Gemeinsames deutsches EMT zusammen mit RKI-Experte im Choleraeinsatz in Angola

Stand:  21.05.2025

Als Reaktion auf den aktuellen Choleraausbruch in Angola hat das Team des deutschen National Focal Points für Emergency Medical Teams (EMT NFP, ZIG 3) den Einsatz eines gemeinsamen deutschen EMTs durch die Entsendung eines Senior Experts für Infektionsprävention und -kontrolle (engl. Infection Prevention and Control, IPC) und Ausbruchsbekämpfung unterstützt.

Expertinnen und Experten von RKI und Malteser International besprechen die Umsetzung von IPC-Maßnahmen in einem Cholera Behandlungszentrum.

Expertinnen und Experten von RKI und Malteser International besprechen die Umsetzung von IPC-Maßnahmen in einem Cholera Behandlungszentrum.

© Malteser International

Gefolgt auf ein EMT-Unterstützungsersuchen des Gesundheitsministeriums von Angola entsendeten die deutschen Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), CADUS e.V. und Malteser International Anfang Mai ihre Einsatzkomponenten für IPC und WASH (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene), um Gesundheitsposten und Cholera-Behandlungszentren (engl. Cholera Treatment Center, CTC) in der Provinz Benguela zu unterstützen.

In enger Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und Gesundheitsämtern sowie UNICEF und WHO führte das Team Schulungen für mehr als 50 Vertretende von 13 Gesundheitszentren („health posts“) und CTCs durch. Diese decken ein durchschnittliches wöchentliches Volumen von 4.000 Patientinnen und Patienten ab, inklusive Cholera-Verdachtsfälle.

Gemeinsam mit lokalen Partnern von UNICEF führen spezialisierte Einsatzkräfte von Malteser International, RKI und ASB Trainings zu PSA und Herstellung und Verwendung verschiedener Chlorlösungen durch.

Gemeinsam mit lokalen Partnern von UNICEF führen spezialisierte Einsatzkräfte von Malteser International, RKI und ASB Trainings zu PSA und Herstellung und Verwendung verschiedener Chlorlösungen durch.

© RKI/Malteser International

Die Trainings wurden gemeinsam mit lokalen Partnern von UNICEF und gemeindebasierten Interventionsteams durchgeführt, die das örtliche Gesundheitspersonal weiterhin mit den vom deutschen Team in enger Abstimmung mit WHO und UNICEF entwickelten Materialien und Methoden schulen werden. Die Trainings konzentrierten sich auf vier Hauptbereiche: Screening und Patientenfluss, korrekte Verwendung von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA), Herstellung und Verwendung verschiedener Chlorlösungen und Management von Ausbruchsereignissen. Deutsche Expertinnen und Experten begleiteten die Umsetzung der Präventivmaßnahmen im Anschluss gemeinsam mit den lokalen Trainingspartnern weiter.

Die WASH-Komponente von CADUS installierte zudem in Zusammenarbeit mit UNICEF zwei Wasserfilter, die sicheres Trinkwasser für ein ganzes Dorf sowie für ein Krankenhaus garantieren. Ein vor der Installation der Wasserfilter durchgeführter E. coli-Schnelltest war positiv ausgefallen, was auf eine starke Verunreinigung des Wassersystems hinwies.

Gemeinsam mit UNICEF beurteilen und testen CADUS-Einsatzkräfte Wasserquellen und installieren Filtersysteme für ein Dorf und ein Krankenhaus.

Gemeinsam mit UNICEF beurteilen und testen CADUS-Einsatzkräfte Wasserquellen und installieren Filtersysteme für ein Dorf und ein Krankenhaus.

© CADUS

Dieser Einsatz zeigt, wie intensive Partnerschaften zwischen Organisationen koordinierte und bedarfsgerechte Reaktionen auf Gesundheitsnotfälle ermöglichen können. Er ist ein Beispiel für die ausgeprägte Zusammenarbeit der deutschen EMT-Organisationen im Rahmen der gemeinsamen Bemühungen zur Stärkung von EMT-Kapazitäten für den Einsatz bei Krankheitsausbrüchen, die vom deutschen EMT NFP-Team des RKI unterstützt werden.