RKI-Projekt RefBio: Labore vorbereiten auf den Ernstfall - Veröffentlichung in Nature Communications
Stand: 25.05.2021
Bestimmte Bakterien, Viren und biologische Toxine können bei einer absichtlichen Freisetzung verheerende Auswirkungen auf Menschen und Tiere haben. Um in einer solchen Lage passende Schutz- und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, müssen Labore in der Lage sein, die jeweiligen Agenzien schnell und zuverlässig zu identifizieren.
Das Projekt RefBio – kurz für Deutscher Beitrag zur Stärkung der Referenzlabore im United Nations Secretary-General’s Mechanism (UNSGM) – ist im Zentrum für Biologische Gefahren und Spezielle Pathogene des RKI angesiedelt. Seit 2017 unterstützt RefBio die von den UN-Mitgliedsstaaten für den Generalsekretärsmechanismus weltweit nominierten Labore, sich auf diesen Ernstfall vorzubereiten. Das Projekt liefert damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Übereinkommens über das Verbot der Entwicklung, Herstellung und Lagerung biologischer Waffen und von Toxinwaffen (BWÜ). Die Aktivitäten und der internationale Kontext werden nun im Fachmagazin Nature Communications vorgestellt: "Strengthening the United Nations Secretary-General's Mechanism to an alleged use of bioweapons through a quality-assured laboratory response".
Ein übergeordnetes Ziel von RefBio ist es, den Aufbau eines internationalen Labornetzwerkes zu unterstützen, welches im Bedrohungsfall über UNSGM aktiviert werden kann. RefBio bietet den Laboren die Möglichkeit, im Vorfeld ihre diagnostischen Fähigkeiten zu trainieren und auszubauen, um im Ernstfall eine leistungsfähige qualitätsgesicherte Diagnostik anbieten zu können. So werden jährlich Qualitätssicherungsübungen zum Nachweis von Bakterien, Viren und Toxinen durchgeführt. Für 2021 haben sich bereits 33 Labore aus 20 Ländern für die geplanten Übungen angemeldet.
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