Postgraduiertenausbildung für angewandte Epidemiologie (PAE) am RKI
(Deutsches Feldepidemiologie-Trainingsprogramm, FETP)
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PAE in Kürze
Das Robert Koch-Institut bietet seit 1996 die Postgraduiertenausbildung für angewandte Epidemiologie (PAE) an, in der Wissenschaftler/-innen im Bereich der Infektionsepidemiologie ausgebildet werden, um epidemiologische Methoden für den Infektionsschutz im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) einzusetzen. Derzeit werden jährlich fünf Plätze an Bewerbernde vergeben, die motiviert sind, an Public-Health-relevanten Fragestellungen zu arbeiten und eine Karriere im ÖGD anstreben.
Kennzeichnend für das Programm ist der "learning by service"-Ansatz. Das heißt nur etwa 10% der Ausbildungszeit wird mit klassischen akademischen Ausbildungsformen (Vorlesungen, Seminaren und Fallstudien) belegt, während der Schwerpunkt der Ausbildung auf der direkten Anwendung der erlernten Methoden unter fachkundiger Aufsicht von erfahrenen Betreuenden am Ausbildungsort liegt.
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Ausbildungsort
Ausbildungsort ist die Abteilung für Infektionsepidemiologie des Robert Koch-Instituts (RKI-Fachgebiete 32, 33, 34, 35, 36, und 37) wobei die Teilnehmenden der Ausbildung formal am Robert Koch-Institut angestellt sind.
Eine Teilnahme am Programm ist zudem für bereits im Infektionsschutz der Bundesländer beschäftigtes Personal möglich. Hierbei müssten die Arbeitgeber in den Bundesländern die Kosten übernehmen und die betreffenden Personen für die Ausbildung abstellen. An diesem Modell interessierte Bundesländer können sich an pae [at] rki.de wenden.
Die nachfolgende Tabelle enthält eine Liste der kooperierenden Landesstellen, die bereits PAE-Teilnehmende ausgebildet haben.
Landesstelle | Kontakt | Weitere Informationen |
---|
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) Oberschleißheim | Prof. Dr. Dr. Andreas Sing,
Tel. +49 (0)9131 6808-5814,
Dr. Katharina Katz, MPH
Tel. -5251,
Dr. Merle Böhmer, MPH,
Tel. - 5634 | Homepage |
Hessisches Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP), Dezernat II4, Dillenburg | Dr. Ivo Foppa,
Tel. +49 (0) 611 591330 | Homepage |
Infektionsepidemiologisches Landeszentrum, Institut für Hygiene und Umwelt der Freien und Hansestadt Hamburg (HU) | Dr. Anita Plenge-Bönig, MPH;
PD Dr. Silja Bühler, MScEpi, MScPH;
Dr. Kohelia Choudhury;
Tel. +49 40 428 45-7990 und +49 40 428 45-7970 | Homepage |
Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit Brandenburg (LAVG), Zossen | Dr. Sascha Jatzkowski,
Tel. +49 (0)331 868-83 | Homepage |
Landeshauptstadt Düsseldorf,
Der Oberbürgermeister,
Gesundheitsamt 53/2 | Lutz Ehlkes,
Tel.: +49 211 89-26020 | Homepage |
Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) Berlin | Dr. Daniel Sagebiel,
Tel. +49 (0)30 90229 2400
Dr. Dirk Werber,
Tel. -2421 | Homepage |
Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt (LAV) Magdeburg | Hanna Oppermann,
Tel. +49 (0)391 53 77 190 | Homepage |
Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, (LGA) Stuttgart | Dr. Christiane Wagner-Wiening,
Tel. +49 (0)711 90435060 | Homepage;
siehe auch:
PAE am LGA |
Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NGLA), Hannover | Dr. Elke Mertens,
Tel. +49 (0)511 45 05 303 | Homepage;
siehe auch:
PAE am NLGA |
Landesgesundheitsamt Rheinland Pfalz (LUA), Landau | PD Dr. Philipp Zanger,
Tel. +49 (0)6341 43 31 050 | Homepage |
Landeskompetenzzentrum Infektionsepidemiologie (LKI) am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Homburg (Saar) | Prof. Dr. Dr. Sören Becker;
Uwe Schlotthauer, MScPH;
Tel. +49 (0) 6841 16 23917/87 | Homepage |
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Ausbildungszeitraum
Ausbildungsstart ist Mitte September eines jeden Jahres, das exakte Datum kann der Stellenausschreibung des jeweiligen Jahres entnommen werden. Die Ausbildungsdauer beträgt zwei Jahre.
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Verbindung zu internationalen Trainingsprogrammen
Die PAE ist als Feldepidemiologie-Trainingsprogramm organisatorisch und inhaltlich eng an das "European Programme for Intervention Epidemiology Training" (EPIET, Link siehe unten) angebunden. Die Trainingsinhalte sowie die in das Programm eingebundenen Theoriemodule werden gemeinsam mit EPIET und dessen Schwesterprogramm "European Public Health Microbiology Training Programme" (EUPHEM, Link siehe unten) gestaltet. Die Teilnehmer der PAE sind daher Teil des EPIET/EUPHEM-Netzwerkes und regelmäßig im engen Austausch mit ihren europäischen Kollegen.
Die PAE ist Mitglied der Dachgesellschaft "Training Programs in Epidemiology and Public Health Interventions Network" mit Sitz in Atlanta, USA (TEPHINET, Link siehe unten). TEPHINET knüpft ein Netzwerk aus inzwischen über 60 Feldepidemiologie-Trainingsprogrammen weltweit.
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Ausbildungsinhalte
Alle Ausbildungsinhalte sind an der Praxis orientiert und darauf ausgerichtet, im konkreten Fall die geeigneten Maßnahmen für die Prävention und Kontrolle von Infektionskrankheiten zu ermitteln und umzusetzen. Inhaltliche Schwerpunkte sind dabei die Untersuchung von Infektionsausbrüchen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen des ÖGD, das Auswerten von Daten aus der infektionsepidemiologischen Überwachung (Surveillance), die Evaluation von Surveillance-Systemen sowie die Entwicklung und Durchführung von anwendungsbezogenen infektionsepidemiologischen Forschungsprojekten.
Die Ergebnisse der praktischen Arbeiten werden auf der jährlich stattfindenden "European Scientific Conference on Applied Infectious Disease Epidemiology" (ESCAIDE) vorgestellt (Link siehe unten).
In Ergänzung zur praktischen Ausbildung werden über verschiedene Ausbildungsmodule theoretische Grundlagen vermittelt. Der Großteil dieser Module wird in Zusammenarbeit mit EPIET/EUPHEM angeboten und findet in englischer Sprache in verschiedenen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union statt.
In Anpassung an die aktuelle Lage werden diese zum Teil als Online-Seminare angeboten werden.
EPIET/EUPHEM-Module:
- Introductory Course (3 Wochen)
- Outbreak Investigation (1 Woche)
- Multivariable Analysis (1 Woche)
- Rapid assessment and response in complex emergency situations and sampling methods (1 Woche)
- Time series analysis (1 Woche)
- Vaccinology (1 Woche)
- Project Review (2x 1 Woche)
Darüber hinaus bietet die PAE zwei Module an, die am RKI stattfinden:
- Einführung in das deutsche Meldewesen und die Aufgaben der Abteilung für Infektionsepidemiologie (1 Woche)
- Labormethoden für Interventionsepidemiologen (1 Woche)
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Zulassungsvoraussetzungen
Zusätzlich von Vorteil sind Kenntnisse im Bereich Mikrobiologie/Infektiologie sowie Erfahrung im wissenschaftlichen Arbeiten und Publizieren.
Die Bewerbenden sollten eine berufliche Tätigkeit im Bereich Epidemiologie und Infektionsschutz des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Deutschland oder Europa anstreben. Bewerbende, die zurzeit im Bereich des ÖGD tätig sind und für die Zeit der Weiterbildung von ihrem Arbeitgeber freigestellt werden, werden bei entsprechender Qualifikation bevorzugt eingestellt.
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Bewerbungsverfahren
Die Ausschreibung der Stellen für den jeweils im September eines Jahres beginnenden PAE- Jahrgang erscheint stets im Frühjahr desselben Jahres. Sie wird bei Interamt, dem Karriereportal des Öffentlichen Dienstes, veröffentlicht.
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Master of Science in Applied Epidemiology
Teilnehmende der PAE haben die Möglichkeit, sich für einen in das Ausbildungsprogramm integrierten Master of Science in Applied Epidemiology (MSAE) einzuschreiben, der in Kooperation mit der Charité angeboten wird. Die Regelstudienzeit beträgt zwei Jahre (120 ECTS-Leistungspunkte).
Die Charité gewährleistet die Einhaltung formaler Vorgaben und fördert die Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre durch die regelmäßige Begutachtung der Studiengänge. Der Studiengang wurde durch externe Experten und Expertinnen am 19.03.2014 akkreditiert. Eine Re-Akkreditierung fand in 2018 statt.
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Weitere Informationen