Abstract:
Hintergrund: Die gesundheitliche Lage von Menschen mit Migrationsgeschichte wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Dieser Beitrag gibt anhand verschiedener Indikatoren einen Überblick zur Gesundheit von Menschen mit ausgewählten Staatsangehörigkeiten.
Methode: Die Auswertungen basieren auf der Befragungsstudie „Gesundheit in Deutschland aktuell: Fokus“ (GEDA Fokus), die von November 2021 bis Mai 2022 unter Menschen mit italienischer, kroatischer, polnischer, syrischer und türkischer Staatsangehörigkeit durchgeführt wurde. Dargestellt werden die Prävalenzen der jeweiligen Gesundheitsoutcomes, differenziert nach soziodemografischen sowie migrationsbezogenen Merkmalen. Zur Identifikation relevanter Einflussfaktoren auf die gesundheitliche Lage wurden Poisson-Regressionen durchgeführt.
Ergebnisse: Der selbsteingeschätzte allgemeine Gesundheitszustand, das Vorliegen einer depressiven Symptomatik, die Prävalenz des aktuellen Rauchens und die Inanspruchnahme allgemein- sowie fachärztlicher Leistungen variieren nach den hier betrachteten Merkmalen. Neben den soziodemografischen Determinanten sind insbesondere das Zugehörigkeitsgefühl zur Gesellschaft in Deutschland sowie die subjektiv wahrgenommenen Diskriminierungserfahrungen mit den Gesundheitsoutcomes assoziiert.
Schlussfolgerungen: Der Beitrag zeigt die Heterogenität der gesundheitlichen Lage von Menschen mit Migrationsgeschichte auf und verweist auf den Bedarf weiterer Analysen, um Gründe für gesundheitliche Ungleichheiten sichtbar zu machen.