DRUCK-Surv
Surveillance von Drogen und chronischen Infektionskrankheiten
Stand: 19.03.2025

Surveillance von Drogen und chronischen Infektionskrankheiten
Projektleitung: Dr. Ruth Zimmermann (FG 34)
Projektkoordination: Dr. Gyde Steffen (FG34), Renke Biallas (FG34)
Projektassistenz: Dr. Susanne Dost (FG34)
Kontakt: Druck-Surv@rki.de
Kooperationspartner:
- Niedrigschwellige Einrichtungen der Drogenhilfe, Substitutionseinrichtungen und Diamorphinambulanzen in 13 Studien-Regionen in Deutschland,
- Testungen durch das Medizinische Versorgungszentrum Labor Krone GbR,
- Weiterführende Laboruntersuchungen durch das Nationale Referenzzentrum für Hepatitis-C-Viren, Institut für Virologie des Universitätsklinikums Düsseldorf,
- Begleitung des Projektes durch einen interdisziplinären Fachbeirat
Förderung: Bundesministerium für Gesundheit
Laufzeit: 01.04.2024 bis 31.03.2026
Wissensvideo zu HIV, Hepatitis B und C für Teilnehmende
Ziel
Ziel von „DRUCK-Surv – Surveillance von Drogen und chronischen Infektionskrankheiten“ ist der Aufbau einer wiederkehrenden bundesweiten Datenerhebung zu Hepatitis C, B (HCV, HBV) und HIV im Kontext von injizierendem Drogenkonsum in Studien-Städten und -Regionen bundesweit unter Beachtung der Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt DRUCK 2.0 und die Durchführung einer ersten Erhebungswelle. Übergeordnetes Ziel ist es, in regelmäßigen Abständen Daten zu gewinnen, die sowohl die nationale und internationale Berichterstattung, als auch die regionale Versorgung informieren. Somit sollen auf nationaler und regionaler Ebene Anpassungen und Nachregulierungen von Maßnahmen in Hinblick auf die BIS-2030-Strategie der Bundesregierung und das Erreichen der Eliminierung dieser Infektionen bei Drogengebrauchenden bis 2030 ermöglicht werden. Im Fortgang der Datenerhebung in regelmäßigen Abständen können zudem erstmalig bundesweite und regionale Trends bei Drogengebrauchenden untersucht werden.
Zusammenfassung
Deutschland hat sich der Agenda 2030 für die Ziele der nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) und den globalen Zielen der Eliminierung von HIV, viralen Hepatitiden und anderen sexuell übertragbaren Infektionen bis 2030 angeschlossen. Menschen, die Drogen injizieren, sind besonders hohen Infektionsrisiken ausgesetzt und weisen in Deutschland im Vergleich zu anderen Gruppen die höchsten Prävalenzen dieser Infektionen auf. Daher gilt es, Drogengebrauchende mit verstärkten Anstrengungen der zielgruppenspezifischen Prävention und Versorgung zu erreichen. Um die Eliminierungsfortschritte zu messen und kurzfristig Präventions- und Versorgungsangebote bedarfsgerecht anpassen zu können, braucht es eine solide Datengrundlage auf der Basis von regelmäßig erhobenen, validierten Indikatoren auf nationaler und regionaler Ebene.
Zehn Jahre nach der ersten Datenerhebung zu Drogen und chronischen Infektionen (DRUCK-Studie) hat die DRUCK 2.0 Pilotstudie 2020-2022 Methoden evaluiert, die eine Erhebung dieser Daten mit möglichst geringem Aufwand und größtmöglicher Akzeptanz seitens der durchführenden Einrichtungen und der Zielpopulation ermöglichen. Die Datenerhebung in Berlin und Bayern über niedrigschwellige Einrichtungen der Drogenhilfe und Substitutionspraxen hat neben neuen regionalen Daten zu Prävalenz und Verhalten wertvolle Erkenntnisse für eine geplante bundesweite Ausrollung erbracht. In DRUCK-Surv wird die Datenerhebung unter Personen, die jemals Drogen injiziert haben oder derzeit injizieren (in den letzten 12 Monaten), und mindestens 16 Jahre alt sind, in 13 Studien-Städten und -Regionen in Deutschland durchgeführt.
Die Studien-Städte und -Regionen werden anhand von verschiedenen Kriterien ausgewählt (gleichmäßige Verteilung nach Gesamteinwohnerzahl der Regionen Nord, Ost, Süd, Südwest und West; Stadtgröße; Vorhandensein von Drogenkonsumräumen, anderen Einrichtungen der Drogenhilfe und Substitutionspraxen; Vorhandensein von mindestens 6-7 teilnahmewilligen Einrichtungen der Drogenhilfe und Substitution, die insgesamt mindestens 200 Teilnehmende rekrutieren können). Relevante Einrichtungen, die an der Studie teilnehmen können, sind niedrigschwellige Einrichtungen der Drogenhilfe (einschließlich Outreach-Projekten), Drogenkonsumräume, Substitutionseinrichtungen und Diamorphinambulanzen. Mehrere Städte einer Region können sich als Studien-Region zusammentun um die Mindest-Teilnehmendenzahl zu erreichen. Das aktuelle Studien-Netzwerk umfasst 29 Städte in 13 Studien-Regionen.
Im Jahr 2024 fand die Netzwerkbildung, die Vertragsabschließung mit den Einrichtungen, sowie die logistischen, ethik- und datenschutzrechtlichen Vorbereitungen statt. Es wird Schulungsmaterial für virtuelle Schulungen als auch Schulungen vor Ort vorbereitet und erste Schulungen von Einrichtungspersonal werden durchgeführt.
Im Jahr 2025 erfolgt die Datenerhebung: In einem von jeder teilnehmenden Einrichtung selbst ausgewählten Zeitraum werden je Einrichtung mindestens 30 Personen, die in den letzten 12 Monaten oder jemals Drogen injiziert haben, zur Teilnahme gewonnen. Über die 6-7 Einrichtungen je Studien-Stadt oder -Region sollen etwa 200-250 Teilnehmende vom Personal dieser Einrichtungen rekrutiert werden. Das Personal lädt potentielle Teilnehmende ein, informiert diese über die Studie und holt ihre Einwilligung ein, unterstützt beim Ausfüllen eines pseudonymisierten Fragebogens zu Risiko- und Präventionsverhalten, Zugang zu Schadensminderung sowie HCV-, HBV- und HIV-Testung und -Behandlung, und entnimmt eine venöse oder kapilläre Blutprobe, die auf Filterpapier getropft wird. Die Fragebögen werden an das RKI geschickt, wo die Daten laufend eingegeben und validiert werden. Die Proben werden in einem zentralen Labor auf HCV, HBV und HIV untersucht. Im Nationalen Referenzzentrum für Hepatitis C Viren der Universitätsklinik Düsseldorf erfolgen molekulare Analysen und Genotypisierung der HCV positiv getesteten Proben. Die Ergebnisse werden vom Labor an das RKI geschickt, wo sie mit den Befragungsdaten über das erstellte Pseudonym zusammengeführt werden. Außerdem werden die individuellen Testergebnisse den Teilnehmenden von geschultem Personal in den Einrichtungen mitgeteilt. Die Teilnehmenden erhalten ein Incentive von 15 Euro. Alle Studienunterlagen werden in relevanten Sprachen zur Verfügung gestellt; die Sprachmittlung, falls nötig, wird von den Einrichtungen übernommen.
Die Ergebnisse der ersten Datenerhebungsrunde werden ab dem letzten Quartal 2025 analysiert und mit dem aufgebauten Einrichtungs- und Städte-Netzwerk im Rahmen eines Präsenz-Treffens Anfang 2026 diskutiert. Es werden Berichte für jede Studien-Stadt und -Region sowie ein nationaler Gesamtbericht erstellt. Beim Abschlusstreffen wird auch die nächste Datenerhebungsrunde für 2028-29 geplant.
DRUCK-Surv läuft von April 2024 bis März 2026 und ist in 3 Arbeitspakete unterteilt.
Erwartete Ergebnisse
Anhand der erhobenen Indikatoren kann die aktuelle Abdeckung von Maßnahmen zur Schadensminimierung und Prävention (Zugang zu Substitution, sauberen Drogenkonsumutensilien, Naloxon, HBV-Impfung), Testungen auf und Behandlung von HCV, HBV und HIV sowie die Prävalenz dieser Infektionen, in den Studien-Städten und -Regionen sowie auf nationaler Ebene bewertet werden. Zudem können spezifische Risikogruppen und Barrieren beim Zugang zu Maßnahmen ermittelt werden. Die Ergebnisse informieren darüber, wie Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen angepasst und weiter verbessert werden können. Über die Anzahl und Diversität der Einrichtungen werden unterschiedliche Menschen, die Drogen injizieren, erreicht, so dass die Stichprobe eine Vielzahl an Analysen, auch von Subgruppen, zulässt.
Videos und Informationen zu DRUCK-Surv
Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ)
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Pro Person sollten ca. 30 Minuten vorgesehen werden. Es bietet sich an, für mehrere Teilnehmende an einem Studientag die Unterlagen vorzubereiten (die Barcodes zu kleben), und mehrere Personen gebündelt zu testen und den Fragebogen auszuhändigen. Wichtig ist dabei, dass die Teilnehmenden vor jedem Test eine kurze Testberatung erhalten. Nachdem die Teilnehmenden den Fragebogen ausgefüllt haben, erfolgt die kurze Testberatung und dann die Blutentnahme. Die Teilnehmenden können auch selbst die Blutstropfen auf die Trockenblutkarten tropfen, oder das Einrichtungspersonal entnimmt das Blut aus der Fingerbeere der teilnehmenden Person. Es müssen zwei Karten à 5 Tropfen getropft werden. Für das Gewinnen der Blutstropfen muss der entsprechende Finger oft gedrückt werden, ggf. auch ein zweites Mal ein anderer Finger gestochen werden.
Der Aufwand pro Person kann sich ggf. stark unterscheiden, je nachdem wie viel Unterstützungsbedarf besteht. Wir bitten Sie, Personen soweit es geht zu unterstützen, wenn sie das benötigen. So kann auch der Personalbedarf etwas reguliert werden.
Stand: 30.01.2025
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Die Erhebung ist bestmöglich gestaltet, um sie während der Routinearbeit durchzuführen. Dies wurde bereits in der Pilotstudie DRUCK 2.0 evaluiert. Die Arbeitsabläufe sind relativ einfach und können gut standardisiert angewendet werden. Zum genauen Studienablauf gibt es eine Online-Schulung. Die einzelnen Arbeitsschritte werden auch online als Video zur Verfügung gestelltDarüber hinaus wird es genaue Verfahrensanweisungen (Standard operation procedures, SOPs) und Checklisten mit allen Informationen geben. Sollten Fragen bestehen, sind wir gerne zum Beispiel per Mail erreichbar: druck-surv [at] rki.de.
Stand: 30.01.2025
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Ja, die Teilnehmenden erhalten eine Aufwandsentschädigung (Incentive) in Form eines 15-Euro-Gutscheins. Die Gutscheine sind direkt einsetzbar (ohne Registrierung). Mit ihnen können Dinge des täglichen Bedarfs z.B. in einem Supermarkt oder einer Drogerie erworben werden.
Stand: 30.01.2025
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Teilnehmende müssen kein Deutsch sprechen. Alle Studiendokumente sind neben Deutsch auch in Arabisch, Englisch, Farsi, Französisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Türkisch und Ukrainisch verfügbar. Da in der Pilotstudie DRUCK 2.0 der den Einrichtungen angebotene Adhoc-Telefondolmetschdienst in diese Sprachen nicht in Anspruch genommen wurde, wurde ein solcher Service für DRUCK-Surv nicht eingekauft. Daher bitten wir darum, dass Teilnehmenden ohne ausreichende Sprachkenntnisse in Deutsch Sprachmittlung in der benötigten Sprache durch vorhandenes Personal angeboten wird.
Stand: 30.01.2025
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Die Deutsche Aidshilfe (DAH) bietet im Rahmen der DRUCK-Surv-Studie eine angepasste Schulung zur Testberatung an. Insgesamt finden fünf jeweils dreistündige Onlineschulungen statt, zu denen sich Einrichtungsmitarbeitende anmelden können. Die Termine werden durch die DAH verschickt. In den Schulungen wird nach einer Einführung auch jeweils in Zweiergruppen ein Beratungsgespräch geübt. Die Schulungen sind für DRUCK-Surv-Einrichtungen kostenfrei. Weiterhin werden verschiedene Informationsmaterialien kostenfrei durch die DAH zur Verfügung gestellt. Wichtige Hinweise und Informationen zur Testberatungsschulung in dem gewählten Studiensetting finden sich auch in einem Handbuch der DAH.
Stand: 30.01.2025
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Jede Einrichtung hat vor Beginn der Studie angegeben, wie viele Personen ca. rekrutiert werden können. Diese Angaben nutzen wir als Richtwert für die einzelnen Einrichtungen. Die gesamte Studienpopulation wurde ungefähr gleich auf die 13 Studienregionen aufgeteilt. Im Verlauf der Studie schauen wir kontinuierlich, ob die angegeben Personenzahlen erreicht werden. Sollte dies nicht der Fall sein, können wir dann entsprechend anpassen und anderen Einrichtungen mehr Personen zur Rekrutierung freigeben.
Stand: 30.01.2025
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Der begrenzte Zeitraum wurde festgelegt, um einerseits die Logistik für die Studienvorbereitung in der jeweiligen Studienregion zu erleichtern und andererseits um die Möglichkeit zu verringern, dass Personen doppelt teilnehmen, z.B. wenn vergessen wurde, ob man schon an dieser Studie teilgenommen hat oder wenn die Einrichtung die Person nicht wiedererkennt.
Stand: 30.01.2025
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Die Anzahl richtet sich nach der von Ihnen angemeldeten Personenzahl. Insgesamt liegt Budget für 3000 Tests vor. Diese wurden den Regionen und einzelnen Einrichtungen zugeteilt. Sobald die Erhebung beginnt, bleiben wir in engem Kontakt und können ggf. auch weiteres Material und Kits zuschicken oder zwischen den Einrichtungen tauschen. Vorerst werden nicht alle Kits versendet, sodass hier noch Spielraum zur Umverteilung bleibt.
Stand: 30.01.2025
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Insgesamt sollen in DRUCK-Surv 2.000 Menschen, die in den letzten 12 Monaten Drogen injiziert haben sowie 1.000 Menschen, die jemals, aber nicht in den letzten 12 Monaten Drogen injiziert haben, eingeschlossen werden. Jede Einrichtung hat festgelegt, wie viele Personen beider Kategorien etwa rekrutiert werden können. Bei der Ansprache von Personen zur Studienteilnahme sollte möglichst nicht nach Risiko rekrutiert werden (z.B. „die, die es am meisten brauchen“), oder nach Machbarkeit (z.B. „ die, die gut Deutsch sprechen“ oder „die, die den Fragebogen alleine ausfüllen können“). Nach Möglichkeit sollen Personen zufälligerweise eingeschlossen werden. Unterschiedliche Strategien können dafür verwendet werden, z.B. jede 2. Person in der Woche, alle Personen an einem Wochentag und auch Testwochen können eine Möglichkeit sein.
Stand: 30.01.2025
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Am RKI wird während der Datenerhebungsphase kontinuierlich geprüft, wie viele Personen aus welchen Gruppen rekrutiert wurden. Den Einrichtungen wird rückgemeldet, wie der aktuelle Stand ist. So kann vor Ort die Rekrutierung entsprechend angepasst werden.
Stand: 30.01.2025
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Die rekrutierten Personen müssen gefragt werden, ob bereits an der Studie teilgenommen wurde. Dabei gehen wir von einer ehrlichen Antwort aus.
Eine Mehrfachteilnahme kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, zumal die Personen in unterschiedlichen Einrichtungen teilnehmen könnten.
Die Kontrolle der Identität der Teilnehmenden (z.B. durch Zeigen des Personalausweises) ist nicht vorgesehen und nicht erwünscht. Es handelt sich um eine pseudonymisierte Studie und den teilnehmenden Personen soll es so auch ermöglicht werden, ohne Angaben von persönlichen Informationen (Anschrift, Name) an der Studie teilzunehmen.
Die Fragebögen werden am RKI auf Plausibilität und Vollständigkeit geprüft. Sollten in einer Region vermehrt Fragebögen mit genau demselben Antwortmuster und zugehörigem identischem Laborbefund aufgefunden werden, werden ggf. doppelte Datensätze nachträglich aus den Analysen ausgeschlossen werden. Das hat aber keine Auswirkungen auf die teilnehmenden Personen.
Stand: 30.01.2025
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Es handelt sich um eine pseudonymisierte Studie. Jede teilnehmende Person erhält zum Studienstart eine eindeutige ID. Diese ID findet sich auf allen relevanten Studiendokumenten. Nirgendwo wird der Klarname der Teilnehmenden vermerkt. Auch die Einwilligung der Teilnehmenden erfolgt lediglich unter Nennung der ID. Eine Unterschrift kann unleserlich erfolgen. Zur Ergebnisabholung vereinbaren die Teilnehmenden ein persönliches Kennwort. Dieses Kennwort wird zusammen mit der ID auf einer Kontaktliste vermerkt. Zur Abholung der Testergebnisse, müssen die Teilnehmenden ihr persönliches Kennwort angeben. Die Betroffenenrechte können durch die Teilnehmenden nur so lange in Anspruch genommen werden, wie der Personenbezug hergestellt werden kann. Der Personenbezug kann lediglich durch die ID hergestellt werden. Nachdem die Fragebögen mit der Labordaten zusammengeführt werden, wird die ID aus den elektronischen Datensätzen entfernt. Danach ist kein direkter Personenbezug in Daten herstellbar.
Stand: 30.01.2025
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Aus der Erfahrung mit anderen Studien (DRUCK-Studie, POINT-Studie, HepMig-Studie) und unseren Netzwerken (u.a. niedrigschwellige Praxiseinrichtungen, Deutsche Aidshilfe) gehen wir davon aus, dass es bereits einen gesundheitlichen Nutzen hat, über den eigenen Infektionsstatus aufgeklärt zu sein. Es ist allerdings eine gute und transparente Aufklärung zu diesem Thema notwendig. Teilnehmende ohne Versicherung müssen vor der Testung wissen, dass die Therapie nicht Teil der Studie ist und eine Therapie bei fehlendem Versicherungsschutz schwierig oder in Deutschland unmöglich ist. Dies ist daher auch in der Studieninformation und den standardisierten Verfahrensweisen (SOPs) abgebildet. Die DRUCK-Surv-Studie hat am 05.12.2024 ein Ethikvotum der Ärztekammer Berlin erhalten (Eth-SB-24-080). Alle ausgesprochenen Empfehlungen der Ethikkommission wurden umgesetzt. Am 08.01.2025 wurde die Umsetzung dieser Empfehlungen von Ärztekammer Berlin bestätigt.
Stand: 30.01.2025
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Die Laborbefunde werden postalisch an die teilnehmende Einrichtung gesendet. Dort sollen diese Befunde maximal acht Wochen aufbewahrt werden. Mit dem persönlichen Kennwort (Pseudonym; dokumentiert in der Kontaktliste in der Einrichtung) können die Teilnehmenden ihren Befund abholen. Die Ausgabe des Befunds muss im Rahmen eines ärztlichen Gesprächs stattfinden. Hierzu sollten die Einrichtungen bestehende Kooperationen nutzen. Für jede Studienstadt wurden die medizinischen Kooperationspartner, Clearingsstelle n und Medinetze, wenn vorhanden, identifiziert. Die Liste wird den niedrigschwelligen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Sollten sich hier Schwierigkeiten auftun, kann das Studienteam am RKI helfen, Lösungen zu finden.
Stand: 30.01.2025
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Die Materialien werden je nach Erhebungszeitraum circa drei Wochen vor Beginn der Studie in der jeweiligen Region an die teilnehmenden Einrichtungen verschickt.
Stand: 30.01.2025
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Alle Einrichtungen erhalten eine Auswahl an Werbematerialien. Dies beinhaltet Flyer und Poster mit Informationen zur Studie. Das Studienpaket beinhaltet auch Informationsmaterialien der Deutschen Aidshilfe (DAH) zu HIV und viraler Hepatitis, die an die Teilnehmenden bei der Befundmitteilung ausgegeben werden können. Diese Materialien können kostenfrei bei der DAH unter https://www.aidshilfe.de/shop nachbestellt werden.
Stand: 30.01.2025
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Die erhobenen Daten sollen die Grundlage für politische Entscheidungen bilden, ganz nach dem Motto „Daten für Taten“. Die Studienergebnisse bieten wertvolle Einblicke in die Prävalenz und Versorgung von Hepatitis C, B und HIV unter Drogengebrauchenden in Deutschland und ermöglichen es, den Erfolg aktueller Präventions- und Versorgungsmaßnahmen zu bewerten. Auf Basis der erfassten Daten können gezielte Anpassungen und Verbesserungen in der Versorgung vorgenommen werden. Die Daten werden auch regional über den Stand informieren und können entsprechend genutzt werden. Im Jahr 2026 wird es ein großes Abschlusstreffen geben. Hier sollen zentrale Ergebnisse der Erhebung diskutiert werden und mögliche Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden. Das RKI-Team wird die erhobenen Daten entsprechend für die nationale und regionale Berichterstattung auswerten und zur Verfügung stellen.
Stand: 30.01.2025
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DRUCK-Surv 2025 ist die erste deutschlandweite Datenerhebungsrunde zu Drogen und chronischen Infektionskrankheiten, die in regelmäßigen Abständen (z.B. alle 2-3 Jahre) aufwandsarm wiederholt werden soll. So können zeitliche Entwicklungen beschrieben werden und ein kontinuierliches Monitoring wird möglich. DRUCK-Surv 2025 wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Für zukünftige Erhebungsrunden steht derzeit noch keine Finanzierung zur Verfügung. Teilweise müssten diese bei weiteren Runden ggf. von den Ländern und Kommunen übernommen werden. Dazu hat das RKI Studienteam bereits bei der Projektvorbereitung die Länder informiert. Eine nationale kontinuierliche Datenerhebung (Surveillance) soll den Eliminierungsprozess von HIV und Virushepatitis informieren und unterstützen.
Stand: 30.01.2025
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Injizierender Konsum nimmt zugunsten anderer Konsumformen ab. Dennoch ist injizierender Konsum immer noch der wichtigsten Übertragungsweg für durch Blut übertragene Infektionen. Um aber auch Personen einschließen zu können, die inzwischen auf andere Konsumformen gewechselt haben, haben wir in DRUCK-Surv die Einschlusskriterien im Vergleich zu den vorherigen Druck-Studien erweitert. Wir untersuchen hier erstmals auch Personen, die jemals in ihrem Leben Drogen injiziert haben, d.h. jemals im Leben ein relevantes Infektionsrisiko hatten. Wir fragen alle aber explizit auch nach Rauch- und Sniefkonsum.
Eine Studie, die alle Drogengebrauchenden einschließt, müsste dennoch nach verschiedenen Infektionsrisiken und Untergruppen unterscheiden und würde einen sehr ausführlichen Fragebogen mit sich bringen. Die generierten Ergebnisse sollen jedoch spezifisch genug sein, um daraus Präventionsmaßnahmen abzuleiten. Daher liegt der Fokus auf injizierendem Gebrauch.
Stand: 30.01.2025