Studie zur Gesundheits­berichterstattung über nicht­übertragbare Erkrankungen am Beispiel von Diabetes mellitus im internationalen Vergleich – Concepts & MethodsJoHM 2/2019

Stand:  27.06.2019

Abstract: Vor dem Hintergrund der wachsenden Krankheitslast durch Diabetes mellitus entwickelt das Robert Koch-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit eine Nationale Diabetes-Surveillance. Ein wesentliches Ziel der Surveillance ist die periodische und zeitnahe Bereitstellung relevanter Daten für verschiedene Adressaten (Dissemination), welche die Informationsgrundlage für weiterführende Public-Health-Maßnahmen bilden. Zur Entwicklung einer Disseminations­strategie wurde eine Übersicht über die diabetesspezifische Berichterstattung im internationalen Kontext erstellt. In einem zweistufigen Prozess erfolgte zunächst eine Online-Befragung von Public-Health-Expertinnen und -Experten aus 46 Ländern. Für Länder ohne Rückmeldung (19/46) wurde eine strukturierte Webrecherche durchgeführt.

Der Großteil der Länder (38/46; 83 %) berücksichtigt Diabetes in der Gesundheits­bericht­erstattung und drei Viertel (29/38; 77 %) dieser Länder stützen sich dabei auf ein indikatorenbasiertes Berichtssystem. Themen­spezifische Berichte zu Diabetes oder nichtübertragbaren Krankheiten (24/36; 67 %) sowie nationale Gesundheits­berichte (23/36; 64 %) stellen das am häufigsten verwendete Format dar, gefolgt von Online-Formaten (20/36; 57 %) wie Webseiten oder Datenbanken. Primäre Adressaten der Bericht­erstattung sind die Politik (19/20; 95 %) sowie Medien und Presse (16/20; 80 %). Sowohl gedruckte als auch Online-Formate sind Teil einer umfassenden Disseminations­strategie, die jedoch unter­schiedliche Adressaten ansprechen.