Erster EMT-Koordinierungskurs für die afrikanische Region, unterstützt durch das ZIG
Als wichtigen Beitrag zur Stärkung der WHO-Initiative für Emergency Medical Teams (EMT) auf dem afrikanischen Kontinent hat das Zentrum für Internationalen Gesundheitsschutz (ZIG) des RKI das erste EMT Coordination Cell (EMTCC) Training in der WHO-Region Afrika durchgeführt. Das Team des EMT National Focal Points von ZIG 3 veranstaltete den Kurs vom 8. bis 13. Juli 2024 in Windhuk, Namibia, in Zusammenarbeit mit dem WHO EMT-Sekretariat, dem WHO-Regionalbüro für Afrika (WHO AFRO), dem namibischen Gesundheitsministerium (Ministry of Health and Social Services, MoHSS) und Experten von Training In Aid.
Gruppenübung am ersten Tag des Trainings. Quelle: RKI
Die Absolventinnen und Absolventen des Kurses können nun bei Gesundheitskrisen im Auftrag der WHO und zur Unterstützung der lokalen Behörden international einreisende oder lokale EMTs koordinieren.
Ein EMTCC bespricht Einsatzoptionen während der Simulationsübung. Quelle: RKI
Bei den 24 Teilnehmenden, die aus neun afrikanischen Ländern kamen, handelte es sich um Mitarbeitende von Gesundheitsministerien, WHO-Länderbüros oder der Africa Centres for Disease Control and Prevention (Africa CDC). Sie sind direkt oder indirekt in die medizinischen Nothilfestrukturen ihrer Länder oder Organisationen eingebunden, sei es als Mitglied eines EMTs oder als verantwortliche Stelle ihrer Regierung/Organisation.
Besprechung mit der Koordinierungsstelle der Vereinten Nationen als Teil der Simulationsübung. Quelle: RKI
Neben einem dreitägigen, überwiegend theoretischen Teil besteht ein EMTCC-Kurs auch aus einer Simulationsübung. Dabei werden die Teilnehmenden in mehrere Gruppen unterteilt und durchlaufen den EMTCC-Einsatzzyklus anhand eines fiktiven Szenarios, welches durch eine Vielzahl von Rollenspielenden unterstützt wird. In Windhuk fand die anderthalbtägige Simulationsübung im weitläufigen Trainingskomplex des MoHSS statt, wo sich auch das Emergency Operations Centre, also das Lagezentrum des Gesundheitsministeriums, befindet. Dies bedeutete ideale Voraussetzungen für die Durchführung, da die verschiedenen Teams, die jeweils ein voll besetztes EMTCC simulierten, räumlich voneinander isoliert agieren konnten.
Gruppenfoto des Trainingskurses. Quelle: RKI
Die Kursdurchführung in Namibia erfolgte im Rahmen des RKI-Projektes „Emergency Medical Teams Twinning, Training, Transfer of Knowledge“ (EMT TTT), welches sich der Stärkung der globalen EMT-Initiative verpflichtet. Es wird durch das Bundesministerium für Gesundheit im Rahmen des Global Health Protection Programmes (GHPP) gefördert und sieht in der gegenwärtigen Projektlaufzeit unter anderem die Durchführung oder Finanzierung von EMTCC-Trainingskursen in der WHO AFRO- und EURO-Region vor.
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