Africa CDC and RKI beginnen langfristig Partnerschaft
Das Zentrum für Internationalen Gesundheitsschutz (ZIG) am RKI und die Africa Centres for Disease Control and Prevention (Africa CDC) veranstalteten im November einen zweitägigen Online-Workshop mit mehr als 40 Teilnehmenden. Ziel war es, Bereiche für die Zusammenarbeit im Rahmen einer institutionellen Partnerschaft zwischen Africa CDC und RKI zu definieren, die im neuen Jahr in einem Memorandum of Understanding festgehalten werden. Africa CDC ist mit dem Sekretariat der Afrikanischen Union (AU) in Addis Abeba, Äthiopien, verbunden und dort angesiedelt. Die Gesundheitsbehörde ist gerade einmal vier Jahre alt und bereits ein wichtiger Partner für die öffentliche Gesundheit auf dem afrikanischen Kontinent.
Die Eröffnungsreden hielten S.E. Amira Elfadil, AU-Kommissarin für soziale Angelegenheiten, und RKI-Präsident Lothar H. Wieler. Beide waren sich einig, dass dieser Workshop den Beginn einer langfristigen Beziehung darstellt. Ahmed Ogwell Ouma, stellvertretender Direktor der Africa CDC, hob anschließend hervor, dass aus der COVID-19-Pandemie bereits wichtige Lehren gezogen wurden: zum Beispiel dass beide Institutionen zusammenarbeiten sollten, dass neben der kurzfristigen Zusammenarbeit in Projekten auch der Wunsch nach einer langfristigen Zusammenarbeit besteht und dass die Africa CDC auf technischer Seite sowie die AU auf politischer Ebene sich dieser Partnerschaft voll und ganz verpflichtet fühlen.
Im weiteren Verlauf des Workshops präsentierten Africa CDC und ZIG ihre Vision, ihre strategischen Ziele, ihre jüngsten Aktivitäten in Reaktion auf COVID-19 sowie verschiedene Forschungsprojekte. Hierbei wurde deutlich, dass ein gegenseitiges Interesse an einer engen Zusammenarbeit und gemeinsamen Aktivitäten besteht. Zudem wurden erste Bereiche der Zusammenarbeit identifiziert. Zur weiteren Ausdifferenzierung dieser Bereiche wurden zehn Arbeitsgruppen gebildet, die sich austauschen werden, zum Beispiel zu Forschungsmethoden, zur Unterstützung der Entwicklung nationaler öffentlicher Gesundheitsinstitute auf dem afrikanischen Kontinent sowie zur Unterstützung für die Vorbereitung und Reaktion auf Krankheitsausbrüche.
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) beauftragte das RKI mit der Gestaltung der Zusammenarbeit mit der Africa CDC, nachdem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn anlässlich einer Ebola-Geberkonferenz der Afrikanischen Union Ende 2019 in Addis Abeba eine vertiefte Zusammenarbeit für die Weiterentwicklung von Frühwarnsystemen zugesagt hatte.