Indikatoren aus dem Bereich: Verhältnisse
Stand: 02.10.2020

Die Verhältnisse, in denen Kinder und Jugendliche aufwachsen, beinflussen deren Gesundheitsverhalten und sind somit für die Prävention der Adipositas relevant. Eine Umgebung, die körperliche Aktivität fördert und eine ausgewogene Ernährung begünstigt, beugt der Entwicklung einer Adipositas vor. Relevante Lebenswelten in der Kindheit und Jugend sind die Familie, die Kita, die Schule und die unmittelbare Wohnumgebung.
Indikator D.1.1: Adipositas der Eltern
Laut Mikrozensus (2017) sind in Deutschland 11,5 % der Mütter und 17,0 % der Väter von 0- bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen von Adipositas betroffen.
Indikator D.1.2: Körperliche Aktivität der Eltern
Laut GEDA-Studie (2014/2015) erreichen 40 % der Eltern von 0- bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen die WHO-Bewegungsempfehlung.
Indikator D.1.3: Obst- oder Gemüseverzehr der Eltern
Fast die Hälfte der Eltern von 0- bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen isst laut GEDA-Studie (2014/2015) täglich mindestens eine Portion Obst oder Gemüse.
Indikator D.1.4: Sport mit den Eltern
Laut AID:A II (2013–2015) machen etwa die Hälfte der Eltern von 0- bis 11-jährigen Kindern mindestens einmal in der Woche gemeinsam mit ihren Kindern Sport.
Indikator D.1.5: Spaziergänge mit den Eltern
82 % der Eltern von 0- bis 11-jährigen Kindern gehen laut AID:A II (2013–2015) mindestens einmal in der Woche gemeinsam mit ihren Kindern spazieren.
Indikator D.1.6: Fernsehen mit den Eltern
35 % der Eltern von 3- bis 6-jährigen Kindern sehen laut AID:A II (2013-2015) täglich mit ihren Kindern fern.
Indikator D.1.7: Spielplatzbesuche mit den Eltern
74 % der Eltern von 3- bis 6-jährigen Kindern besuchen laut AID:A II (2013-2015) den Spielplatz mit ihrem Nachwuchs einmal pro Woche oder häufiger.
Indikator D.1.8: Gemeinsame Familienmahlzeiten
87 % der Eltern von 0- bis 17-jährigen Kindern geben laut AID:A II (2013-2015) an, dass täglich mindestens eine gemeinsame Familienmahlzeit eingenommen wird.
Indikator D.1.9: Mahlzeitenzubereitung der Eltern
Laut Zeitverwendungserhebung (2012/2013) verbringen 86 % der Mütter und 47 % der Väter von 0- bis 6-jährigen Kindern Zeit mit der Zubereitung von Mahlzeiten.
Indikator D.1.10: Zeitaufwand für die Mahlzeitenzubereitung
Der Zeitaufwand für die Zubereitung von Mahlzeiten ist laut Zeitverwendungserhebung (2012/2013) in den vergangenen Jahren bei Vätern gestiegen und bei Müttern gesunken.
Indikator D.1.11: Verfügbarkeit von Bildschirmmedien
Die meisten Kinder und Jugendlichen wachsen laut den Studien des mpfs in Haushalten auf, in denen ein breites Spektrum an Bildschirmmedien verfügbar ist.
Indikator D.1.12: Besitz von Bildschirmmedien
Im Kita-Alter besitzen Kinder nur selten eigene Bildschirmmedien, im Schulalter haben sie aber häufig eigene Smartphones, Computer und Spielkonsolen.
Indikator D.2.1: Mittagsverpflegung in Kitas (Inanspruchnahme)
Laut Kinder- und Jugendhilfestatistik (2018) erhalten 74 % der Kita-Kinder in der Kita ein Mittagessen.
Indikator D.2.2: Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas
41 % der Kitas orientieren sich laut VeKiTa-Studie (2016) an externen Qualitätsstandards für die Verpflegung.
Indikator D.2.3: Verfügbarkeit von Außengelände in Kitas
Laut NEPS-Studie (2011) verfügen 98 % der Kindergärten über ein Außengelände von mindestens 100 qm.
Indikator D.2.4: Zufriedenheit mit dem Außengelände in Kitas
84 % der Kindergartenleitungen sind laut NEPS-Studie (2011) mit dem Außengelände ihrer Einrichtung zufrieden.
Indikator D.2.5: Nutzung von Bewegungsräumen in der Umgebung von Kitas
36 % der Erzieherinnen und Erzieher in Kindergärten besuchen laut NEPS-Studie (2011) mindestens einmal pro Woche mit den Kindern einen Wald, einen Park oder eine Wiese.
Indikator D.2.6: Mittagsverpflegung in Schulen (Angebot)
In EsKiMo II (2015–2017) gaben 87 % der Kinder und Jugendlichen bzw. ihre Sorgeberechtigten an, dass sie an ihrer Schule eine warme Mittagsverpflegung erhalten können.
Indikator D.2.7: Mittagsverpflegung in Schulen (Inanspruchnahme)
Laut EsKiMo II (2015–2017) wird das Angebot einer warmen Mittagsverpflegung in Schulen nur von 43 % der Kinder und Jugendlichen in Anspruch genommen.
Indikator D.2.8: Qualitätsstandards für die Schulverpflegung
27 % der in der Studie „Qualität der Schulverpflegung“ befragten Schulleitungen gaben an, dass an ihrer Schule der DGE-Qualitätsstandard für die Schulverpflegung umgesetzt wird.
Indikator D.2.9: Zwischenverpflegung in Schulen
In 41 % der Schulen, für die Angaben zum Getränkeangebot vorliegen, können laut der Studie „Qualität der Schulverpflegung“ Softdrinks erworben werden.
Indikator D.3.1: Erreichbarkeit von Spielplätzen (Elternangaben)
91 % der Heranwachsenden können an ihrem Wohnort laut den Elternangaben in KiGGS Welle 2 (2014–2017) einen Spielplatz gut erreichen.
Indikator D.3.2: Erreichbarkeit von Sportanlagen (Elternangaben)
81 % der Kinder und Jugendlichen können an ihrem Wohnort laut den Elternangaben in KiGGS Welle 2 (2014–2017) einen Sportplatz oder eine Sporthalle gut erreichen.
Indikator D.3.3: Erreichbarkeit von Schwimmbädern (Elternangaben)
Etwa die Hälfte der Kinder und Jugendlichen kann an ihrem Wohnort laut den Elternangaben in KiGGS Welle 2 (2014–2017) ein Schwimmbad oder eine Schwimmhalle gut erreichen.
Indikator D.3.4: Erreichbarkeit von Grünanlagen (Elternangaben)
80 % der Kinder und Jugendlichen können an ihrem Wohnort laut den Elternangaben in KiGGS Welle 2 (2014–2017) einen Park oder eine öffentliche Grünfläche gut erreichen.
Indikator D.3.5: Erreichbarkeit von Gärten (Elternangaben)
Ein Garten ist laut den Elternangaben in KiGGS Welle 2 (2014-2017) für 85 % der Kinder und Jugendlichen gut erreichbar.
Indikator D.3.6: Verfügbarkeit von Spielplätzen
Laut OpenStreetMap (2017) gibt es in Deutschland über 81.000 Spielplätze.
Indikator D.3.7: Verfügbarkeit von Sportanlagen
46.000 Sportanlagen gibt es laut Basis-DLM (2017) in Deutschland.
Indikator D.3.8: Verfügbarkeit von Schwimmbädern
Im Basis-DLM (2017) sind über 5.000 Flächen als Schwimmbäder gekennzeichnet.
Indikator D.3.9: Verfügbarkeit von Grünanlagen
Fast 300.000 Hektar Grünanlagen gibt es laut amtlicher Flächenstatistik (2017) in Deutschland.
Indikator D.4.1: Mitgliedsbeiträge in Sportvereinen (Median)
Laut Sportentwicklungsbericht (2017/2018) beträgt der Median der Mitgliedsbeiträge in Sportvereinen für Kinder 3 Euro pro Monat.
Indikator D.4.2: Aufnahmegebühren in Sportvereinen (Erhebung)
Aufnahmegebühren für Kinder werden laut Sportentwicklungsbericht (2009/2010) von 23 % der Sportvereine erhoben.
Indikator D.4.3: Aufnahmegebühren in Sportvereinen (Median)
10 Euro beträgt laut Sportentwicklungsbericht (2009/2010) der Median der Aufnahmegebühren für Kinder in Sportvereinen.
Indikator D.4.4: Verbraucherpreisindex für Sportartikel, Kindersportbekleidung und Schwimmbadbesuche
Die Preise für Sportartikel, Kindersportbekleidung und Schwimmbadbesuche sind laut Verbraucherpreisindex (2019) in den vergangenen Jahren leicht gestiegen.
Indikator D.4.5: Verbraucherpreisindizes ausgewählter Lebensmittelgruppen
Laut Verbraucherpreisindex (VPI) waren Obst und Gemüse in den vergangenen Jahren häufig von überdurchschnittlichen Teuerungsraten betroffen.
Indikator D.4.6: Qualität von Kinderlebensmitteln
Laut Marktcheck-Kinderlebensmittel (2012) sollten 73 % der an Kinder vermarkteten Lebensmittel nur sparsam verzehrt werden.
Indikator D.4.7: Zuckergehalt von Erfrischungsgetränken
Laut den Daten des Produktmonitorings (2019) enthalten gesüßte Limonaden pro 100 ml im Median etwa 9 g Zucker.
Indikator D.4.8: Zuckergehalt von Frühstückscerealien
Frühstückscerealien mit Kinderoptik enthalten laut den Daten des Produktmonitorings (2019) pro 100 g im Median 24 g Zucker.
Indikator D.4.9: Zuckergehalt von gesüßten Joghurt- und Quarkzubereitungen
In gesüßten Joghurt- und Quarkzubereitungen sind laut den Daten des Produktmonitorings (2019) pro 100 g im Median 13 g Zucker enthalten.