Gemeinsames deutsches EMT zusammen mit RKI-Experten im Choleraeinsatz in Angola
Stand: 27.05.2025
Als Reaktion auf den Choleraausbruch in Angola hat das Team des deutschen National Focal Points für Emergency Medical Teams (EMT NFP, ZIG 3) den Einsatz eines gemeinsamen deutschen EMTs durch die Entsendung eines Senior Experts für Infektionsprävention und -kontrolle (engl. Infection Prevention and Control, IPC) und Ausbruchsbekämpfung unterstützt.

Expertinnen und Experten von RKI und Malteser International besprechen die Umsetzung von IPC-Maßnahmen in einem Cholera Behandlungszentrum.
Nachdem ein Unterstützungsersuchen des Gesundheitsministeriums von Angola über den WHO EMT-Mechanismus eingegangen war, entsendeten die deutschen Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), CADUS e.V. und Malteser International Anfang Mai für insgesamt drei Wochen ihre Einsatzkomponenten für IPC und WASH (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene), um Gesundheits- und Cholera-Behandlungszentren (engl. Cholera Treatment Center, CTC) in der Provinz Benguela zu unterstützen.
In enger Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden sowie UNICEF und WHO führte das Team Schulungen für mehr als 50 Vertretende von 13 Gesundheitszentren und CTCs durch. In diesen Einrichtungen werden wöchentlich etwa 4.000 Patientinnen und Patienten, inklusive Cholera-Verdachtsfälle, behandelt.

Gemeinsam mit lokalen Partnern von UNICEF führen spezialisierte Einsatzkräfte von Malteser International, RKI und ASB Trainings zu PSA und Herstellung und Verwendung verschiedener Chlorlösungen durch.

Nach einer Schulung testet lokales Personal die Chlorkonzentration des in einem CTC benutzten Wassers.
Die Trainings wurden gemeinsam mit lokalen Mitarbeitenden von UNICEF sowie Community-basierten Interventionsteams durchgeführt. Diese können im Anschluss das örtliche Gesundheitspersonal weiter schulen, wofür die Materialien und Methoden verwendet werden, die das deutsche Team in enger Abstimmung mit WHO und UNICEF entwickelte. Die Trainings konzentrierten sich auf vier Hauptbereiche: Screening und Patientenfluss, korrekte Verwendung von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA), Herstellung und Verwendung verschiedener Chlorlösungen und Management von sog. “spill events“ (z.B. dem sicheren Entfernen von Erbrochenem). Deutsche Expertinnen und Experten begleiteten die Umsetzung der Präventivmaßnahmen in den Gesundheitseinrichtungen im Anschluss gemeinsam mit den lokalen Trainingspartnern weiter.
Die WASH-Komponente von CADUS installierte zudem in Zusammenarbeit mit UNICEF zwei Wasserfilter, die sicheres Trinkwasser für ein ganzes Dorf sowie für ein Krankenhaus garantieren. Im Vorfeld durchgeführte orientierende Untersuchungen des Wassers ergaben Hinweise auf Verunreinigungen.

Gemeinsam mit UNICEF beurteilen und testen CADUS-Einsatzkräfte Wasserquellen und installieren Filtersysteme für ein Dorf und ein Krankenhaus.
Der EMT-Einsatz in Angola zeigt, wie intensive Partnerschaften zwischen verschiedenen Organisationen koordinierte und bedarfsgerechte Reaktionen auf Gesundheitsnotfälle ermöglichen können. Er ist ein Beispiel für die enge Zusammenarbeit innerhalb der deutschen EMT-Community, die derzeit auch bei den laufenden Aktivitäten zum Aufbau und zur Stärkung von EMT-Kapazitäten für den Einsatz bei Krankheitsausbrüchen durch das EMT NFP-Team des ZIG unterstützt wird.