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Management von Biologischen Risiken im Sudan: Ein vielversprechender integrierter Ansatz

Das Deutsche Biosicherheitsprogramm des Auswärtigen Amtes finanziert seit 2013 Projekte in Afrika und Asien, um die Kontrolle von biologischen Sicherheitsrisiken, wie dem vorsätzlichen Missbrauch von Erregern und Toxinen und dem Ausbruch hochpathogener Krankheiten oder Pandemien, zu stärken. Kernländer des Programmes sind Tunesien, Marokko und der Sudan.
Aufbauend auf eine erfolgreiche erste Programmphase wird im Sudan in der aktuellen Phase 2 (2017 – 2019), als eine der Kernaktivitäten, ein integrierter Ansatz zur Schulung von Personal und zur Implementierung eines Managementsystems verfolgt. Ziel ist dabei die Umsetzung geeigneter Biosicherheitsmaßnahmen sowie das angemessene Verhalten des Personals in sudanesischen Laboreinrichtungen zu stärken um Risiken zu minimieren die mit dem Umgang biologischer Agenzien verbunden sind. Diese Aktivitäten werden gemeinsam mit sudanesischen Partnern und Institutionen auf nationaler, landes- und institutioneller Ebene durchgeführt.

In diesem Rahmen, wurde die Workshopserie „Strengthening Biosafety and Biosecurity“ am 27.09.18 mit einer offiziellen Übergabe der Zertifikate an sudanesische Teilnehmer und Facilitatoren abgeschlossen.

In dieser Workshopserie wurden 18 Beauftragte für biologische Sicherheit aus den 18 Public Health relevanten Laboren der sudanesischen Landesgesundheitsministerien (State Ministries of Health; SMoH) in 3 aufeinander folgenden interaktiven Workshops an insgesamt 32 Trainingstagen als Multiplikatoren ausgebildet.

Das Training beinhaltete sowohl Aspekte der Biosafety (Schutz des Personals vor biologischen Agenzien) als auch der Biosecurity (Schutz der Erreger vor Missbrauch). Weiterhin setzten die Teilnehmer einen Teil der erlernten Inhalte zwischen den Workshops in ihren Institutionen um. Die Kombination von integrierter Didaktik und umfassender theoretischer und praktischer Ausbildung befähigt die sudanesischen Experten sowohl zielgruppenorientierte Trainings durchzuführen, als auch Maßnahmen zur biologischen Sicherheit in den Länderlaboren zu implementieren.

Im Rahmen des Gesamtkonzeptes wurden zur Umsetzung der Workshopserie sudanesische Trainer eingebunden, die in einer 1. Phase des Biosicherheitsprogrammes in gleichem Maße geschult wurden. Dies hat zum Vorteil, dass die Trainingsinhalte dem sudanesischen Kontext angepasst und Trainerkompentenzen ausgebaut werden konnten. Während in Phase 1 die Trainings vollständig von deutscher Seite durchgeführt wurden, wurde die aktuelle Workshopserie inhaltlich von den Sudanesischen Trainern gestaltet. Dies wurde von deutscher Seite durch die Koordination und technische Beratung der Gesamtaktivität unterstützt.

Darüber hinaus ist die intensive Einbindung der Mitarbeiter des National Public Health Laboratory (NPHL) bereits in Phase 1, sowie als Multiplikatoren in die Durchführung der 2. Phase der Workshopserie von besonderer Relevanz. Das NPHL ist dem sudanesischen Gesundheitsministerium (Federal Ministry of Health; FMoH) unterstellt, fungiert als Koordinierungsstelle der Public Health Laboratorien auf Landesebene (State Public Health Laboratories; SPHL) und ist für die Implementierung von Maßnahmen im Bereich der biologischen Sicherheit im Sudan verantwortlich.

Die Trainings wurden somit graduell in sudanesische Verantwortung übergeben und werden durch Multiplikation mit Hilfe der ausgebildeten Experten unter Federführung des NPHL in relevanten sudanesischen Institutionen verankert.

Als Mehrwert des integrierten Gesamtansatzes legt die Einbindung des Biorisk Management Departments des NPHL in die Trainingsaktivitäten, sowie die daraus resultierende Erfahrung und Expertise, die Grundlage für eine Etablierung eines Bioriskmanagement (BRM)-Systems am NPHL. Auf Basis des CEN Workshop Agreement "Laboratory Biorisk Management" (CWA 15793:2011) setzt diese Aktivität einen Managementrahmen und ermöglicht es dem Institut Aspekte der Biosicherheit im Labor effektiv zu identifizieren, zu überwachen und zu kontrollieren. Die Umsetzung erfolgt mittels einer GAP-Analyse, der Erstellung von Aktionsplänen und der regelmäßigen Durchführung von Audits, wie zuletzt im Oktober 2018.
Bislang wurde u.a. die Vorgehensweise einschließlich relevanter Dokumente zur Risikobewertung ausgearbeitet, die derzeit am NPHL implementiert wird. Insgesamt konnte im Verlauf der Aktivität eine gesteigerte Compliance mit den Vorgaben des CWA 15793 Dokumentes festgestellt werden.
Die Weiterführung dieser Aktivität am NPHL ist für 2019 geplant. Darüber hinaus ist, aufgrund der Funktion des BRM-Departments des NPHL, die Übertragung der erarbeiteten Prinzipien des BRM-Systems auf die Institute der Länder anvisiert.

Insgesamt stärkt der integrierte Ansatz den Wissenstransfer und die Implementation von Biosicherheitsmaßnahmen auf allen Ebenen, sowie die Schaffung von Rahmenbedingungen für die Implementierung eines Biorisikomanagementsystems. Weiterhin unterstützt er den Aufbau eines starken Netzwerkes zwischen Experten auf nationaler, landes- und institutioneller Ebene, wodurch eine nationale Kapazität und die nachhaltige Umsetzung einer Bioriskmanagement-Kultur in sudanesischen Institutionen gestärkt werden.

Stand: 24.01.2019

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