Abstract: Mit den Daten der zweiten Ernährungsstudie als KiGGS-Modul (EsKiMo II , 2015 – 2017) wurde der Anteil von Lebensmitteln aus ökologischer Landwirtschaft („Bio-Lebensmittel“) am Lebensmittelverzehr von 6- bis 11-jährigen Kindern (n = 1.190) in Deutschland bestimmt. Der Lebensmittelverzehr wurde durch Ernährungstagebücher über insgesamt vier Tage erhoben. Auf Basis des Anteils von Bio-Lebensmitteln am Tagesverzehr erfolgte die Einteilung in drei Gruppen: Kinder, die keine Bio-Lebensmittel verzehren, Kinder mit einem Bio-Anteil von unter oder gleich 8,0 % und über 8,0 %. Der Grenzwert von 8,0 % entspricht dem Mittelwert des Anteils biologisch erzeugter Lebensmittel unter den Kindern, die Bio-Lebensmittel verzehren. Insgesamt verzehren 63,2 % der Kinder Bio-Lebensmittel. Bei 43,0 % der Kinder liegt der Bio-Anteil bei unter oder gleich 8,0 %, bei 20,2 % der Kinder bei über 8,0 %. Gemüse und Obst gehören zu den am häufigsten verzehrten biologisch hergestellten Lebensmitteln. Während sich die Verzehrhäufigkeit von Bio-Produkten nicht signifikant nach Geschlecht und Alter unterscheidet, steigt diese mit zunehmendem sozioökonomischen Status an. Der hohe Anteil von Kindern (63,2 %), die Bio-Lebensmittel verzehren, lässt vermuten, dass gesundheitliche, umweltbezogene und ethische Motive bei der Lebensmittelauswahl für Familien mit Kindern von Bedeutung sind.