörper gehemmt werden, lässt sich hingegen ein ver­netzter röt­licher Boden­belag in den Löchern der Platte erkennen.

© RKI