Die nächste Generation globaler Gesund­heits­experten stärken: Das GOARN-Berlin-Stipendien­programm

Stand:  11.03.2025

Das Global Outbreak Alert and Response Network (GOARN), eine Schlüsselinitiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO), spielt seit langem eine entscheidende Rolle bei der Koordinierung internationaler Maßnahmen zur Reaktion auf Notfälle im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Das GOARN Berlin Fellowship Program, ein Eckpfeiler dieser Initiative, öffnet aufstrebenden Experten für öffentliche Gesundheit aus GOARN-Partnerinstitutionen und -netzwerken Türen, um ihr Fachwissen in den Bereichen Epidemie-Intelligence, Reaktion auf Ausbrüche und globale Gesundheitssicherheit zu erweitern. Im Jahr 2025 setzt das Programm seine Mission fort und heißt eine neue Gruppe talentierter Fachkräfte willkommen, die zur Verbesserung der Vorsorge und Reaktion auf Ausbrüche in ihren jeweiligen Ländern beitragen werden.

Abbildung 1: Eröffnung des GOARN Berlin Fellowship (Kohorte 2) in Berlin im August 2024

Abb. 1: Eröffnung des GOARN Berlin Fellowship (Kohorte 2) in Berlin im August 2024

© RKI

Das GOARN Berlin Fellowship Program ist ein Gemeinschaftsprojekt, das vom WHO Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence (WHO Hub), dem Robert Koch-Institut (RKI) und dem GOARN Operational Support Team koordiniert wird. Dies bietet ein hervorragendes Umfeld für die Weiterentwicklung ihres Projekts, da sie Zugang zu globaler Gesundheitsforschung und Fachwissen haben und den Stipendiaten beispiellose Möglichkeiten zur Zusammenarbeit an Projekten mit großer Wirkung bieten. Die Stipendiaten sammeln praktische Erfahrungen und tragen zu innovativer Arbeit in den Bereichen öffentliche Gesundheitsüberwachung, Seuchenbekämpfung und Bereitschaftsstrategien bei.

„Das GOARN-Stipendienprogramm in Berlin spielt eine wesentliche Rolle bei der Stärkung der Kapazitäten der GOARN-Partnerinstitutionen. Durch den Zugang zu Know-how und Infrastruktur entwickeln die Stipendiaten ihre Projekte weiter. Ihre innovativen Projekte werden die Kapazitäten der Institutionen der Stipendiaten im Bereich Epidemie-Intelligence und Ausbruchsreaktion stärken und zur Verbesserung der globalen Gesundheitssicherheit beitragen. Durch Partnerschaften mit dem WHO-Zentrum für Pandemie- und Epidemie-Intelligence, dem Robert Koch-Institut und nationalen Gesundheitsbehörden stärken wir die kollektive Fähigkeit, effektiv auf gesundheitliche Notfälle zu reagieren.“ Armand Bejtullahu, GOARN-Manager a.i.

Bisher hat das Programm seine ersten beiden Kohorten mit vier Teilnehmern aus Nigeria, Pakistan, dem Libanon und Südafrika erfolgreich abgeschlossen. Kohorte 1 und Kohorte 2 brachten talentierte Fachleute zusammen, die jeweils einzigartige Perspektiven und innovative Lösungen zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheitsvorsorge in ihren jeweiligen Regionen beisteuerten.

Abbildung 2: Sitzung des GOARN-Lenkungsausschuss (SCOM) in Genf im Dezember 2023

Abb. 2: Sitzung des GOARN-Lenkungsausschuss (SCOM) in Genf im Dezember 2023

© WHO

Während ihres sechsmonatigen Stipendiums in Berlin arbeiteten die Stipendiaten an einer Reihe von wirkungsvollen Projekten. Ihre Projekte konzentrierten sich auf die Implementierung ereignisbasierter Überwachungssysteme zur frühzeitigen Warnung vor dem Ausbruch von Infektionskrankheiten, die Verbesserung der epidemiologischen Erkenntnisse zur Tollwutüberwachung zur Stärkung der Vorsorge für Zoonosen und den Aufbau von Kapazitäten für epidemiologische Erkenntnisse zur Verbesserung der Reaktion auf Cholera-Ausbrüche. Darüber hinaus wurde der Austausch von Daten zur Überwachung der öffentlichen Gesundheit durch die Erweiterung der One-Health-Inhalte in den Lehrplänen verbessert. Diese Projekte unterstreichen die Bedeutung von Partnerschaften bei der Förderung der globalen Gesundheitsvorsorge und -reaktion und bieten den Stipendiaten wertvolle Möglichkeiten für praktische Erfahrungen, Informationsaustausch und Wissenstransfer. Durch die Zusammenarbeit mit Experten des WHO Pandemic Hub und des RKI trugen die Stipendiaten zu Projekten mit großer Wirkung bei und sammelten wertvolle Erfahrungen, die sie zur Stärkung ihrer Heimatinstitutionen und zur Verbesserung der globalen Gesundheitsmaßnahmen nutzen werden. Dr. Basel Karo, Co-Direktor des WHO Collaborating Centre for GOARN am Robert Koch-Institut (RKI), betonte die Bedeutung dieser Partnerschaft:

„Am Robert Koch-Institut sind wir bestrebt, die globalen Bemühungen zur Vorbereitung auf Pandemien und zur Reaktion darauf zu verbessern. Das GOARN-Stipendienprogramm in Berlin bietet eine Plattform für die Zusammenarbeit mit aufstrebenden Experten weltweit, um die sich entwickelnden Herausforderungen der globalen Gesundheitssicherheit anzugehen. Diese Partnerschaften sind unerlässlich für die Förderung der internationalen Zusammenarbeit, den Ausbau professioneller Netzwerke und den Aufbau widerstandsfähiger Gesundheitssysteme, die in der Lage sind, künftige Ausbrüche effektiv zu bewältigen.“

Ausblick

Das GOARN-Stipendienprogramm ist ein Eckpfeiler der Mission von GOARN, da es aufstrebende Experten mit grundlegendem Wissen und praktischer Erfahrung ausstattet. Durch die Zusammenarbeit mit Experten des WHO-Zentrums und des RKI vertiefen die Stipendiaten ihr Fachwissen im Bereich Epidemie-Intelligence und -Reaktion. Geoffrey Namara, Country Support Officer des WHO-Zentrums für Pandemie- und Epidemie-Intelligence, erklärt

„Das WHO Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Mitgliedstaaten bei der Stärkung der kollaborativen Überwachung durch die Nutzung von Daten für die Früherkennung, Analyse und Entscheidungsfindung zur Kontrolle von Ausbrüchen zu unterstützen. Durch die Förderung der Zusammenarbeit mit talentierten Fachleuten im Rahmen des GOARN Berlin Fellowship Program wollen wir robuste, datengesteuerte Gesundheitssysteme entwickeln, die schnell und effektiv auf die nächste öffentliche Gesundheitskrise reagieren können.“

Diese Erfahrung stattet die Teilnehmer mit den nötigen Werkzeugen aus, um die Gesundheitssysteme zu stärken und die Notfallvorsorge in ihren Heimatländern zu verbessern. Durch ihre Arbeit tragen die Stipendiaten zu widerstandsfähigeren globalen Gesundheitssystemen bei, verbessern die Reaktionsfähigkeit und verringern die Auswirkungen künftiger Ausbrüche und Pandemien.

Das Global Outbreak Alert and Response Network (GOARN) ist eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) koordinierte Kooperationsinitiative, die darauf abzielt, die globale Gesundheitssicherheit durch schnelle, koordinierte Reaktionen auf Notfälle im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu stärken.

Derzeit umfasst das Netzwerk über 310 Institutionen, darunter nationale Gesundheitsbehörden, andere Regierungsinstitutionen, Nichtregierungsorganisationen und andere technische Organisationen. Der Schwerpunkt von GOARN liegt auf der Verbesserung der Abläufe auf Länderebene und der Stärkung der regionalen Entwicklung, der Regierungsführung und der Beteiligung von Partnern in Schlüsselbereichen wie Warnung und Risikobewertung, schnelle Reaktion, Schulung und Forschung. Durch die Zusammenführung einer Fülle von Fachwissen und Ressourcen stellt GOARN sicher, dass Länder, die mit Krankheitsausbrüchen konfrontiert sind, rechtzeitig auf Unterstützung, Daten und Beratung zugreifen können, um die Ausbreitung von Krankheiten wirksam einzudämmen und zu mildern.

Durch seine Bemühungen spielt GOARN eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der globalen Gesundheitsvorsorge und -reaktion und stellt sicher, dass die internationale Gemeinschaft besser gerüstet ist, um die Herausforderungen von Pandemien und Epidemien zu bewältigen.

Robert Koch-Institut (RKI)

Das Robert Koch-Institut (RKI) ist eine führende Einrichtung in Deutschland, die sich der Forschung im Bereich der öffentlichen Gesundheit, Infektionskrankheiten und Epidemiologie widmet. Im Rahmen des Stipendienprogramms arbeiten die Stipendiaten mit RKI-Experten zusammen und erhalten Zugang zu wichtigen epidemiologischen Daten und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Diese Zusammenarbeit unterstützt die Entwicklung evidenzbasierter Strategien zur Eindämmung der Auswirkungen künftiger Pandemien und Epidemien und hilft den Stipendiaten, Experten auf dem Gebiet der globalen Gesundheitssicherheit zu werden. Seit 2019 hat die WHO das Informationszentrum für internationalen Gesundheitsschutz (INIG/ZIG 1) am Robert Koch-Institut (RKI) als WHO-Kooperationszentrum für GOARN benannt.

WHO Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence

Der WHO Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence mit Sitz in Berlin konzentriert sich auf die Verbesserung der globalen Gesundheitssysteme durch die Verbesserung der Datenerhebung, -analyse und des Informationsaustauschs. Sein Ziel ist es, die Fähigkeit der Welt, effektiv auf gesundheitliche Notfälle zu reagieren, durch die Bereitstellung von Echtzeit-Einblicken und fortschrittlichen Analysen zu stärken. Die Stipendiaten beteiligen sich an dieser innovativen Arbeit und tragen zur Entwicklung robusterer, datengestützter globaler Gesundheitssysteme bei.