Emergency Medical Teams-Projekt beendet das Jahr mit einem EMT-Bereitschaftstraining in Indonesien
Stand: 03.02.2025

Die Gruppen präsentieren ihre Arbeitsergebnisse.
Mit einem Training in Yogyakarta, Indonesien, brachte das Emergency Medical Teams (EMT)-Projekt "EMT TTT" des Robert Koch-Instituts (RKI) seine Aktivitäten des Jahres 2024 zu einem Abschluss. Bei ausgiebigem Regen, aber dennoch guter Stimmung, führten die EMT-Partnerorganisationen Muhammadiyah Disaster Management Centre (MDMC) aus Indonesien und das WHO-klassifizierte deutsche EMT International Search and Rescue (ISAR Germany) vom 23. bis 25. November 2024 als gemeinsame "Twinning"-Aktivität ein EMT-Bereitschaftstraining durch. Es wurde vom Team des EMT National Focal Point (EMT NFP) mit Sitz im RKI-Fachgebiet ZIG 3 unterstützt.
Die EMT-Organisation MDMC befindet sich derzeit im offiziellen WHO-Klassifizierungsprozess als internationales EMT, mit dem Ziel, qualitativ hochwertige und logistisch autarke medizinische Nothilfe leisten zu können. Seit 2020 besteht eine sog. "Twinning"-Partnerschaft zwischen MDMC und ISAR Germany, die vom RKI im Rahmen des Global Health Protection Programme (GHPP) gefördert wird. Ziel ist die gegenseitige Unterstützung auf dem Weg von MDMC zur EMT-Klassifizierung, eine gemeinsame Lernerfahrung sowie eine langfristige Partnerschaft für beide EMTs. Das EMT-Bereitschaftstraining zielte darauf ab, alle EMT-Einsatzkräfte aus dem MDMC-Personalpool im Aufbau, der Handhabung und dem Abbau ihrer logistischen Infrastruktur während des EMT-Einsatzes zu schulen. Dies ist wichtig als Vorbereitung auf die WHO-Klassifizierung. Zwei Experten von ISAR, die selbst bereits den WHO-Klassifizierungsprozess durchlaufen haben, nahmen zusammen mit einem Mitglied des EMT NFP-Teams an der Aktivität teil. Vertretende des indonesischen Gesundheitsministeriums und des WHO-Länderbüros waren ebenfalls vor Ort. Das Training bestand aus zwei intensiven Tagen, die zweimal nacheinander abgehalten wurden, um alle 84 MDMC-Pool-Mitglieder in zwei Kohorten zu schulen.

Starker Regen erschwert Auf- und Abbau der Zelte.
Tag eins begann jeweils mit einer kurzen Einführung, um gemeinsam den Trainingsplan für die kommenden zwei Tage zu besprechen. Anschließend ernannte das MDMC-EMT eine Teamleitung, um den Aufbau des Camps zu koordinieren. Nach und nach wurden so die Einsatzzelte aufgebaut und die Transportkisten geleert, bis am Ende des Tages alle Einrichtungen vor Ort installiert waren. Am darauffolgenden Tag wurden die Einsatzkräfte des MDMC-EMT in fünf Gruppen unterteilt, um im Rotationsprinzip alle EMT-Bereiche zu durchlaufen, darunter Elektrizität, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH), Triage, Management sowie Behandlungszelte. Jede dieser Stationen wurde von einem MDMC-Experten bzw. -Expertin auf dem jeweiligen Gebiet geleitet, der/die den Gruppen die Spezifikationen des Einsatzzeltes, seine Funktion und seine Ausrüstung erklärte. Auch die ISAR-Experten nahmen am Rotationsverfahren teil, um ihre Ratschläge und Erfahrungen weiterzugeben und aus dem speziellen EMT-Kontext ihrer Partnerorganisation zu lernen. Am Ende der Rotation erhielt jede Gruppe Szenario-Fragen, die von MDMC- und ISAR-Spezialisten ausgearbeitet worden waren und sich auf alle verschiedenen EMT-Bereiche bezogen. In Gruppen wurden anschließend Lösungen diskutiert und allen Anwesenden vorgestellt.

ISAR- und MDMC-Einsatzkräfte auf dem Trainingsgelände.
Nach vielen lebhaften Präsentationen und Gesprächen war es schließlich an der Zeit, die Einsatzzelte wieder abzubauen und die gesamte Ausrüstung in Kisten zu verstauen. Der letzte Abend endete mit einem Austausch über die Lehren aus den beiden Schulungstagen, bei dem gemeinsam die Frage beantwortet wurde: "Was hat bei diesem EMT-Setup gut funktioniert und was kann verbessert werden?" Die Kollegen von ISAR gaben auch ihr technisches und operatives Feedback zur Unterstützung des EMT-Klassifizierungsprozesses von MDMC weiter. Es wurde deutlich, dass die unterschiedlichen Erfahrungsniveaus der MDMC-Einsatzkräfte einen Mehrwert für die Lernerfahrung darstellten, ebenso wie die Teilnahme der ISAR-Mitglieder als weitere fachliche Ressource. Nach der Schulung berichteten die Teilnehmenden, dass sie nun besser auf einen internationalen EMT-Einsatz vorbereitet seien. Eines blieb jedoch von Anfang bis Ende gleich: ihre gute Stimmung, die sich im Gesang des MDMC-EMT-Lieds ausdrückte, ein Lied, das die Reisenden von ISAR und RKI unbedingt gemeinsam lernen und singen wollten, bevor sie nach Hause zurückkehrten.

In einem der Einsatzzelte während der Gruppenrotationen.

Gruppenfoto nach dem Aufbau des EMT-Camps.