Guinea: RKI unterstützt erstes Training-of-Trainer-Programm zur Infektionsprävention in ländlicher Region
Stand: 10.04.2025

Gruppenbild nach einer Trainingssimulation im Dinguirye-Präfekturkrankenhaus.
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit finanzierten Global Health Protection Programme (GHPP) unterstützt das Robert Koch-Institut (RKI) seit 2019 das Projekt „Partnership to Improve Patient Safety and Quality – PASQUALE“ in Guinea (nach der ersten Förderphase im Rahmen des Programms Klinikpartnerschaften, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von 2017 bis 2019 unterstützt wurde). In der aktuellen Phase hat das Projekt das erste Training-of-Trainer (ToT)-Programm Guineas zur Infektionsprävention und -kontrolle (IPC) gestartet, das in der ländlichen Region Faranah, etwa 450 km von der Hauptstadt Conakry entfernt, durchgeführt wird.

Trainerin führt Handhygienemaßnahmen in einem Gesundheitszentrum in Dabola durch.
Das ToT-Programm zielt darauf ab, Mitarbeitende im Gesundheitswesen mit Werkzeugen und Fähigkeiten auszustatten, um Kolleginnen und Kollegen in ihren örtlichen Gesundheitseinrichtungen selbstständig auszubilden. Die Umsetzung erfolgte nach einem vierstufigen Ansatz:
- Im März 2024 erhielten 17 ausgewählte Mitarbeitende des Gesundheitswesens aus den vier Präfekturen der Region Faranah (Dabola, Dinguiraye, Faranah und Kissidougou) eine erste IPC-Schulung. Die Schulung fand im Regionalkrankenhaus Faranah (FRH) statt und wurde von zwei nationalen und erfahrenen IPC-Trainerinnen des guineischen Gesundheitsministeriums (MoH) in Zusammenarbeit mit dem PASQUALE-Team durchgeführt.
- Die gleiche Gruppe kehrte im Mai 2024 für eine Fortbildung zu partizipativen Lehrmethoden unter der Leitung der RKI-Schulungsexpertin Kim Grundbacher (ZIG 3) ins FRH zurück.
- Zwischen Juli und September 2024 führten die geschulten medizinischen Fachkräfte in ihren jeweiligen Krankenhäusern und Gesundheitszentren in der gesamten Region eigene bedarfsgerechte IPC-Schulungen durch.
- Vom 17. bis 28. März 2025 führten die beiden nationalen IPC-Trainerinnen des guineischen Gesundheitsministeriums im Rahmen des nationalen Ausbildungslehrplans Evaluierungen der neuen Trainer vor Ort durch. Ziel war es, die Schulungen zu beobachten, die 2024 vermittelten Inhalte zu vertiefen und Herausforderungen und Lücken für zukünftige Verbesserungen zu bewerten.

Hauptakteure von PASQUALE und nationale IPC-Ausbilder im Regionalkrankenhaus Faranah.
Das ToT-Programm wurde in der Region Faranah gut angenommen und stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung eines nachhaltigen Aufbaus von IPC-Kapazitäten auf lokaler Ebene dar. In einer möglichen nächsten Projektphase plant PASQUALE in enger Zusammenarbeit mit dem Trainernetzwerk einen Nachhaltigkeitsplan zu entwickeln und die Koordination mit relevanten Interessengruppen auf regionaler und nationaler Ebene zu stärken.